InsurTechs sind Innovationstreiber in der Versicherungsbranche. Etablierte Versicherer sind gut beraten, diesen Trend nicht kleinzureden. Doch die digitalen Makler nutzen ihr Potenzial noch nicht auf allen Ebenen aus.
InsurTechs sind finanztechnologische Start-ups, welche die Versicherungsbranche durch neue technische Möglichkeiten und alternative Geschäftsmodelle verändern. Der Ausdruck lehnt sich an die Verwendung des Begriffs FinTech an und bezeichnet mithilfe digitaler Technologien umgesetzte Versicherungslösungen. Sie versuchen im Rahmen der Digitalisierung, die Versicherungsbranche und den Zugang der Kunden zu Versicherungsprodukten zu modernisieren. Während andere FinTech-Sektoren bereits seit mehreren Jahren wachsen, befindet sich die InsurTech-Branche vergleichsweise noch in einer frühen Entwicklungsphase. Sie wächst aber rasant – etablierte Versicherer haben die steigende Relevanz schon erkannt und bereits begonnen zu handeln.
InsurTech als DAS Trendthema im Versicherungsbereich vereinfacht Versicherungsprozesse
InsurTech-Unternehmen sind dabei auf die neue Generation von Versicherungskunden ausgerichtet und verbinden die Vorteile eines Versicherungsvergleichs im Internet mit der persönlichen Beratung eines neutralen Brokers. Somit wird der heutige Abschlussprozess – Suche/Vergleich im Internet und Abschluss beim Berater – durchbrochen und vereinfacht.
Die Kernelemente der Leistungen eines InsurTech-Unternehmens sind:
- Smartphone- oder internetbasierte Anwendung, in welche die Kunden ihre Versicherungsverträge eingeben.
- Auftrag an InsurTech-Unternehmen, nach besseren und günstigeren Versicherungen zu suchen.
- Unterbreiten von Vorschlägen zu einem besseren Versicherungsschutz.
- Vertragsmanagement bzw. die Wechselmöglichkeit zu einem günstigeren Versicherungsunternehmen.
Die Begleitung der Suche nach den besten Versicherungen durch einen geschulten Mitarbeiter bringt den Kunden den gewünschten Mehrwert.
Geschäftsmodelle der InsurTech-Unternehmen
Die Geschäftsmodelle der InsurTech-Unternehmen höhlen die Wertschöpfung der Versicherer aus, sie gefährden aber noch nicht grundlegenden deren Existenz. Aktuell werden primär die Vertriebs-prozesse und der Kundenkontakt optimiert.
Beispielhafte InsurTech Kategorien zu „Status Quo, wenig Innovationen, viele digitale Basics“:
- Vertragsmanagement: Verwaltung und Optimierung bestehender Verträge. Über das Maklermandat verdienen die InsurTechs Geld. Hier sind aktuell die meisten InsurTechs zu finden.
- Versicherungsvergleich: Vergleichsplattformen (als App oder im Web), die den Konsumenten bei der Findung einer geeigneten Versicherung unterstützen.
- Produktversicherungen: Einfach abzuschließende Versicherungen wie beispielsweise für Laptops, Smartphones etc.
- Peer-to-Peer-Insurance: Innerhalb der Versicherungen werden Gruppen von Versicherten gebildet, die bei Schadenfreiheit einen Bonus erhalten („Schadenfreibonus“).
- Produktentwickler: InsurTechs, die eigene Produkte entwickeln, verkaufen und managen (in Kooperation mit etablierten Rückversicherern).
- Prozessoptimierer: Über die Komponente „Datendimension“ Prozesse, wie z.B. das „Underwriting“ effizienter gestalten, um Kosten zu sparen.
Die Startups sind also die Vorboten. Spannender ist das, was danach kommt.
Jetzt die Weichen für die Zukunft stellen?
In diesem sich laufend verändernden Umfeld ist es essentiell, dass Versicherungen eine aktive Rolle einnehmen und eine agile Unternehmenskultur leben, welche es ermöglicht rasch zu lernen und auf neue Anforderungen zu reagieren. Basis dazu bildet eine IT- und Softwarearchitektur, welche die Strategie unterstützt.
Eine (Digitalisierungs-)Strategie sollte dabei nicht im Geheimen ausgearbeitet werden. Der Blickwinkel sollte weit geöffnet werden um neue Einflüsse zuzulassen, die Zusammenarbeit mit InsurTech-Unternehmen zu suchen und sich von Ihrem Geist inspirieren zu lassen. Mögliche Lerneffekte sind:
- Lernen und verstehen, welche neuen Anwendungen von InsurTech-Unternehmen entwickelt werden und diese Anwendungen analysieren und allenfalls ins eigene Portfolio übernehmen.
- Zusammenarbeit mit InsurTech-Unternehmen, um möglichst nahe an vielversprechenden Entwicklungen dabei zu sein.
- Anpassung der meist trägen Prozesse, welche von den Kernsystemen geprägt sind, hin zu agilen und kurzen Zyklen, in denen man rasch lernt und weiterkommt.
Um unseren Kunden Zugang zu Innovation zu bieten und um uns selbst immer wieder von der Kultur und dem Innovationsgeist von jungen Unternehmen inspirieren zu lassen, arbeiten wir von ti&m mit InsurTech-Unternehmen zusammen.
Die Versicherungslandschaft wird in den nächsten 10-15 Jahren eine Konsolidierungswelle erleben, welche durch die Digitalisierung ausgelöst wird. Nur wer heute die richtigen Entscheide trifft, wird zu den Gewinnern gehören.
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