Drei zentrale Themen im Fokus des Bankenjahrs 2018

Themen, Trends und Herausforderungen für die privaten Banken

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Die privaten Banken stehen in einem harten nationalen wie internationalen Wettbewerb. Drei Themen müssen daher im Bankenjahr 2018 in den besonderen Fokus von Banken und Politik rücken.

Banking Trends 2018

Themen, Trends, Herausforderungen, Chancen und Gefahren für Finanzinstitute in 2018.

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Profitable Institute sind für ein wirtschaftlich starkes Deutschland von essenzieller Bedeutung. Die folgenden drei Themen stehen daher im besonderen Fokus des neuen Bankenjahres 2018.

Regulierung überprüfen

Es war richtig, dass Politik und Aufsicht in den vergangenen Jahren vor allem darauf geschaut haben, wie sie das Bankensystem stabiler machen können. Doch schon in der letzten Legislaturperiode hätte die Regulierung auf den Prüfstand gestellt und auf ihre Schwachstellen untersucht werden müssen.

Für die neue Legislaturperiode gilt deshalb umso mehr: Die Finanzmarktregulierung muss mit Blick auf Konsistenz, Angemessenheit und Zielgenauigkeit sorgfältig analysiert werden. Gerade wegen der besonderen Struktur des deutschen Bankenmarktes muss sich die neue Bundesregierung in dieser Frage engagieren, ohne dabei jedoch die Grundregel – gleiches Geschäft, gleiches Risiko, gleiche Regeln – zu verletzen. Mit Blick auf die Entwicklung des Finanzsektors in den USA oder China gehört die Förderung des Finanzplatzes Deutschland stärker in das Blickfeld des zukünftigen Finanzministers

Digitalisierung vorantreiben

Um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands aufrechtzuerhalten, muss auch die Digitalisierung vorangetrieben werden. Gerade für die Finanzwirtschaft liegt hier eine große Chance. Allerdings müssen gesetzliche Vorschriften an die Erfordernisse der Zeit angepasst werden. Momentan können die Verbraucher in Deutschland noch nicht in vollem Umfang von der Digitalisierung im Banking profitieren. So haben sie beispielsweise nicht die Möglichkeit, Finanzgeschäfte vollständig digital zu tätigen und mit der Bank ausschließlich digital zu kommunizieren.

Neben dem Ausbau der Infrastruktur sollte die Politik deshalb vor allem da ansetzen, wo im bestehenden Regelwerk nichtpraktikable oder unzeitgemäße Vorschriften das Innovationspotenzial behindern: Wer Gesetze macht, muss digital denken!

Andreas Krautscheid, Mitglied der Hauptgeschäftsführung, Bankenverband

Andreas Krautscheid ist Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Bankenverbandes

Europäischen Zusammenhalt festigen

Das neue Jahr wird stark im Zeichen Europas stehen. Anders als in den vergangenen Jahren sind die Chancen inzwischen aber vergleichsweise gut, das europäische Projekt zu stabilisieren und weiterzuentwickeln. Die ökonomische Lage der Euro-Zone hat sich signifikant verbessert. Die EU und die Währungsunion weiterzuentwickeln bedeutet, offenkundige Defizite im Regelwerk oder bei der Anwendung des Regelwerkes zu beheben und Europa da zu stärken, wo es für alle einen Nutzen verspricht.

Das Thema Kapitalmarktunion weist noch viele weiße Flecken auf. Und auch bei der Bankenunion gibt es durchaus noch die eine oder andere offene Baustelle. Wenn es um einen europäischen Mechanismus im Bereich der Einlagensicherung geht, dürfen allerdings keine europapolitischen Tagträume von immer größerer Risikoteilung den Ausschlag geben. Die Einlagensicherung ist ein sensibles Thema, das in eine ausschließlich europäische Form nur gegossen werden darf, wenn etliche Voraussetzungen erfüllt sind und das Vertrauen der Sparer nicht aufs Spiel gesetzt wird. Insbesondere ist es zwingend erforderlich, dass bestehende Risiken aus Altlasten abgebaut werden, ehe sich die Einlagensicherungssysteme im Rahmen eines europäischen Mechanismus gegenseitig unterstützen. In dieser Frage darf es keine Zugeständnisse geben; sie ist ein Lackmustest für die Glaubwürdigkeit einer funktionierenden Bankenunion.


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Über den Autor

Andreas Krautscheid

Andreas Krautscheid ist Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken in Berlin. Dort ist er zuständig für die Bereiche Recht und Verbraucherschutz, Steuern, Zentrale Dienste/Personal, Retail Banking, Banktechnologie, Politik und Kommunikation. Zuvor war der Rechtsanwalt für die CDU u.a. Mitglied im Deutschen Bundestag, im Bundesrat und im Landtag von Nordrhein-Westfalen. Im Kabinett des Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers war Krautscheid zunächst Staatssekretär, und von 2007 bis 2010 Minister für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien. Zwischenzeitlich hatte Krautscheid verschiedene Managementpositionen inne, so bei der Readymix AG/RMC plc, der Deutsche Telekom AG sowie der T-Systems International GmbH.

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