Digitale Technologien eröffnen neue Einfallstore für Cyberkriminelle. Weltweit investieren Unternehmen daher in Systeme aus dem Bereich Künstliche Intelligenz, um sich vor der nächsten Generation von Cyberangriffen zu schützen.
Cyberangriffe haben eine neue Komplexität und Geschwindigkeit erreicht und die daraus resultierenden Bedrohungen nehmen weiter zu. Denn durch die Fortschritte in Cloud-, Internet-of-Things- (IoT-), 5G- und Dialogschnittstellen-Technologien erhöht sich die Anzahl der Endgeräte, Netzwerke und Benutzeroberflächen und somit die Anzahl der potenziellen Einfallstore für Angreifer. Einer aktuellen Studie des Capgemini Research Institute zufolge glauben rund zwei Drittel der Unternehmen, ohne Künstliche Intelligenz (KI) zukünftig nicht mehr in der Lage zu sein, auf kritische Bedrohungen zu reagieren.
Keine Cybersicherheit ohne Künstliche Intelligenz
56 Prozent der Führungskräfte sehen ihre Cybersicherheitsanalysten als überfordert von der Vielzahl der Datenpunkte, die sie überwachen müssen, um Verletzungen zu erkennen oder zu verhindern. Darüber hinaus hat sich die Art der Cyberrisiken, die ein sofortiges Eingreifen erfordern oder von Cyberanalysten nicht schnell genug behoben werden können, deutlich erhöht. Dazu zählen:
- Cyberangriffe auf zeitkritische Anwendungen. International gaben 42 Prozent an, dass sie gestiegen sind und zwar durchschnittlich um 16 Prozent
- Automatisierte Angriffe, die in einem derart hohen Tempo mutieren, dass sie durch traditionelle Reaktionssysteme nicht neutralisiert werden können. Laut 43 Prozent der Befragten hat deren Häufigkeit um durchschnittlich 15 Prozent zugenommen
Angesichts dieser neuen Bedrohungen ist eine klare Mehrheit der Unternehmen (69 Prozent international) der Ansicht, ohne den Einsatz von KI nicht auf kritische Cyberangriffe reagieren zu können. Bereits um solche Bedrohungen identifizieren zu können, benötigen 61 Prozent nach eigener Aussage Künstliche Intelligenz.
Künstliche Intelligenz für automatisierte Cyberabwehr
International ist eine klare Mehrheit der Führungskräfte der Auffassung, dass KI für die Zukunft der Cybersicherheit von grundlegender Bedeutung ist. Nur durch KI gelange man von der Erkennung, Analyse und Reaktion zu einer automatisierten Behebung.
- Weltweit gaben 64 Prozent der Befragten an, durch KI die Kosten für die Erkennung von Verletzungen und die Reaktion senken zu können – und zwar um durchschnittlich 12 Prozent.
- 74 Prozent der Führungskräfte gaben an, dass durch KI eine kürzere Reaktionszeit möglich wird: Die nötige Zeit um Bedrohungen zu erkennen, Verstöße zu beheben und Patches zu implementieren, konnte um durchschnittlich 12 Prozent reduziert werden.
- 69 Prozent beobachten zudem, dass KI die Genauigkeit bei der Erkennung von Verstößen verbessert
- 60 Prozent gaben an, dass KI die Effizienz der Cybersicherheitsanalysten erhöht, indem sie die Zeit, die sie mit der Analyse von Fehlalarmen verbringen, verkürzt und ihre Produktivität verbessert
Erhöhte KI-Investitionen für mehr Cybersicherheit
Im Einklang damit werden für das Geschäftsjahr 2020 international bei 48 Prozent der Unternehmen die Budgets für KI in der Cybersicherheit um fast ein Drittel (29 Prozent) steigen. Was die Bereitstellung betrifft, so testen 73 Prozent Anwendungsfälle für KI in diesem Bereich. Nur jedes fünfte Unternehmen nutzte KI dazu vor 2019, doch die Einführung wird weiterhin rasant ansteigen: Fast zwei von drei (63 Prozent) Unternehmen planen, KI bis 2020 einzusetzen, um ihre Verteidigung zu stärken.
Die größte Herausforderung bei der Implementierung von KI für Cybersicherheit ist das mangelnde Verständnis dafür, wie Anwendungsfälle vom Proof of Concept bis zur flächendeckenden Umsetzung skaliert werden können. 69 Prozent der Befragten gaben zu, dass sie in diesem Bereich zu kämpfen hatten.
Infografik: Cyber-Sicherheit und Künstliche Intelligenz
Die folgende Infografik enthält wichtige Ergebnisse der Studie und zeigt, wie Künstliche Intelligenz eine neue Dimension der Cyber-Sicherheit ermöglicht.
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