Zukunft der Bankbranche: Kunden und Tech rücken in den Mittelpunkt

Banken müssen sich strategisch neu ausrichten

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In der Corona-Krise sortieren Banken und Sparkassen ihre Prioritäten neu: Ein klarer Kundenfokus und die Digitalisierung haben die höchste Relevanz für die Zukunft der Institute. Die Branche muss nun die richtigen Schlüsse ziehen.

Banken und Sparkassen müssen sich strategisch neu ausrichten

Um fit für die digitale Zukunft zu werden, müssen sich Banken und Sparkassen strategisch neu ausrichten.

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Das Krisenjahr 2020 geht auch an der Bankenbranche nicht spurlos vorbei. Laut dem „Future Readiness Index 2020“ von KPMG, dem Branchenreport zur Zukunftsfähigkeit deutscher Unternehmen, hat die Pandemie die Trendeinschätzungen der Branche für die kommenden Jahre verändert. So misst jedes zweite der 50 befragten Finanzinstitute Nachhaltigkeit und Klimaschutz eine hohe Bedeutung bei – seit 2018 ist dieser Wert kontinuierlich gestiegen. Auch Cybersecurity und Unternehmenssicherheit spielen eine zunehmende Rolle für Banken. Darüber hinaus halten es 86 Prozent der von KPMG befragten Institute weiterhin für essenziell, mit dem technischen Fortschritt Schritt zu halten und innovative Technologien zu nutzen.

Besonders bemerkenswert: Die Kunden fordern diese Punkte vehement von ihren Banken ein. Sie verlangen nicht nur, dass ihre Daten bei ihrer Bank sicher sind, sondern auch, dass ihr Institut nachhaltig im Sinne der Umwelt wirtschaftet – auch bei der Geldanlage. An diesen Erwartungen richten die Institute verstärkt ihre Strategie aus: 90 Prozent der Befragten geben an, dass den Kundenbedürfnissen hohe oder höchste Priorität eingeräumt wird – entsprechend viel wird hier investiert. Wenn Banken also in Zukunft erfolgreich sein wollen, sollten sie eine klare Strategie haben, bei der der Kunde im Mittelpunkt steht, über ein technologiebasiertes Geschäftsmodell verfügen und natürlich müssen auch die Kosten dabei stets unter Kontrolle sein.

Finanzielle sowie operative Resilienz gefordert

Zukunftsweisend für Banken ist darüber hinaus finanzielle sowie operative Resilienz, sodass künftige Krisen ohne Blessuren überstanden werden können. Schwerpunktmäßig investieren 38 Prozent der Befragten in die Anpassung an ökologische Veränderungen, 39 Prozent in die Resilienz gegen Krisen und Konflikte – im Vergleich zum Vorjahr gibt es bei beiden Feldern sehr große Zuwächse.

Ein weiterer Dauerbrenner ist das Thema Regulatorik: Hier sehen sich lediglich 62 Prozent der befragten Banken gut vorbereitet für kommende poltisch-regulatorische Veränderungen – das sind zwölf Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Das Krisenjahr 2020 hat viel Unsicherheit geschürt.

Trend-Sensitivität sinkt

Interessant ist ebenso, dass laut „Future Readiness Index 2020“ die Trend-Sensitivität der Institute gesunken ist. Diese misst, wie gut die Unternehmen die Relevanz zukünftiger Trends und Herausforderungen einschätzen können.

Demnach ist Vorsicht geboten: Den Instituten sollte bewusst sein, dass sie auch in Zukunft mit einem umfänglichen Aufgabenspektrum konfrontiert sein werden. Themen wie Outsourcing oder Dezentralisierung, die in den vergangenen Jahren große Bedeutung hatten, werden weiter eine wichtige Rolle spielen, auch wenn sie nicht mehr ganz oben auf der Agenda stehen.

Future Readiness Index 2020 für Banken und Versicherungen

Der aktuelle Future Readiness Index für Banken und Versicherungen im Vergleich zu den Vorjahren.

Die Herausforderungen bleiben groß

Der Ertragsdruck wird weiter steigen, und Kunden werden verstärkt nach modernen Produkten verlangen. Zudem sind auch auf Seiten der Regulatorik neue Anforderungen zu erwarten. Der Schlüssel zum Erfolg von Banken ist, all dem mit Weitblick zu begegnen: Mit Prozesseffizienz und Automatisierung, Transparenz sowie der Bereitschaft, das eigene Geschäftsmodell kontinuierlich zu hinterfragen – und, sofern nötig, anzupassen.


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Über den Autor

Sven-Olaf Leitz

Sven-Olaf Leitz ist Mitglied des Vorstands, Financial Services von KPMG Deutschland. Der Diplomkaufmann und Wirtschaftsprüfer prüft und berät seit über 20 Jahren renommierte deutsche und internationale Finanzinstitute.

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