10 To Dos für mehr Digitalisierungserfolg in Deutschland – Infografik

Unternehmen und Politik müssen handeln

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Trotz guter Ausganslage der deutschen Wirtschaft haben Politik und Unternehmen noch einiges zu tun, um die digitale Transformation zu einem Erfolg zu machen. Ein Zehn-Punkte-Plan von McKinsey gibt dazu konkrete Ratschläge.

Aktuelle Trends, Studien und Research zur Digitalisierung

Die Digitalisierung erfasst unseren Alltag und die gesamte Wirtschaft ist davon betroffen. Die Geschäftsmodelle ganzer Branchen werden dadurch – teilweise dramatisch – verändert. Auch Banken und Sparkassen können sich diesem Trend nicht entziehen. Studien zu den aktuellen Trends und Entwicklungen in diesem Bereich finden Sie im Bank Blog.
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Trotz einer guten wirtschaftlichen Ausgangslage schöpft Deutschland bei der Digitalisierung erst zehn Prozent seines Potenzials aus. Das McKinsey Global Institute hat in einer Studie untersucht, wie die deutsche Wirtschaft den maximal möglichen Nutzen aus der Digitalisierung in führenden Sektoren erzielen könnte und dazu insbesondere einen Zehn-Punkte-Plan erstellt. Dazu wurden verschiedene Wirtschaftsfaktoren analysiert sowie bisherige Erfolge und Defizite in der Digitalisierung untersucht.

Gute Ausgangsposition für deutsche Volkswirtschaft…

Die deutsche Volkswirtschaft scheint sich in einem guten Zustand zu befinden. Ein Wirtschaftswachstum von 1,9 Prozent und eine Rekordbeschäftigungsquote von 74 Prozent sind zumindest eine gute Ausgangssituation für die bevorstehenden Herausforderungen. Doch der Druck zum Wandel und zur Absicherung der Wettbewerbsfähigkeit ist enorm. Bis zu 77 Prozent der Arbeitsstunden von Geringqualifizierten und 46 Prozent der Arbeitsstunden von Mittelqualifizierten könnten – der Studie zufolge – in Zukunft automatisiert werden. Bei den Hochqualifizierten sind es dagegen nur 18 Prozent. Auf den damit bevorstehenden Wandel scheinen weder Politik noch Unternehmen ausreichend vorbereitet zu sein.

Andererseits könnte die Produktivitätssteigerung, die sich aus der zügigen Einführung neuer Automatisierungstechnik ergibt, das jährliche Wachstum des deutschen BIP pro Kopf bis 2030 um bis zu 2,4 Prozentpunkte erhöhen. Für jeden Einwohner bedeutete das ein BIP-Plus von 15.750 EUR. Dieses Wachstum könnte die Einbußen von jährlich 0,6 Prozentpunkten infolge der alternden Bevölkerung ausgleichen.

… aber starker digitaler Nachholbedarf

Allerdings besteht bei der digitalen Transformation in vielen Bereichen ein erheblicher Nachholbedarf. So fehlt es Deutschland an im Weltmaßstab führenden Unternehmen im Bereich Consumer Electronics und Onlineplattformen für Transaktionen, um globalen Giganten wie Apple, Alphabet und Alibaba die Stirn zu bieten. Entsprechend verzeichne Deutschland bei digitalen Dienstleistungen gegenüber den USA ein Handelsdefizit in Höhe von mehr als vier Prozent des gesamten Dienstleistungsverkehrs.

Auch bei der künstlichen Intelligenz sind Deutschland und Europa gegenüber China und den USA im Hintertreffen.

Zehn To Dos für Politik und Wirtschaft

Entscheider in Politik und Unternehmen sollten jetzt handeln, damit Deutschland im internationalen Wettbewerb nicht an Boden verliert. Dafür schlägt die Studie einen Zehn-Punkte-Plan mit den folgenden fünf Maßnahmen jeweils für Politik und Wirtschaft vor:

Fünf To Dos für die deutsche Politik

Die Politik sollte ehrgeizige Digitalisierungsstandards anstreben und gezielt in Bildung und Arbeitsmarkt investieren:

  1. Festlegung messbarer und ambitionierter Digitalisierungsziele für alle Regierungs- und Verwaltungsebenen des öffentlichen Sektors.
  2. Gezielte Förderung von Branchen mit geringerem Digitalisierungsgrad wie Bauwirtschaft, Immobilien und Teilen des Finanzsektors, damit diese zu den Vorreitern der Digitalisierung aufschließen können.
  3. Förderung der Einwanderung hochqualifizierter Tech-Spezialisten sowie der Zusammenarbeit mit Unternehmen, um die besten Arbeitskräfte im Land zu halten. Dies müsste flankiert werden von Bildungs- und Weiterbildungsprogrammen, um junge Menschen fit zu machen für den Arbeitsmarkt der Zukunft.
  4. Beschleunigter Ausbau der Breitbandnetze und Stärkung innovativer Wirtschaftscluster.
  5. Bessere Unterstützung unabhängiger Erwerbstätiger.

Fünf To Dos für die deutsche Wirtschaft

Deutsche Unternehmen sollten alle Chancen der Digitalisierung systematisch prüfen. Das erfordert oft, bisherige Arbeitsstrukturen zu verändern. Gelingen kann dies durch:

  1. Festlegung einer klaren digitalen Agenda durch die oberste Führungsebene,
  2. Digitalisierung weiterer Stufen der Wertschöpfungskette beispielsweise durch den Einsatz der schon heute vorhandenen Tools zur Produktivitätssteigerung in Marketing und Vertrieb, Herstellung und Lieferketten-Management,
  3. Gezielter Aufbau neuer Wachstumsmärkte, gerade auch außerhalb angestammter Geschäftsfelder,
  4. Reinvestition von Einsparungen durch Digitalisierung in Zukunftstechnologien. Neue technische Möglichkeiten verändern die Kostenstruktur der Unternehmen und schaffen dadurch Spielraum für zusätzliche Investitionen in die Zukunft.
  5. Schaffung flacher und agiler Arbeitsstrukturen. Starre Hierarchien und Methoden müssen angepasst werden an flexible Arbeitsmodelle, die besser ins digitale Zeitalter passen. So werden Unternehmen schneller und beweglicher.
Infografik: Steigerung der digitalen Wettbewerbsfähigkeit

Einige Kennzahlen zur Steigerung der deutschen Wettbewerbsfähigkeit in der digitalen Zukunft.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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