Weltweit haben Banken im letzten Jahr deutliche Fortschritte erzielt, die Folgen der Finanzkrise hinter sich zu lassen. Eine aktuelle Studie hat die 500 größten Bankinstitute näher unter die Lupe genommen und zeigt erhebliche regionale Unterschiede auf.
McKinsey hat die weltweite Entwicklung der Banken untersucht und dabei festgestellt, dass, zumindest global gesehen, die Gesundung seit der Finanzkrise voranschreitet und (interessanterweise) dabei das Privatkundengeschäft das Firmenkundengeschäft überflügelt.
Banken in Deutschland hinken hinterher
Die 500 größten Finanzinstitute steigerten ihren durchschnittlichen Ertrag auf das Eigenkapital (Return on Equity) 2013 auf durchschnittlich 9,5% und im ersten Halbjahr 2014 sogar auf 9,9%. Das reichte allerdings noch nicht aus, um die Kapitalkosten zu verdienen, die bei 11 bis 12% liegen.
Vor allem die US-Banken scheinen die Wende hinbekommen zu haben. Sie legten der Studie zufolge nicht nur bei den Einnahmen zu, sondern senkten auch ihre durchschnittlichen Kosten.
In den Schwellenländern schwächte sich das Ertragswachstum hingegen ab. Allein in China, das für 41% der Einnahmen von Banken in Schwellenländern steht, fiel das Wachstum von 17.4 auf 14%.
In den verschiedenen europäischen Regionen greift die Erholung in allerdings sehr unterschiedlich. Während skandinavische Banken einen sehr wettbewerbsfähigen RoE von 11% erreichten, kommt die Gesundung in Westeuropa und Deutschland nur schleppend voran.
Insgesamt verdienten die Banken in Westeuropa im Schnitt nur einen RoE von 2%. In Deutschland erreichen einzelne Banken zwar einen RoE von gut 8%, im Schnitt jedoch liegt die Branche unterdurchschnittlich bei 1,1%.
Digitalisierung bleibt Thema Nummer Eins
Weltweit schneidet das Filial- und Privatkundengeschäft derzeit besser ab als das Firmenkundengeschäft. Insbesondere das Kapitalmarktgeschäft leidet in Teilen unter schärferen Rahmenbedingungen und damit höheren Kosten.
Die Analyse zeigt, dass Banken mit einer klar fokussierten Strategie den Markt schlagen. Dabei bleibt die Digitalisierung in 2015 ein vorherrschendes Thema für die Branche. Das Tempo der Marktumbrüche verschärft sich hierdurch. Vor allem drei Trends sind deutlich zu erkennen:
- In einigen Schwellenländern überholen örtliche Anbieter beim Digital Banking die etablierten Institute in der Entwicklung, etwa in Ländern wie China, Kenia, Polen oder der Türkei. Sie profitieren von einer jüngeren und digital aufgeschlosseneren Bevölkerung und einfacheren regulatorischen Rahmenbedingungen.
- Neue Zielgruppen freunden sich mit dem digitalen Banking an. Waren es zuerst die jungen und überdurchschnittlich vermögenden Kunden, die sich für digitale Bankgeschäfte begeisterten, so nutzen inzwischen zunehmend auch Kunden aus mittleren Alters- und Einkommensschichten den elektronischen Bankverkehr. Dies dürfte den digitalen Wandel weiter beschleunigen.
- Junge Start-ups versuchen zunehmend in die Domäne der klassischen Banken vorzudringen. Die Studie registrierte weltweit mehr als 12.000 dieser „FinTech“ genannten neuen Anbieter im Banksektor. Auch klassische Internetunternehmen expandieren zunehmend ins Bankgeschäft.
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