Der Erfolg des Einsatzes sozialer Medien hängt maßgeblich von der richtigen Strategie ab. Diese gilt es unabhängig von der anvisierten Plattform zu entwickeln und eng mit der Unternehmens- und Marketingstrategie zu verzahnen.
In den ersten beiden Beiträgen der kleinen Serie über Wege zum erfolgreichen Social Media Einsatz ging es um mögliche Vorteile durch Social Media und die Erfolgsvoraussetzungen eines Social Media Einsatzes. Heute steht die richtige Strategie im Blickpunkt.
Sozial statt Social Media
Das Wort „sozial“ scheint bei vielen immer noch zu suggerieren, dass Aktivitäten in sozialen Medien primär altruistisch motiviert sind. Dahinter verbirgt sich ein häufiges Grundmissverständnis im Umgang mit sozialen Medien. Ein Blick in den Duden belegt, dass das Wort „sozial“ aus dem lateinischen „socius“ abgeleitet ist und dies bedeutet schlichtweg „gemeinsam“. Eine „soziale“ Strategie ist damit durchaus eine ertragsorientierte Strategie, aber eine, die auf einem Fundament der Gemeinsamkeit aufbaut, sei es mit Kunden, Mitarbeitern, Partnern oder sonstigen Stakeholdern.
In der Praxis findet man häufig die taktische Fokussierung auf das was an der Oberfläche zu sehen ist, also die Plattformen und Tools wie Facebook, Twitter oder YouTube. Die Plattform ist wichtig, keine Frage, noch wichtiger jedoch ist die dahinterstehende Strategie. Und da liegt der Knackpunkt, denn nach zwei kürzlich veröffentlichten Studien geben viele Unternehmen zu, über keine konkrete und abgestimmte Social Media Strategie und damit auch nicht über klare Ziel des Einsatzes zu verfügen.
In acht Schritten zur Erfolgsstrategie
Die folgenden acht Schritte beschreiben, wie Ihr Weg zu einer erfolgreichen Social Media Strategie aussehen könnte. Natürlich sind dies nur grobe Leitplanken, die im Detail mit Leben befüllt werden müssen.
Schritt 1: Bauen Sie eine „Arche“
Soziale Medien sind für das gesamte Unternehmen von Bedeutung und sollten deshalb auch nicht von einem Bereich alleine betreut werden. Der erste Schritt besteht darin, ein bereichsübergreifendes Team zu bilden, das für die weitere Umsetzung verantwortlich ist.
Schritt 2: Hören Sie zu und vergleichen
Der beste Beginn einer Aktivität in sozialen Medien besteht aus „Zuhören“. Hören Sie, wo die aktuellen Themen und Trends Ihrer Branche, Ihrer Region oder schlicht Ihres Marktes liegen, worin die Wünsche und Bedürfnisse Ihrer Kunden bestehen, was Ihre Wettbewerber denken und tun und wohin die Reise geht. Je mehr Informationen Sie aufsaugen, desto besser.
Schritt 3: Was ist das Ziel?
Soziale Medien sollen das Erreichen von Geschäftszielen unterstützen, keine Frage. Aber die besten Social Media Strategien fokussieren (zumindest zu Beginn) auf der Frage, wofür Sie eigentlich „sozial“ werden wollen: Aufmerksamkeit, Verkäufe? Loyalität? Kundenbindung? Suchen Sie ein zentrales Ziel aus, auf das Sie hinarbeiten wollen.
Schritt 4: Wählen Sie Messgrößen
Um festzustellen, welchen Nutzen der Einsatz von Social Media für Ihr Unternehmen erbringt, sollten Sie bereits zu Beginn geeignete Messkriterien definieren. Dies gilt vor allem, wenn es Ihnen darum geht, Interaktion in konkrete Anbahnungen und Ertrag zu konvertieren und einen konkreten ROI zu bestimmen.
Schritt 5: Analysieren Sie Ihr Publikum
Mit wem wollen Sie in sozialen Medien in Kontakt treten? Welches sind demografische und psychographische Merkmale Ihrer aktuellen oder zukünftigen Kunden? Mit welchen Inhalten können Sie diese erreichen?
Schritt 6: Was ist Ihr Mehrwert?
Bei sozialen Medien geht es mehr darum das Herz als den Verstand des Publikums zu gewinnen. Gerade für Finanzinstitute deren Leistungen und Produkte weitgehend austauschbar sind, ist es aber eine echte Herausforderung auf sozialen Kanälen die gewünschte Aufmerksamkeit zu erlangen.
Ansporn sollte sein, dass es auch bei Firmen mit erlebbaren Produkten wie Disney oder Apple nicht alleine um das Produkt sondern die Philosophie dahinter geht. Die ist es, welche die Fans anlockt.
Was also ist Ihre Philosophie? Was ist es, wofür Sie und Ihr Institut stehen?
Schritt 7: Welches ist Ihr menschliches Antlitz?
Beim Kampf um Aufmerksamkeit bei Social Media liegen Unternehmen im Wettstreit mit Freunden und Familienmitgliedern. Bis zu einem gewissen Grad müssen Unternehmen daher wie Menschen agieren. Am besten auch mit Personen, die im Blickpunkt stehen. Wie wollen Sie dies tun?
Schritt 8: Der Kanalplan
Und nun kommen wir wieder zurück zu dem, was ab der Oberfläche sichtbar ist. Wenn Sie alle vorhergehenden Schritte durchlaufen haben, dann können Sie sich dazu Gedanken machen, auf welcher Plattform Sie wie aktiv werden wollen.
Egal ob Sie Facebook, Twitter, Instagram oder eine andere Plattform wählen, Sie sollten wissen, warum Sie dort aktiv werden wollen, wie und mit welchen Ressourcen.
Die folgende Infografik fasst die Schritte noch einmal zusammen:
Quelle: Social Media Explorer
Im nächsten Teil der Serie geht es um die Frage der Erfolgsmessung.