Mit der zunehmenden Digitalisierung steigen auch die damit verbundenen Cyber-Risiken. Vor allem Finanzdienstleister sind aufgrund der Konzentration ihrer finanziellen und digitalen Vermögenswerte in hohem Maße attraktiv aber auch anfällig für Cyber-Angriffe.
Klassischer Bankraub ist weitgehend außer Mode gekommen. Kein Wunder, denn in den wenigsten Bankfilialen ist Bargeld noch frei zugänglich. Da Bargeld trotzdem immer noch reizvoll ist, haben sich einige Kriminelle stattdessen auf das Aufsprengen von Geldautomaten spezialisiert. Das größte Schadenspotential geht allerdings inzwischen von Cyber-Bedrohungen aus.
Cyber-Sicherheit wird für Banken und Sparkassen zu einem Schwerpunktthema der nächsten Jahre im Zuge der Digitalisierung werden. Da Finanzunternehmen verschiedene Möglichkeiten wie digitale und mobile Plattformen erkunden und implementieren, um ihre Dienste und Produkte auf neuen Kanälen für Verbraucher bereitzustellen, entsteht eine immer größer werdende Angriffsfläche für Cyber-Attacken.
Trends und Strategien für mehr Cyber-Sicherheit
Trends und Strategien rund um das Thema „Cyber-Sicherheit“ sind daher das Schwerpunktthema des heutigen Wochenrückblicks auf interessante Themen aus der internationalen Finanzbranche.
Digitale Transformation erhöht Cyber-Risiken
Ein Schlüsselfaktor, der zu einem erhöhten Cyber-Risiko beiträgt, ist das schnelle Tempo der digitalen Transformation im Finanzdienstleistungssektor. Es besteht die Gefahr, dass das Tempo der Entwicklung und Implementierung neuer Technologien zur Erreichung von Zielen wie einer besseren Kundenerfahrung oder eines schnelleren Services die Fähigkeit der Institute übersteigen könnte, die erforderlichen Maßnahmen zur Cyber-Sicherheit und zum Schutz der Daten zu ergreifen.
Mehr dazu hier: Cyber landscape, threats and trends in financial services
Die 5 größten Bedrohungen für Banken und deren Daten
Unsichere Datenspeicher führen die Liste der Sicherheitsanfälligkeiten zusammen mit der Gefahr von Code-Manipulationen und unsicherer Authentifizierung an. Neben dem enormen wirtschaftlichen Risiko und der Bedrohung durch zusätzliche Regulierung führen Datenschutzverletzungen unmittelbar zu Reputationsverlusten und vermindertem Vertrauen. Bereits vermeintliche Schäden reichen mitunter aus.
Während Banken ihre internen Cybersicherheitsoperationen ausweiten, um die kritischen Datenressourcen, auf denen sie laufen, zu schützen, ist das Finanzsystem zunehmenden Angriffen durch interne Bedrohungen ausgesetzt. Gestohlene Zugangsdaten, Zugriffe auf persönliche Daten und Diebstahl mit privilegiertem Datenbankzugriff sind weit verbreitete Gefahren. Das Verständnis der Bedrohungen für Daten ist der erste Schritt, um die richtigen Lösungen zu finden.
Eine dreiteilige Artikelserie stellt die größten Bedrohungspotentiale für Finanzdienstleister vor und zeigt Wege zur Schadensvermeidung auf.
Mehr dazu hier: How to Address the Top 5 Threats to Banking Data
und hier: Tackling Private Data Exposure and Cyber Theft at Banks Using Privileged Database Access
sowie hier: Limiting the impact of misconfiguration and creating modified database access logs
Weitere interessante Themen der Finanzwoche
Es gab aber noch weitere interessante Beiträge:
Neobanken erfolgreich beim Kunden, aber mit Problemen bei der Profitabilität
Laut einer Untersuchung von Accenture werden reine Digitalbanken im nächsten Jahr ein massives Wachstum verzeichnen und 35 Millionen Kunden auf der ganzen Welt anziehen. Unverändert bestehen jedoch erhebliche Probleme bei der Rentabilität.
Mehr dazu hier: Digital banks on track to treble customers in next year but profits remain elusive
Denkansatz für die Bankfiliale der Zukunft
Dieser Entwurf oder dieser Entwurf. Digital, Pods, geringe Quadratmeterzahl. In allen Gesprächen rund um die Filiale der Zukunft geht es um Design, Mitarbeiter, Fläche und Technologie. Dabei sind andere Dinge viel wichtiger.
