Der Trend zur Sharing Economy weist starkes Wachstum auf. Fast 40 Prozent der Deutschen nutzen ihn. Eine Studie gibt einen Überblick zu den aktuellen Entwicklungen und Nutzungsgewohnheiten.
Die Vorreiter beim Thema Sharing Economy sind US-Unternehmen. Airbnb, der wohl bekannteste Community-Marktplatz für Reiseunterkünfte und einer der Pioniere der weltweiten Share Economy, wird dieses Jahr zehn Jahre alt. Auch in Deutschland ist das Teilen von Unterkünften, Dateien, Musik, Autos, Maschinen sowie anderen Produkten und Dienstleistungen zu einem unverzichtbaren Teil des digitalen Lebensstils vieler Menschen geworden. Dies zeigt eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC für die 4.500 Konsumenten in Belgien, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, der Türkei und Deutschland befragt wurden.
Disruptives Potential der Sharing Economy
Die Studie untersucht unter anderem Share-Economy-Aktivitäten im Segment Hotels und Unterkünfte sowie in den Bereichen Medien und Unterhaltung, Mobilität, Handels- und Konsumgüter, Dienstleistungen, Finanzen und Maschinen. Sie ist detailliert und vielfältig und gibt Aufschluss über die aktuellen Entwicklungen der Branche.
Unter den untersuchten Ländern ist Deutschland mit einem Volumen von weit mehr als 20 Milliarden Euro der größte Share-Economy-Markt. 39 Prozent der in Deutschland Befragten gaben an, in den zwölf Monaten vor der Befragung Share-Economy-Angebote genutzt zu haben. Dabei gaben sie durchschnittlich 884 Euro aus. Die höchsten durchschnittlichen Jahresausgaben fielen im Bereich Finanzen an (1.229 Euro), die niedrigsten für Medien und Unterhaltung (62 Euro). Sharing-Angebote für letzteres nutzten die Befragten allerdings am häufigsten (23 Prozent). Es folgten Konsumgüter (20 Prozent) und Unterkünfte (17 Prozent).
Im Jahr 2018 wollen 40 Prozent der in Deutschland Befragten Sharing-Economy-Angebote nutzen, vor allem verstärkt im Bereich Unterkünfte (plus 5 Prozentpunkte) – gute Aussichten also für Anbieter von Unterkünften. Der höchste Ausgabenanstieg ist im Bereich Medien und Unterhaltung zu erwarten (plus 35 Prozentpunkte).
Auch die Zahl der Share-Economy-Anbieter wird weiter zunehmen. Insgesamt lassen die erwarteten Zuwächse bei Nutzern und Anbietern sowie die geschätzten Ausgaben pro Nutzer einen Anstieg des Share-Economy-Marktvolumens in Deutschland um 5,3 Prozent auf 24,1 Milliarden Euro im Jahr 2018 erwarten.
Menschen unter Vierzig sind Treiber der Share-Economy
Die Studie ergab auch, dass die Partizipation mit zunehmendem Alter abnimmt bzw. bei jüngeren Erwachsenen relativ höher ist: 53 Prozent der aktuellen Share-Economy-Nutzer sind zwischen 18 und 39 Jahre jung, sie nutzen Sharing-Angebote häufiger (68 Prozent) als ältere Nutzer und tragen weit mehr als die Hälfte zu den Gesamtausgaben bei (62 Prozent). Die Nutzung ist zwischen Frauen (49 Prozent) und Männern (51 Prozent) nahezu gleich verteilt. Nutzer mit höherem Bildungsniveau nutzen die Share Economy häufiger und geben mehr Geld dafür aus.
Preis-Leistungs-Vorteile sowie rechtliche Unklarheiten
Sharing-Economy-Angebote werden in Deutschland vorwiegend aus ökonomischen Gründen genutzt. Nach den Vorteilen gefragt, hob die größte Nutzergruppe (50 Prozent) ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis als bei herkömmlichen Angeboten hervor. 25 Prozent der 2017 Befragten sehen Ressourcenschonung und Umweltschutz als Hauptvorteil. Und weitere 25 Prozent empfinden die direkte Kommunikation zwischen Nutzern und Anbietern heute als vorteilhaft.
Nachteilhaft seien dagegen insbesondere Unklarheiten bezüglich der Haftung bei Schäden und anderen Problemen (47 Prozent), Qualitätsmängel (33 Prozent) und Sicherheitsdefizite (29 Prozent).
Infografiken zur Sharing Economy
Die folgenden Infografiken zeigen die wichtigsten Ergebnisse der Studie. Sie vermitteln einen Überblick zur Sharing Economy, zu deren Vorteilen sowie zu den Nutzungsgewohnheiten.
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