Heute stelle ich Ihnen ganz bewusst einen Klassiker des Change Managements vor, der nichts von seiner Bedeutung verloren hat. Im Gegenteil, gerade für die Finanzdienstleistungsbranche gewinnt das Thema Veränderung sogar an Dynamik.
Hintergrund
Der Druck auf Unternehmen, sich den permanent wandelnden internen und externen Einflüssen zu stellen, wird weiter zunehmen. Dabei gehört ein offener, aber professionell geführter Umgang mit Change-Prozessen zu den Wesensmerkmalen erfolgreicher Unternehmen im 21. Jahrhundert und zu den größten Herausforderungen in der Arbeit von Führungskräften. Einer der weltweit renommiertesten Experten auf diesem Gebiet hat basierend auf seinen Erfahrungen aus Forschung und Praxis ein visionäres Buch geschrieben, das zugleich inspirierend und gefüllt ist mit bedeutenden Implikationen für das Change-Management.
Das Buch
John P. Kotters wegweisendes Werk „Leading Change“ erschien 1996 und zählt heute zu den wichtigsten Managementbüchern überhaupt. Es wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und millionenfach verkauft.
Seine Ratschläge in Sachen Change-Management haben bis heute nicht von ihrer Bedeutung verloren, im Gegenteil. Denn die Thesen des US-Vordenkers sind nicht nur zeitlos, die angespannte internationale Wirtschaftslage schreit sogar förmlich danach, dass diese grundlegenden Aussagen über effektives Wirtschaften wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden. Knapp und doch tiefgehend beschreibt der Harvard-Professor, weshalb so viele Firmen an Veränderungsprojekten scheitern. Auf der Basis seiner Forschungen und zahlreichen Praxiserfahrungen liefert er auch gleich einen Fahrplan für das Gelingen von Change-Projekten in Form seines Acht-Schritte-Programms mit, der Ihnen hilft, pragmatisch einen erfolgreichen Wandel zu gestalten.
Das Buch wimmelt nur so von Fällen aus der Praxis. Allerdings tappt Kotter in dieselbe Falle wie viele Managementautoren: Da predigt er Selbstverantwortung der Mitarbeiter und lobpreist die Segnungen der Teamarbeit, vermittelt aber mit seiner Anleitung gleichzeitig den Eindruck, dass Veränderungen eben doch von oben gesteuert werden müssen. Dennoch ist Kotters Buch ein unverzichtbarer Beitrag zur Reflexion des Managements.
Sie lesen
- welches die häufigsten Fehler im Veränderungsmanagement sind
- welche Fähigkeiten permanenter Wandel erfordert
- wie sich Veränderungsprojekte in acht Schritten erfolgreich umsetzen lassen
Über den Autor
John P. Kotter hat einen Lehrstuhl für Führungsmanagement an der Harvard University. Er hat mehr als 2 Millionen Bücher in 120 Sprachen verkauft, darunter auch die Bestseller Das Prinzip Dringlichkeit,
Buch oder Zusammenfassung
Das Buch hat 158 Seiten. Eine attraktive fünfseitige Zusammenfassung gibt es bei GetAbstract. Diese hilft Ihnen, Zeit zu sparen oder das Buch einfach mal vorab besser kennen zu lernen.
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4 Kommentare
Sehr geehrter Herr Leichsenring,
Ihren Optimismus finde ich großartig.
Change und Bank, da habe ich mich in den letzten 12 Jahren gefragt, warum Banken nicht mehr auf Change setzen. In den letzten 12 Jahren habe ich zweimal miterleben dürfen, was fehlende Change-Management-Prozesse (CMP) bei den Kollegen und monetär bei den Banken anrichten.
Unglaublich, was hier an menschlichen Enttäuschungen, Vertrauensbrüchen und (Sorry) Umsatz auf der Strecke bleibt.
Ein, wie Kotter es schon 1996 richtig beschrieben hat, frühzeitig eingeführter und gut betreuter CMP bewirkt Wunder.
Auch ich gebe die Hoffnung nicht auf. Da sind wir schon 2.
In diesem Sinne wünsche ich weiterhin viel Erfolg!
Lieber Herr Dr. Leichsenring,
ja, in der Tat ein großer Klassiker. Und ich denke, dass es vor allem dem Autor geholfen hat. Menschen sind – auch im Arbeitsleben – „Gewohnheitstiere“. Sie mögen keine Veränderungen. Selbst wenn sie zu Ihrem Vorteil sind.
Sie stellen sich auf ihre Aufgaben ein. Richten sich förmlich in ihrer Situation behaglich ein. Selbst was ihnen zu Beginn nicht gefällt, wird mit der Zeit kognitiv umgedeutet – also passend gemacht („coping“). Der Veränderungsprozess an sich wirkt also wie eine Bedrohung von Position, Rolle, Aufgabe etc. Dagegen wehrt man sich. Bisweilen heftig (siehe http://www.organomics.de/aktuelles/115-blog-september.html ).
Also was tun? Kotters Hinweise sind ja nicht falsch. Und vor allem für Nicht-Psychologen als klare Handlungsanweisung gut nutzbar. Aber bei ihrer Umsetzung wird zu häufig geschlampt. Sei es aus Zeitgründen oder weil man sich nicht damit auseinandersetzen will („Wozu eine Vision? Neumodischer Kram…“). Nachdenken hilft. Und vor allem viel mit den Betroffenen kommunizieren. VOR der Veränderungsmaßnahme und freilich auch währenddessen.
Also dann – Buch lesen, reflektieren und dem Gott des Change ein Opfer bringen.
Viele Grüße aus Köln, Thomas Bittner
Herr Welzel, Herr Bittner
danke für ihre Ergänzungen
Hallo Herr Bittner,
100% Zustimmung zu Ihrem Satz „Und vor allem viel mit den Betroffenen kommunizieren.“
Viele Grüße aus dem sonnigen Bayern.
Ulrich Welzel