Mehr dazu hier: Bank Branches: A New Model
Steigerung der Loyalität von Firmenkunden
Es kostet mehr, einen neuen Kunden zu gewinnen, als einen bestehenden Kunden zu behalten. Dies gilt auch für die Beziehungen zu B2B-Kunden. Die Bindung einer kleinen Gruppe treuer Kunden kann den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen. Dazu sind u.a. folgende Schritte notwendig:
- Sammeln von Kundendaten, um das Marketing zu personalisieren und die Kommunikation zu verbessern,
- Schaffung wirkungsvoller Anreizsysteme für Mitarbeiter,
- Kunden die Produkte näherbringen sowie
- Das Erkennen, welche Kunden wirklich wertvoll sind.
Mehr dazu hier: B2B Customer Retention: How To Improve Your B2B Loyalty Program Pt. 1
Und hier: B2B Customer Retention: How To Improve Your B2B Loyalty Program Pt. 2
Drei Schritte zur erfolgreichen Personalisierung
Das Marketing von Finanzinstituten muss die gestiegenen Verbrauchererwartungen zu erfüllen. Datenschutz-, Compliance- und Datensiloprobleme stellen jedoch eine große Herausforderung dar. Durch die Implementierung von drei Best Practices können Banken von transaktionalem zu beziehungsbasiertem Engagement übergehen.
Mehr dazu hier: How Banks and Credit Unions Can Solve The Personalization Riddle
Banken müssen auf Super-Apps reagieren
Sogenannte Super-Apps tauchen gerade in Europa auf, während sie im asiatisch-pazifischen Raum bereits zu einem selbstverständlichen Bestandteil des Alltags geworden sind. Was aber sind Super-Apps und was ist das Besondere daran? Und wie können Banken auf diesen Trend reagieren?
Mehr dazu hier: Super Apps and Financial Services: How Can Banks Catch Up With the Trend?
Berichte aus Banken und FinTechs
Auch in der vergangenen Woche gab es einige Berichte über Aktivitäten in der Finanzbranche sowie einzelner Institute, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.
Spanische Bank testet Quantum Computing
Die spanische CaixaBank hat erste Tests abgeschlossen, um herauszufinden, ob ein Quantenalgorithmus die Risikoanalyseprozesse verbessern kann. Herkömmliche Berechnungsmethoden benötigen mehrere Tage, um die erforderlichen Tausende oder Millionen komplexer Simulationen durchzuführen. Mit dem Quantenalgorithmus waren nur Dutzende von Simulationen erforderlich und die Arbeiten konnten in wenigen Minuten abgeschlossen werden.
Mehr dazu hier: CaixaBank slashes risk analysis time with quantum computing
Norwegische Sparkasse investiert in Krypto-Börse
Die norwegische Sparkasse Sparebanken Øst hat eine Beteiligung an einer lokalen Kryptowährungs-Börse gekauft, die von der Fluggesellschaft Magnate Bjørn Kjos gegründet wurde. Sie möchte damit Wissen über Krypto und Blockchain aufbauen und von disruptiven Initiativen lernen und diese verstehen.
Mehr dazu hier: Norwegian bank Sparebanken Øst invests in crypto exchange
Britische Bank setzt auf KI bei der Handelsfinanzierung
Die Standard Chartered Bank arbeitet mit der britische AI-Plattform Traydstream zusammen, um Kunden den digitalen Abgleich von Handelsdokumenten anzubieten. Bisher weitgehend manuelle Prozesse sollten damit effizienter und transparenter werden.
Mehr dazu hier: Standard Chartered chooses Traydstream AI solution
Indische Bank setzt auf KI-Chatbots
Die indische YES Bank hat Microsoft beauftragt, ihren KI-fähigen Chatbot mithilfe der neuesten Technologie zu überarbeiten, damit Kunden von der Verwaltung ihrer Kreditkarten bis zur Überprüfung ihrer Kreditwürdigkeit alles erledigen online können.
Mehr dazu hier: YES Bank partners Microsoft to turbocharge chatbot
Zum Bezahlen einfach Winken
Amazon testet Berichten zufolge biometrische Technologien, mit denen Käufer in bestimmten Läden ihre Einkäufe mit einer Handbewegung bezahlen können.
Mehr dazu hier: Amazon to let Whole Foods shoppers pay with a wave
US Bank investiert in API-FinTech
Citi Ventures hat 25 Millionen US-Dollar in das B2B2C FinTech Even Financial mitgetragen. Das Startup unterstützt Banken mithilfe einer API dabei, über Vertriebspartner Konsumenten zu finden und personalisiert mit ihnen in Kontakt zu treten.
Mehr dazu hier: Citi Ventures invests in Even Financial