Der Gründer des genossenschaftlichen Bankwesens Friedrich Wilhelm Raiffeisen wurde vor 200 Jahren geboren. Seine Ideen leben unverändert weiter und liegen auch im Zeitalter der Digitalisierung im Trend.

Banking Trends 2018

Themen, Trends, Herausforderungen, Chancen und Gefahren für Finanzinstitute in 2018.

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Im Jahr 2018 jährt sich das Geburtsjahr von Friedrich Wilhelm Raiffeisen zum 200. Mal. Raiffeisen ist Gründer und einer der Namensgeber unserer Organisation. Er hat zusammen mit Hermann Schulze-Delitzsch maßgeblich die Werte unserer Organisation definiert. Diese prägen uns noch heute. Genossenschaftsbanken sind als Selbsthilfeeinrichtungen entstanden, die von Bürgern gegründet wurden, um ihre eigenen wirtschaftlichen Interessen und damit auch jene der Gemeinschaft zu fördern. Sie sind ein wichtiger Akteur im regionalen Wirtschaftskreislauf. Auch die Politik muss im Blick haben: Eine wettbewerbsfähige Region braucht mittelständische Unternehmen und mittelständische Unternehmen brauchen starke regionale Finanzpartner.

Balance zwischen Digitalisierung, Kundennähe und Regionalität

Schauen wir kurz zurück auf das Jahr 2017. Dieses war für die genossenschaftliche FinanzGruppe ein weiteres erfolgreiches Jahr mit einem guten Gesamtergebnis, mit insgesamt niedrigen Risiken und einer hohen Eigenkapitalthesaurierungskraft. Im Kundengeschäft gelang es einmal mehr, Marktanteile hinzuzugewinnen. Für 2018 deutet vieles auf eine Fortsetzung der positiven Entwicklung hin. Für unsere Gruppe wird es besonders darauf ankommen, Themen wie Digitalisierung, Kundennähe und Regionalität so zu verbinden, dass das Leistungsversprechen der Volksbanken und Raiffeisenbanken weiterhin erlebbar bleibt. Hier müssen wir eine gute Balance finden zwischen – teilweise neu definierter – Nähe im digitalen Zeitalter und der vor Ort gelebten Regionalität. Kurzum: Wir können unser intaktes Geschäftsmodell mit einer starken Marktposition selbstbewusst weiterentwickeln.

Marija Kolak ist Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken.

Weichenstellungen in der Politik

Da im Jahr 2018 viele Weichenstellungen in der Politik zu erwarten sind – zum Beispiel die Vorschläge der Europäischen Kommission zur Vertiefung der Wirtschafts- und Währungsunion oder zur Vollendung der Bankenunion –, hat die Interessenvertretung nach wie vor eine herausragende Bedeutung in der Arbeit des BVR. Besonders das Thema Einlagensicherung wird seitens des BVR weiterhin eng begleitet. Wir werden dafür kämpfen, unser System des Institutsschutzes im Interesse der deutschen Sparer zu verteidigen.

Bankenregulierung sollte innehalten

Im Bereich der Bankenregulierung brauchen wir eine Pause des Nachdenkens und Analysierens. Die administrativen Belastungen, die aus der Erfüllung aufsichtlicher Pflichten resultieren, sind für alle Banken zu hoch und belasten die Volkswirtschaften. Es muss der Anspruch sein, anerkannte Ziele wie die Stabilität des Bankensystems mit geringerem administrativen Aufwand zu erfüllen. Zudem sind Differenzierungen für Banken unterschiedlicher Größe unverzichtbar. Entsprechende Vorschläge zur Proportionalität in der Bankenregulierung wurden durch die Deutsche Kreditwirtschaft unter Federführung des BVR erarbeitet und inzwischen in den europäischen Abstimmungsprozess eingebracht. Erfreulich ist, dass das Anliegen auch im Europaparlament Widerhall gefunden hat, etwa im Bericht des deutschen Europaabgeordneten Simon.


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