Wachstum in der EU beschleunigt sich

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Einem aktuellen Bericht der Europäischen Kommission zufolge verläuft die Wirtschaftsentwicklung in der Eurozone positiv. Zukünftiges Wachstum scheint die bisherige Unsicherheit zu verdrängen.

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Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.

Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:

Brüssel erwartet höheres Wirtschaftswachstum

Die EU-Kommission hat sich heute positiv zur künftigen Wirtschaftsentwicklung in der Eurozone geäußert. Das Gremium erwartet in diesem Jahr einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,7 Prozent. Bisher war sie von 1,6 Prozent ausgegangen. 2018 rechnet die Behörde mit 1,8 Prozent. „Das Wachstum gewinnt an Fahrt“, sagte Kommissions-Vize Valdis Dombrovskis. EU-Währungskommissar Pierre Moscovici zeigte sich ebenfalls zuversichtlich: „Es ist erfreulich, dass die große Unsicherheit, die wir in den letzten zwölf Monaten erlebt haben, langsam zu schwinden scheint.“ Es blieben aber Risiken wie die amerikanische Wirtschafts- und Handelspolitik oder die Brexit-Verhandlungen mit Großbritannien. Das höhere Wachstum wird nach Ansicht der Kommission auch deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt des Währungsraumes hinterlassen. So soll die Arbeitslosenquote kommendes Jahr auf 8,9 Prozent sinken, nach prognostizierten 9,4 Prozent in diesem Jahr. Für Deutschland ist Brüssel zudem optimistischer als die Bundesregierung. Letztere rechnet 2017 mit einem BIP-Anstieg von 1,5 Prozent und mit 1,6 Prozent für 2018. Die EU-Kommission erwartet ein um 10 bzw. 30 Basispunkte höheres Wachstum.

Weitere Meldungen des Tages

Das war heute ebenfalls von Bedeutung:

Cyber-Währungen: Zwischen Höhenrausch und Absturz

Ein Medienbericht hat sich heute der unterschiedlichen Entwicklung zweier digitaler Währungen gewidmet. Zum einen dem Bitcoin, der in dieser Woche einen neuen Höchststand mit 1.752 Dollar (1.611 Euro) erreichte, zum anderen dem OneCoin, dessen Vertrieb in Deutschland von den Behörden wegen Betrugsvorwürfen gestoppt wurde. International konnte sich selbst Bitcoin noch nicht durchsetzen. Nach Angaben der Bundesbank gibt es täglich weltweit 350.000 Transaktionen in der Cyber-Währung. Zum Vergleich: Allein in Deutschland werden jeden Tag 77 Millionen Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen abgewickelt.

Juncker und Weidmann: Macron muss Haushalt in Ordnung bringen

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Bundesbank-Chef Jens Weidmann haben unabhängig voneinander den neu gewählten französischen Präsidenten Emmanuel Macron zur Sanierung des Staatshaushaltes aufgefordert. „Ich erwarte, dass er die französischen Staatsfinanzen in Ordnung bringt – das ist dringend erforderlich“, sagte Juncker in einem heute veröffentlichten Interview. Die jährliche Staatsverschuldung Frankreichs liegt seit Jahren über der in den EU-Verträgen erlaubten Obergrenze von 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Auch Weidmann erwartet einen Kurswechsel in Paris: „Es ist auch im europäischen Interesse, wenn Frankreich sein Wachstumspotenzial stärkt, mehr Menschen berufliche Chancen eröffnet, seine Staatsfinanzen nachhaltig aufstellt und unternehmerische Initiative fördert“, sagte er.

Constâncio: Werden im Herbst über Geldpolitk entscheiden

Der Vizechef der Europäischen Zentralbank (EZB), Vítor Constâncio, hat eine Entscheidung über die künftige Ausrichtung der Notenbank für den Herbst angekündigt. „Wir sind bis Dezember explizit auf eine Politik festgelegt. Das bedeutet automatisch auch, dass wir im Herbst über das weitere Vorgehen entscheiden müssen“, sagte er heute am Rande einer EZB-Finanzkonferenz in Frankfurt. Constâncio betonte, dass die Notenbank geldpolitisch nichts überstürzen und lieber auf Nummer sichergehen werde.

Praet: Geldpolitik lieber zu spät als zu früh ändern

Peter Praet, Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), will mit Änderungen der Geldpolitik seines Hauses lieber zu lang warten als überstürzt zu handeln. „Ein zu frühes Zurückfahren würde die Konjunkturerholung gefährden und den Anstieg der Inflation in Richtung unseres Ziels“, sagte er. „Bei einer zu späten Reaktion besteht das Risiko eines erhöhten Preisdrucks, doch dieses Risiko ist angesichts des Auslastungsgrads in der Eurozone geringer.“

Bank of England hält weiter Kurs

Die britische Notenbank Bank of England (BoE) hat heute auf ihrer letzten Sitzung vor den Parlamentswahlen im Juni keine Änderungen ihrer Geldpolitik verfügt. Das Volumen des Anleihekaufprogramms bleibt bei 435 Milliarden Pfund (rund 518 Milliarden Euro), auch der Leitzins bleibt unverändert. Diese Entscheidung fiel mit sieben zu eins Stimmen. Lediglich BoE-Mitglied Kristin Forbes votierte für eine Erhöhung.

Meldungen aus einzelnen Bankinstituten

Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldungen:

  • BayernLB: Vorsteuerergebnis im ersten Quartal mehr als verdoppelt
  • Aareal Bank will Jahresziel trotz Gewinnrückgangs erreichen
  • Crédit Agricole vervierfacht Plus der ersten drei Monate
  • UniCredit steigert überraschend Überschuss
  • Geldhaus Lloyds in Kürze wieder ohne Staatsbeteiligung

Was am Freitag wichtig wird

Am Freitag stehen u.a. folgende Themen auf der Finanz-Agenda:

  • Das Statistische Bundesamt veröffentlicht Daten zum Bruttoinlandsprodukt des ersten Quartals dieses Jahres sowie zur Inflationsrate im April.
  • Im italienischen Bari wird das Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs der G7-Staaten fortgesetzt.

Über den Autor

Bankenverband

Der Bundesverband deutscher Banken ist die Stimme der privaten Banken. in Deutschland: Als wirtschaftspolitischer Spitzenverband bündelt, gestaltet und vertritt er die Interessen des privaten Kreditgewerbes und ist Mittler zwischen den privaten Banken, Politik, Verwaltung, Verbrauchern und Wirtschaft.

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