Die Digitalisierung verändert bestehende Geschäftsprozesse über alle Branchen hinweg. Vor allem für Banken bedeutete das in den letzten Jahren einen klaren Rückzug aus der Fläche. Für Endverbraucher ergab sich daraus ein ganz anderes Problem: eine Versorgungslücke beim Bargeld!
Die digitale Transformation hat in vielen Branchen dazu geführt, dass etablierte Geschäftsmodelle komplett umgeworfen werden. Doch die disruptive Kraft der Digitalisierung scheitert nach wie vor am analogen Bargeld. Zwar entwickeln sich nordische Länder wie Schweden zunehmend in Richtung einer bargeldlosen Gesellschaft. Doch in Deutschland ist Bargeld entgegen aller Prognosen nach wie vor Zahlungsmittel Nummer 1.
Gleichzeitig müssen sich Banken und Sparkassen im Zeitalter von Online-Banking zunehmend aus der Fläche zurückziehen – allein in den letzten Jahren wurden hierzulande etwa 2.200 Bankfilialen geschlossen. Eine Studie von Oliver Wyman sagt für Deutschland sogar das große Bankensterben voraus: Bis 2030 soll die Zahl der Institute um 90 Prozent sinken. Das Stichwort lautet Filialtransformation, sprich die Umgestaltung der Filialen mit innovativen Konzepten und Technologien. Einerseits gilt es klassische Prozesse wie das Bargeld-Management mit technischer Hilfe effizienter zu gestalten und dadurch die Mitarbeiter zu entlasten, damit sie mehr Zeit für die Beratung und den Kundenservice erhalten.
Man braucht keinen klassischen Schalter mehr, sondern kann Platz für neue Konzepte schaffen. Andererseits sollte der persönliche Kontakt nicht einfach durch Selbstbedienung ersetzt werden. Vielmehr müssen neue Kontaktanbahnungspunkte in der Filiale entstehen – also dort, wo aus Kundeninteraktion ein Beratungsgespräch entstehen kann. Doch was tun, wenn neue Filialkonzepte für Banken nicht (mehr) wirtschaftlich genug sind?
Neue Kooperations- und Partnermodelle zwischen Banken und Handel
Die schwindende Zahl an Filialen sorgt bei Kunden für erschwerte Bedingungen beim Bargeldbezug. Um das hohe Bargeldaufkommen zu nutzen und gleichzeitig die Versorgungslücke für Kunden zu schließen, gehen Banken und Handel verstärkt zu Kooperationsmodellen in Form von Bargeldservices am Point of Sale (POS) über.
Ein aufstrebender Service ist das Cash-Back-Verfahren, bei dem Kunden direkt an der Ladenkasse Geld abheben können. Viele Händler bieten ihren Kunden diese Möglichkeit – bereits an rund 50.000 Ladenkassen in Deutschland ist dieser Service nutzbar und wird von Verbrauchern dankend angenommen. Wie eine Studie von KANTAR im Auftrag von GLORY zeigt, nutzt schon jeder Vierte (24 Prozent) Cash Back mindestens gelegentlich.
Die Gründe dafür liegen auf der Hand
Cash Back ist vor allem dort beliebt, wo die Bankendichte (inzwischen) gering ist: Auf dem Land zählen 28 Prozent der Verbraucher bereits zu den Cash-Back-Nutzern. Dort ist auch das Potenzial besonders groß: Von denjenigen, die Cash Back noch nicht kennen, würde jeder Zweite den Service nutzen, wenn er in den Geschäften angeboten wird, in denen er einkauft. Jüngere Verbraucher nutzen Cash Back intensiver als ältere: 16 Prozent der Nutzer bis 30 Jahre heben bei fast jedem Einkauf Bargeld ab, bei den über 50-Jährigen sind es nur vier Prozent. Dabei beziehen die Jüngeren im Durchschnitt kleinere Geldbeträge. Sie nehmen Cash Back offenbar als selbstverständliche Bargeldquelle wahr, auf die sie im Alltag jederzeit zugreifen können.
Noch dominiert in Deutschland beim Bargeldbezug der Geldautomat, doch Cash Back hat seinen Platz bereits gefunden. Für jeden vierten Verbraucher ist der Service schon maßgeblich für die Wahl seiner Einkaufsstätte. Allerdings gibt es noch Nutzungsbarrieren: Vor allem ältere Verbraucher empfinden die Bargeldmitnahme an der Kasse nicht als anonym genug und heben aus Sicherheitsgründen lieber am Geldautomaten oder Schalter ab. Wäre die Privatsphäre besser geschützt, würde fast jeder Zweite (44 Prozent) Cash Back häufiger nutzen.
Cash-Management-Technologien helfen, neue Konzepte profitabel umzusetzen
Cash-Management-Systeme – wie von GLORY – setzen speziell bei den genannten Nutzungsbarrieren an und bieten deshalb einen dreifachen Nutzen: sie dienen als Kasse, optimieren das Bargeldmanagement des Händlers und können – zum Kunden ausgerichtet – wie ein Geldautomat eingesetzt werden. Sie prüfen mittels hochleistungsfähiger Scantechnologie eingehende Banknoten auf Echtheit und sichern so zuverlässig gegen Falschgeld ab. Nutzt ein Kunde Cash Back, kann ihm das Geld direkt über ein solches System ausgezahlt werden, anstatt wie bisher vom Kassierer aus der Ladenkasse.
Doch auch in puncto neuer Filialkonzepte im Bankwesen sind Cash-Management-Systeme von GLORY die ideale Lösung, da sie klassische Bankschalterleistungen in Form von bedienter Selbstbedienung bereitstellen. Heißt konkret: Kunden können sich selbst bedienen und im gleichen Zuge werden innovative Serviceleistungen angeboten – das erhöht die Attraktivität der eigentlichen Filiale immens.
Zukunft Bargeld: Eines von vielen Themen beim GLORY INNOVATION FORUM 2019
Unter dem Motto „MENSCH, MASCHINE, INTERAKTION – HIGHTECH MEETS CASH MANAGEMENT“ geht es in der 8. Auflage des GLORY INNOVATION FORUM vom 2. bis 4. September 2019 im Kameha Grand in Bonn, um aktuelle Herausforderungen in der Verschmelzung der Bargeldkreisläufe von Handel, Banken und Bargeldlogistik. Hochkarätige Sprecher und ein renommiertes Fachpublikum tauschen sich an zwei Tagen über Neuerungen im digitalen Handelsumfeld, aktuelle Trends im Bereich Cash Management und die Zukunft des Bargelds aus.
Special Guest des GLORY INNOVATION FORUM 2019 ist der ehemalige Bundesminister Dr. Phil. Norbert Blüm. Er spricht darüber, wie die Zukunft im Wandel in Hinblick auf die Digitalisierung aussehen soll. Weitere Informationen unter www.gloryinnovation.events/de/forum/.