Mit der Banking-App auf Partnersuche

Neobank will neues Geschäftssegment starten

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Banken und Sparkassen haben nicht nur vielfältige Informationen über ihre Kunden sondern suchen auch nach neuen Geschäftsmodellen. Eine deutsche Neobank plant aktuell eine Partnervermittlung à la Tinder.

Mit der Bank auf Partnersuche

Partnervermittlung als neues Geschäftsmodell für Banken.

Partner des Bank Blogs

SAP Fioneer ist Partner des Bank Blogs

Die Frankfurter Sparkasse hat vor einigen Jahren ein App auf den Markt gebracht, mit der Kunden ihren Bankberater aussuchen können. Unter dem Motto „Friends in Banks“ kann man ein paar einfache Fragen beantworten und soll so den „perfekten persönlichen Finanzberater“ erhalten. Vorbild war die amerikanische Umpqua Bank, die schon mehrfach durch ungewöhnliche Marketingideen aufgefallen ist.

Allerdings war lange fraglich, ob sich das Konzept hierzulande durchsetzt, denn laut einer Umfrage waren deutsche Verbrauchern noch nicht bereit für Banking-Tinder.

Beziehungsmanagement per Banking-App

Einen Schritt weiter ist die britische Tandem Bank, eine Challenger Bank, die sich unter dem Motto „Spare mehr als nur Dein Geld“ auf „nachhaltiges Banking“ fokussiert. Sie sieht das Thema Nachhaltigkeit auch als gesellschaftliche Aufgabe und hat sie sich u.a. zum Ziel gesetzt, die Scheidungsrate in Großbritannien zu senken. Um Ehen nachhaltiger zu machen wurde eigens eine eigene Dating-App namens Tander konzipiert.

Partnersuche in der Banking App

Ein Match? Die Partnersuche in der Banking App soll Menschen mit gleichen Interessen aber auch gleichem Finanzverhalten zusammenführen.

Hintergrund ist, dass viele Ehen am Streit über finanzielle Dinge scheitern. Der neue Service zielt darauf ab, dies zu reduzieren, indem „einsame Herzen basierend auf Gehalt, Ausgaben und Spargewohnheiten zusammengeführt werden“, in der Hoffnung, dass daraus eine harmonische Partnerschaft entsteht.

Die App greift dazu direkt auf die Finanzdaten der Kunden zu und stellt den Nutzern zusätzliche finanzbezogene Auswahlfragen. Gemeinsam mit den „normalen“ Partnerfragen wird dann nach geeigneten Matches gesucht, die den Nutzern der App vorgeschlagen werden.

Deutsche Neobank integriert Partnersuche per App

Die App ist in Großbritannien bereits seit zwei Jahren erfolgreich am Markt und wird Instituten in anderen Ländern seit kurzem als White Label Produkt angeboten. Dabei soll je Land immer nur eine Bank die exklusiven Rechte erwerben können, um so auch eine hohe Marktdifferenzierung zu gewährleisten.

Mobile Banking-App zur Partnersuche

Eine mobile Banking-App zur Partnersuche á la Tinder.

Wie der Bank Blog erfahren hat, steht eine bekannte deutsche Neobank unmittelbar vor dem Abschluss der Verhandlungen zur Einführung im deutschen Markt. Wie ein Insider dem Bank Blog verriet passe Partnervermittlung perfekt zum Motto der Neobank: „Die Bank, die du lieben wirst“.

Man erhoffe sich damit, neben der schon bislang angebotenen Metallkarte nicht nur ein weiteres Differenzierungsmerkmal am Markt, sondern auch zusätzliche Erträge. Analog zu Tinder will die Neobank nämlich nicht nur eine kostenlose Basisvariante der Bank-Dating-App einführen, sondern auch kostenpflichtige Plus, Gold und Platin Varianten.

Auch der passende Werbeslogan sei schon gefunden: „In wenigen Minuten zur perfekten Partnerschaft“.

Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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