Santander kauft Banco Popular für einen Euro

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Die spanische Großbank Santander übernimmt die krisengeschüttelte Banco Popular Español für den symbolischen Preis von einem Euro und will mit einer Kapitalerhöhung 7 Milliarden Euro investieren.

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Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.

Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:

Santander übernimmt angeschlagene Banco Popular

Die spanische Großbank Santander hat heute mitgeteilt, dass sie den kriselnden Konkurrenten Banco Popular Español für den symbolischen Preis von einem Euro übernommen hat. Die Europäische Zentralbank (EZB) als Aufsicht für die systemrelevanten Institute des Euroraums erklärte, sie habe das angeschlagene Institut als „nicht überlebensfähig“ eingestuft. Die Liquiditätslage habe sich in den vergangenen Tagen so stark verschlechtert, dass es Schulden und andere Verbindlichkeiten absehbar nicht werde begleichen können. Folglich sei die europäische Bankenabwicklungsbehörde SRB (Single Resolution Board) informiert worden. Es sei das erste Mal, dass die EU-Richtlinie zur Sanierung und Abwicklung von Finanzinstituten (BRRD) in der Eurozone zum Einsatz komme. Der Steuerzahler müsse mit keinem Cent für die Rettung der Bank aufkommen. Dies zeige, dass die nach der Finanzkrise eingeführten neuen Regeln den Steuerzahler nicht belasten, sagte Elke König, Chefin des SRB. „Die heutige Entscheidung schützt die Kontoinhaber und sichert entscheidende Funktionen der Banco Popular.“ Mit dem Notverkauf würden zudem negative Folgen für die Finanzstabilität und die Realwirtschaft verhindert. Laut eines Medienberichts müssen Aktionäre und Inhaber von Anleihen der übernommenen Bank mit Verlusten in Höhe von 3,3 Milliarden Euro rechnen. Das Geldhaus kämpfte seit längerem mit den Spätfolgen der spanischen Immobilienkrise und ausfallgefährdeten Krediten. Santander als Käufer will die Übernahme mit einer Kapitalerhöhung von 7 Milliarden Euro finanzieren. Santander-Chefin Ana Botín sagte, dass die Zusammenführung die geografische Reichweite des Unternehmens stärken würde.

Weitere Meldungen des Tages

Das war heute ebenfalls von Bedeutung:

Insider: EZB erwartet schwächere Inflation

Die Europäische Zentralbank (EZB) rechnet innerhalb der nächsten zwei Jahre mit einer schwächeren Inflation und einem höheren Wirtschaftswachstum als bislang prognostiziert. Das wurde heute unter Berufung auf namentlich nicht genannte Kreise berichtet. Die Notenbank wollte die Meldung nicht kommentieren. Die EZB wird morgen über ihre künftige Geldpolitik entscheiden.

Volkswirte kritisieren EZB

Gut 80 Prozent der Volkswirte in Deutschland wollen einen Ausstieg der Europäischen Zentralbank (EZB) aus ihrer expansiven Geldpolitik noch in diesem Jahr. Das ergab eine heute veröffentlichte Umfrage des Bundesverbands Deutscher Volks- und Betriebswirte (bdvb) unter 330 Ökonomen. Laut bdvb-Präsident Peter Herrmann haben die Befragten zudem nur noch wenig Vertrauen in die Arbeit der Notenbank. Nur rund 13 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben der EZB-Politik die Note „gut“ oder „sehr gut“. 30 Prozent bewerteten sie mit „ausreichend“ und 28 Prozent sogar mit der Note „mangelhaft“.

OECD-Experte Kastrop: EZB sollte Kurs halten

Im Gegensatz zu vielen seiner deutschen Volkswirte-Kollegen hat Christian Kastrop, Abteilungsdirektor bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die Europäische Zentralbank (EZB) aufgefordert, ihre Geldpolitik zunächst unverändert fortzusetzen. „Wir glauben nicht, dass derzeit Handlungsbedarf für die EZB besteht. Sie wäre gut beraten, ihren Kurs zu halten, da die Risiken weiter sehr hoch sind“, sagte er heute in Paris. Im nächsten Jahr könne die Notenbank dann damit beginnen, ihre Wertpapierkäufe schrittweise zurückzuführen.

Meldungen aus einzelnen Bankinstituten

Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldungen:

  • UBS verkauft Geschäft in den Niederlanden
  • RBI muss polnische Tochter an die Börse bringen
  • Volksbank Reutlingen: Drohen auch Kleinanlegern Negativzinsen?
  • Zenz führt Bankhaus Spängler

Was am wichtig wird

Am stehen u.a. folgende Themen auf der Finanz-Agenda:

  • In Großbritannien wird ein neues Parlament gewählt.
  • Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), informiert über die künftige Geldpolitik der Notenbank.
  • Der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) stellt die Ergebnisse der aktualisierten Studie über den Zusammenhang von Regulierung und Profitabilität von Banken vor.

Über den Autor

Bankenverband

Der Bundesverband deutscher Banken ist die Stimme der privaten Banken. in Deutschland: Als wirtschaftspolitischer Spitzenverband bündelt, gestaltet und vertritt er die Interessen des privaten Kreditgewerbes und ist Mittler zwischen den privaten Banken, Politik, Verwaltung, Verbrauchern und Wirtschaft.

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