US-Präsident Trump hat in einem Interview eine Verlängerung der Amtszeit von Fed-Chefin Janet Yellen in Aussicht gestellt, allerdings auch den früheren Goldman-Sachs-Banker Gary Cohn als geeigneten Kandidaten bezeichnet.
Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.
Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:
Trump: Yellen könnte im Amt bleiben
US-Präsident Donald Trump hat Andeutungen gemacht, Janet Yellen, Chefin der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), könnte von ihm erneut als Zentralbank-Chefin nominiert werden. „Ich mag sie; ich mag ihre Haltung. Ich denke, sie hat einen guten Job gemacht“, sagte Trump in einem in der Nacht zu heute veröffentlichten Interview. „Ich würde gerne sehen, dass die Leitzinsen niedrig bleiben.“ Für Yellen spreche, dass sie „in der Vergangenheit eine Niedrigzinsperson war“. Der Präsident nannte allerdings auch den früheren Goldman-Sachs-Banker Gary Cohn als geeigneten Kandidaten. „Er weiß es nicht, aber ja, das ist er“. Mit dem Plädoyer für niedrige Zinsen vollführte Trump eine Kehrtwende. Im Wahlkampf hatte er Yellens Geldpolitk noch kritisiert: Niedrige Zinsen würden das Wirtschaftswachstum künstlich hoch halten, wodurch die (damals) regierende Demokratische Partei unterstützt werde. Die Äußerungen Trumps kamen kurz vor der heutigen Entscheidung der Fed über die künftige Geldpolitik. Experten erwarten zwar keine Veränderung der Zinsen, sie rechnen allerdings mit Hinweisen auf ein mögliches Abschmelzen der billionenschweren Bilanz der Notenbank. Diese hatte durch Wertpapierkäufe ihre Bilanz um fast 4 Billionen Dollar (3,44 Billionen Euro) erhöht.
Weitere Meldungen des Tages
Das war heute ebenfalls von Bedeutung:
BaFin startet Konsultation zum Vertrieb von Finanzprodukten
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat heute den Entwurf eines Rundschreibens veröffentlicht, das regelt, wie Institute die Entwicklung und den Vertrieb von Finanzprodukten im Privatkundengeschäft überwachen und steuern. Das Papier basiert auf Leitlinien der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA). Geldhäuser können ihre Stellungnahme zu dem Rundschreiben bis zum 31. August an die BaFin schicken.
Insider: Staatsanleihe-Händler müssen nach Brexit EU-Standort haben
Banken, die nach dem Brexit mit Staatsanleihen der Länder aus der Europäischen Union (EU) handeln wollen, müssen dort auch einen wichtigen Standort haben. Das wurde heute unter Berufung auf nicht namentlich genannte Banker berichtet. Bislang gilt London als eines der Zentren für diese Geschäfte. Geldhäuser und EU-Kommission wollten sich nicht dazu äußern.
Studie: Jeder dritte Investmentbank-Arbeitsplatz könnte verschwinden
Bei Investmentbanken könnten aufgrund der Digitalisierung bis zu ein Drittel der Stellen wegfallen. Das geht aus heutigen Berichten über eine Studie der Unternehmensberatung McKinsey hervor. „Der Trend gewinnt wirklich an Fahrt und wird die Branche in den kommenden zwei bis drei Jahren verwandeln“, sagte einer der Autoren der Studie.
Meldungen aus einzelnen Bankinstituten
Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldungen:
- Investor Cerberus bei Commerzbank eingestiegen.
- Otto nutzt Paydirekt.
- Daten von UniCredit-Kunden gestohlen.
- Union Investment steigert Neugeschäft um 14 Milliarden Euro.
- Britische Fintech-Unternehmen sammeln 564 Millionen Dollar ein.
- Vermögensverwalter EFG: Kunden ziehen Geld ab.
Was am Donnerstag wichtig wird
Am Donnerstag stehen u.a. folgende Themen auf der Finanz-Agenda:
- Die Deutsche Bank präsentiert in Frankfurt ihre Geschäftszahlen für das zweite Quartal dieses Jahres.
- Das britische Geldhaus Lloyds Banking Group veröffentlicht sein Halbjahresergebnis 2017.