Die Disruption der Disruption – Cartoon

Startups auf der Suche nach Aufmerksamkeit

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„Disruption“ ist ein beliebtes Buzzword, wenn es um Innovationen geht. Auch viele FinTech-Startups gehen mitunter immer noch recht großzügig mit dem Begriff um. Dabei ist Übertreibung selten ein Qualitätsmerkmal oder gar Erfolgsgarant.

Cartoon: Disruptive Innovation bei FinTech-Startups liegt im Trend

Disruption und Innovation sind häufig nur noch leere Buzzwords.

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Kein Zweifel, es gibt sie, die disruptiven Innovationen. Eines der prominentesten Beispiele ist Apples iPhone ohne das es den Trend zum mobilen Internet vielleicht erst viel später oder in völlig anderer Form gegeben hätte. Überhaupt war das Internet selbst eine disruptive Innovation, auch wenn es am Anfang wohl kaum einer gemerkt hat.

Der Begriff der disruptiven (oder radikalen) Innovation geht auf den Harvard Professor und Management Experte Clay Christensen zurück. Derartige Innovationen sind grundlegend und erschaffen etwas völlig Neues. Sie verändern Geschäftsmodelle und mischen ganze Branchen auf. In seinem Buch „The Innovator’s Dilemma“ beschreibt Christensen, warum gerade etablierte Unternehmen den Wettbewerb um bahnbrechende Innovationen oft verlieren und welche Lösungsansätze es gibt.

Disruption liegt im Trend

Zweifellos ist Disruption eines der Modeworte (Buzzwords) der digitalen Wirtschaft und wird auch von vielen FinTechs gerne benutzt. Speziell für Startups scheint es geradezu eine Pflichtaufgabe, disruptiv zu sein. Auf der Suche nach Aufmerksamkeit für die eigene Idee und vor allem nach Kapitalgebern scheint der Begriff einfach dazu zu gehören und darf bei keinem Business-Pitch fehlen.

Doch die meisten als „disruptiv“ bezeichneten Innovationen sind in Wahrheit inkrementell und manchmal nicht einmal das.

Disruption in der Finanzdienstleistung?

Disruption – so definiert es Christensen – bedeutet allerdings nicht nur „Veränderung“, sondern „Zerstörung“. Alles wird umgekrempelt, nichts bleibt wie es war.

Gerade für den Finanzbereich erscheint dies nur sehr bedingt zuzutreffen. Matthias Kröner, Gründer und ehemaliger CEO der Fidor Bank, hat schon vor einiger Zeit erläutert, das es echte Disruption in der Finanzbranche gar nicht gibt und FinTechs auch nicht wirklich disruptiv sind.

Bei Innovationen an den Kunden denken

Je innovativer eine Idee tatsächlich ist, desto weniger Buzzwords benötigt man, um sie zu beschreiben. Mitunter macht es auch Sinn, sich darauf zu konzentrieren, die eigene Strategie nicht auf Buzzwords sondern auf solche Innovationen auszurichten, die für die Menschen wirklich wichtig sind und die sie am Ende kaufen sollen.

Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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