Innovationen in Banken und Sparkassen sind selten ein Selbstläufer. Oft sind sie zahlreichen Widerständen innerhalb der Organisation ausgesetzt und müssen sich durchsetzen. Dabei stoßen sie mitunter an Grenzen. Doch es gibt Möglichkeiten, diese zu überwinden.
Ideen zur Marktreife zu bringen, ist kein einfacher Weg, wie hier vor einiger Zeit in zwei Videos humorvoll dargestellt. Ohne Reibungen und Widerstände innerhalb der Organisation geht es selten. Manchmal wirkt diese Reibung wie eine Politur und macht eine Innovation besser und stärker. Manchmal tötet sie aber auch gute Ideen ab.
Jeder, der im Bereich Innovation arbeitet, kennt diese Spannung. Der Innovationsprozess selbst ist ein Teil dessen, was Innovation so schwierig macht. Doch es gibt nicht mehr nur ein „go“ oder „nogo“ für eine Innovation. Für goldene Eier gibt es auch andere Möglichkeiten.
Das Beispiel Apple & Xerox
Ein Beispiel? Ein wesentlicher Grund für den Erfolg von Apples Macintosh in den 80er Jahren war die Kombination einer grafischen Benutzeroberfläche mit einer Maus. Gesehen hatte das Steve Jobs bei Xerox. Apple übernahm per Lizenz die Rechte, modifizierte das Ganze etwas und ein neues PC-Zeitalter brach an.
Xerox wurde danach vielfach kritisiert, weil es das Potenzial dieser Idee und die des Personal Computers nicht erkannt hatte. Ein Xerox-Ingenieur (heute würde man ihn wohl Innovationsmanager nennen) wird mit den Worten zitiert „Es war, als hätten wir eine Goldmine entdeckt und die Chefetage sagt, wir können uns keine Schaufel leisten“.
Innovation muss passen
Andererseits führte diese Spitzenforschung zur Erfindung des Laserdrucks, der zum Xerox-Geschäftsmodell passte und ein boomender Erfolg war.
Unternehmen müssen neue Ideen immer auch im Kontext dessen bewerten, was bereits vorhanden ist. Die Interessen des Innovators müssen – um sich durchzusetzen – mit den Interessen des Unternehmens abgestimmt sein.
Ein möglicher Ausweg aus diesem Dilemma ist die Auslagerung neuer Geschäftsfelder durch Gründung von Tochtergesellschaften. Diese können dann einen eigenen, neuen Weg gehen, ohne vorhandene Restriktionen berücksichtigen zu müssen.
Open Innovation als Ausweg
Ein weiterer Weg ist Open Innovation. Wenn Steve Jobs heute zu Xerox käme, gäbe es vielleicht ein besseres Verständnis seiner Ziele und den Möglichkeiten, diese gemeinsam zu erreichen. Open Innovation ist inzwischen eine weit verbreitete Praxis als Mittel für Unternehmen, um Erfindungen und Innovationen von externen Parteien zu nutzen. Dies kann von der einfachen Lizenzierung von geistigem Eigentum (von anderen oder an andere) und dem Vertrauen auf externe Organisationen reichen, die Ihnen helfen, die Möglichkeiten zu erkennen, bis hin zur gemeinsamen Entwicklung und Nutzung der Investitionen anderer, um sie auf Ihre Bedürfnisse abzustimmen.