Die Nachfrage nach Investments für nachhaltige Geldanlagen in Deutschland steigt und hat ein neues Rekordhoch erreicht. Vor allem Investmentfonds treiben die Entwicklung.
Die Berücksichtigung von Umwelt-, sozialen und Governance-Faktoren im Rahmen der Nachhaltigkeit im Finanzsektor rückt immer stärker in den Fokus der nationalen und internationalen Politik. Der nachhaltige Finanzmarkt wächst in Deutschland seit Jahren kontinuierlich. Gesetzesinitiativen der EU im Rahmen des Aktionsplans „Finanzierung nachhaltigen Wachstums“ beleben die Diskussionen auf allen Ebenen und damit das Interesse von Politik, Medien, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft.
Das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) hat vor kurzem seinen Marktbericht für 2019 veröffentlicht. Die alljährlich erscheinende Analyse präsentiert die neuesten Marktzahlen und aktuellen Trends zu den Anlagemärkten in Deutschland, Österreich und der Schweiz und stellt seit 2005 eine Referenz für Politiker, Brancheninsider, Wissenschaftler und Journalisten dar.
Deutlicher Anstieg nachhaltiger Geldanlagen
Demnach stiegen nachhaltige Anlagen 2018 verglichen zum Vorjahr um 48 Milliarden Euro auf 219 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von immerhin rund 28 Prozent.
Getrieben wurde diese Entwicklung vor allem von Investmentfonds und Vermögensverwaltern. Das dort verwaltete Vermögen legte bis Ende 2018 um mehr als 41 Milliarden Euro auf insgesamt 133,5 Milliarden Euro zu. Knapp 45 Milliarden Euro sind dabei in Investmentfonds angelegt. Die Kundeneinlagen der deutschen Spezialbanken mit Nachhaltigkeitsfokus erhöhten sich um 8 Prozent auf 38,6 Milliarden Euro.
Ausschlusskriterien am meisten verbreitet
Bei den im Rahmen der nachhaltigen Geldanlage eingesetzten Anlagestrategien sind Ausschlusskriterien nach Angaben des FNG am meisten verbreitet. Knapp 128 Milliarden Euro wurden unter Nutzung entsprechender Kriterien verwaltet.
Bei den Unternehmen wird vor allem auf die Einhaltung des Arbeitsrechts, die Bekämpfung von Korruption und Bestechung sowie die Einhaltung von Menschenrechten geachtet.
Die Berücksichtigung von Klimaaspekten gewinne indes stark an Bedeutung. Der Ausschluss von Unternehmen, die Kohle fördern oder verstromen, gehört neuerdings zu den zehn am häufigsten genutzten Kriterien.
Während die Kategorie Ausschlüsse nach wie vor den höchsten Verbreitungsgrad aufweist, nehmen die Anlagestrategien normbasiertes Screening, ESG-Integration, Engagement und Best-in-Class prozentual am stärksten zu und zeugen von den qualitativen Fortschritten bei der Entwicklung von Investmentprozessen in Bezug auf Nachhaltigkeit.
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