Das Navigieren durch Krisen prägt aktuell den Alltag vieler Unternehmen. Dies führt zu immer komplexeren Entscheidungsprozessen. Eine aktuelle Studie identifiziert acht Trends, die Vorstände und Aufsichtsräte kennen und beachten sollten.
Gerade in Zeiten der Veränderung, der sinkenden Erträge und steigenden Kosten kommt es auf eine durchdachte und nachhaltige Strategie an. Im Bank Blog finden Sie aktuelle Studien und Trends zu den Themen Strategie und Management.
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Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, Kriege, Handelskonflikte, Klimawandel, Energiewende, eine alternde Gesellschaft, Fachkräftemangel, Überregulierung und Bürokratie stellen vielfältige Herausforderungen dar, die Unternehmen und Gesellschaft gleichzeitig treffen. Diese Herausforderungen bringen sowohl Risiken als auch Chancen mit sich und erfordern oft eine internationale oder globale Perspektive. Dadurch werden Entscheidungsprozesse immer komplexer.
Welche Auswirkungen hat dies auf die Arbeit von Vorständen und Aufsichtsräten? Eine Studie von Kienbaum hat die folgenden acht Trends und deren Auswirkungen auf Unternehmen analysiert:
- Vielfalt als Erfolgsfaktor,
- Geopolitische Herausforderungen,
- Beteiligung an gesellschaftlichen Debatten,
- Verankerung von KI im Vorstand,
- Relevanz von KI für die Aufsichtsratsarbeit,
- KI-Kompetenzen im Aufsichtsrat,
- Offenes Potential für Veränderungen,
- Nachhaltigkeit in Vergütungssystemen.
1. Vielfalt als Erfolgsfaktor
Die Studie belegt, dass Diversität hinsichtlich Herkunft, Erfahrungen und Perspektiven entscheidend für bessere Entscheidungen in Vorständen und Aufsichtsräten ist.
2. Geopolitische Herausforderungen
Unternehmen müssen sich verstärkt mit Geopolitik und Internationalisierung auseinandersetzen. Über die Hälfte der Unternehmen verzeichnet im Ausland schnelleres Wachstum als in Deutschland.
3. Beteiligung an gesellschaftlichen Debatten
Wir leben in einer Zeit wachsender gesellschaftlicher Spaltung. Gleichzeitig bestehen berechtigte Sorgen um die Attraktivität des Standorts. Diese Sorgen spiegeln grundlegend unterschiedliche Zukunftsvorstellungen in verschiedenen Teilen der Gesellschaft wider.
Vorstände und Aufsichtsräte sollten aktiver an politischen und gesellschaftlichen Diskussionen teilnehmen, um ihr Unternehmen langfristig zu stärken. Prozesse und Regeln für die Teilnahme an öffentlichen Debatten gewinnen in der Board-Arbeit an Bedeutung.
4. Verankerung von KI im Vorstand
Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, die Geschäftsmodelle vieler Unternehmen und die Arbeit in den Unternehmen grundlegend zu verändern. Bei 80 Prozent der Unternehmen ist KI explizit im Vorstand verankert, wobei die meisten das Thema einem spezifischen Vorstandsressort zugeordnet haben.
5. Relevanz von KI für die Aufsichtsratsarbeit
38 Prozent der Befragten sehen ein moderates bis starkes Engagement des Aufsichtsrats bei KI-Themen.
6. KI-Kompetenzen im Aufsichtsrat
Nur etwa ein Viertel der Aufsichtsräte hält die vorhandenen KI-Kompetenzen für ausreichend. Vorstände sind noch kritischer und nur 5 Prozent glauben, dass der Aufsichtsrat über genügend KI-Kompetenzen verfügt.
7. Offenes Potenzial für Veränderungen
Die Nachhaltigkeitstransformation erfordert grundlegende Veränderungen in den Steuerungssystemen. Viele Unternehmen haben jedoch dieses Potenzial noch nicht vollständig ausgeschöpft.
8. Nachhaltigkeit in Vergütungssystemen
Die Debatten über Nachhaltigkeit schwanken zwischen Hype, Überregulierung und echter Veränderung. Immer deutlicher wird, dass die Umstellung auf eine CO2-neutrale Wirtschaft erhebliche Kosten verursacht. Gleichzeitig eröffnet die nachhaltige Transformation der Wirtschaft enorme Chancen.
Börsennotierte Unternehmen integrieren zunehmend Nachhaltigkeitskriterien in die Vergütungssysteme ihrer Vorstände und teilweise auch in weitere Führungsebenen. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Nachhaltigkeitsaspekte stärker in unternehmerische Entscheidungen einfließen.
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