Interne Digitalisierung als Wegbereiter für nachhaltiges Wachstum

Verborgene Potenziale nutzen

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Die entsprechenden Hebel mögen nicht immer auf den ersten Blick sichtbar sein. Doch im eigenen Datenbestand schlummert eine Vielzahl an Potenzialen. Intelligente Automatisierung und Digitalisierung ebnen den Weg zu effektiver Kostenreduktion und Ertragssteigerung.

Potenziale im Datenbestand von Banken und Sparkassen

Im Datenbestand von Banken und Sparkassen schlummern viele unentdeckte Potenziale.

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Kaum eine andere Branche erhält derzeit seltener die Gelegenheit für eine Verschnaufpause wie die Finanzwirtschaft. Neben Zinsdruck, Margenschwund, Abwanderung und immer strenger werdender Regularien, belasten Migrations- und Fusionsprojekte Banken und Sparkassen.

Es spricht für sich, wenn Führungsseminare heute Ertragssicherung statt -steigerung vermitteln. Dennoch sind Potenziale in greifbarer Nähe.

Potenziale, wohin man sieht

Viele Finanzinstitute verfallen aufgrund schwieriger Rahmenbedingungen in Aktionismus. Sie übersehen die naheliegenden Potenziale in ihrem Nahbereich. Nicht erst seit der Industrialisierung 4.0 ist die stärkste Währung die Information. Daten sind und waren schon immer ein maßgeblicher Bestandteil des Erfolgs. Wer systematisch, zielorientiert und intelligent die richtigen Daten nutzt, im passenden Kontext heranzieht und die korrekten Schlüsse aus den sich bietenden Kombinationen zieht, stößt unweigerlich auf eine Vielzahl wertvoller Potenziale. Datenqualität ist nach wie vor der zentrale Faktor. Datenqualität besteht überall dort, wo wir auf der Basis einer erfolgreichen Kundenbeziehung Mehrwerte erzielen wollen. Nach tausenden Projekten wuchs die Erkenntnis, dass die Betrachtung des Naheliegenden nicht nur schnelle, sondern durchaus überraschende Effekte zeigt.

Die simplen Säulen des Erfolgs

Die erste Säule des Erfolgs – und so simpel ist es tatsächlich – ist der Anfang. Und dieser ist ohne überdimensionierte, langfristige Bindung etlicher Mitarbeiterkapazitäten abbildbar. Gespräche und Analysen mit den richtigen Experten haben bereits hunderten Finanzinstituten Antworten auf oftmals unterschätzte Fragen geliefert.

Frage: Welche Kredite kann ich in welcher Zeit, mit welchem Aufwand in Realkredite umwandeln? Was kann ich darüber hinaus privilegieren? Wie sieht es im gewerblichen Bereich aus?

Antwort: Eine konsequente, systemgestützte Vorgehensweise senkt nicht nur die Eigenmittelanforderungen, sondern auch sukzessive den Beitrag an den Garantiefonds und automatisiert obendrein den Sicherheitenüberprüfungsprozess.

Frage: Welche direkten Erträge lassen sich allein mit einer systematischen Kontrolle der Kundenbestandsdaten sichern?

Antwort: Bereits die Bereiche Kontoführungsgebühr und korrekte Kontomodelle liefern versteckte Ertragschancen. Setzt man auf die wertvollen Informationen intelligente Analysen und Kontrollen, ergeben sich darüber hinaus perfekte Betreuungseinheiten und in letzter Konsequenz große Chancen für den Gesamtbereich Segmentierung – weit über die Standard-IT-Gegebenheiten hinaus.

Frage: Woher nehmen wir die Kapazitäten für die dringenden Projekte und Aufgaben?

Antwort: Es mag überraschen, dass in allen Datenkontrollbereichen Automatisierungsgrade bis hin zu 100 Prozent erreicht werden können. Und das nicht nur in der reinen Bestandskontrolle. Kapitalmarkt-Compliance, Wertpapierkontrolle (WP2), Sicherheitenüberprüfung, Geeignetheitsüberprüfung, Handelsregistermeldungen, Legitimationskontrolle, Bestandsdatenkontrolle, Listenkontrollen, Verbundpartnerkontrollen sowie IT-Logs und -Protokolle lassen sich automatisiert durchführen. Warum durchlaufen Fachkräfte eine mehrjährige, hoch qualifizierte Ausbildung, wenn sie sich um diese Dinge manuell kümmern müssen?

Die zweite Säule des Erfolgs wird sichtbar, wenn man sich der Digitalisierung und Automatisierung der zuvor genannten Bereiche stellt und sie anpackt. Neben der Identifizierung der richtigen Handlungsfelder und der daraus sukzessiv hervorgehenden Datengüte entsteht ein Ertragspotenzial, das nur auf seine Ernte wartet. Durch die Kombination und gezielte Aus- sowie Aufwertung von Daten ergibt sich die perfekte Basis für den endgültigen Sprung in die Moderne: Künstliche Intelligenz und Machine Learning, smart und gezielt auf den überarbeiteten Datenbestand aufgesetzt, ermöglicht einen Blick in die Zukunft: Zahlreiche Projekte belegen, dass es möglich ist, Wahrscheinlichkeiten zu berechnen und damit gezielte Vorhersagen zu treffen, welches Produkt für welchen Kunden in welcher Lebensphase oder -lage wann attraktiv wird.

Erfahrungen aus mehr als eintausend Projekten

Nach einer vierstelligen Anzahl erfolgreicher Projekte zur Automatisierung und Digitalisierung sehen wir direkt messbare Erfolge – aber auch indirekte Effekte, die sich daraus ergeben.

Eine mittelgroße VR-Bank war beispielsweise in der Wertpapierkontrolle mit sieben Personen besetzt, die täglich manuell Prüflisten stichprobenartig bearbeiteten. Die digitalisierte, vollautomatisierte Umsetzung trug gleich mehrere Früchte: Zum einen wurden freie Kapazitäten geschaffen, da die gesamte Kontrolle und Korrektur von nur noch zwei Personen betreut werden musste. Zum anderen konnte die Bank von einer Stichproben- auf eine lückenlose Vollkontrolle wechseln.

Neben Ertrags- und Einsparpotenzialen können intelligente Automatismen vor allem hinsichtlich Betrugsprävention und Sicherheit punkten. Eine Sparkasse etwa konnte im Anschluss an die Automatisierung der Marktmissbrauchskontrollen in der Kapitalmarkt-Compliance Verdachtsfälle aufdecken. Diese waren aufgrund mangelnder Kontext-Informationen unter Verwendung von Bordmitteln zuvor nicht aufgefallen.

Sieht man sich im Markt um, fällt vor allem der flächendeckende Anstieg der Beratungen in Wertpapieren, Fonds, ETFs und Aktien auf. Dies führte in zahlreichen Häusern zu einem Anstieg der zu kontrollierenden Geeignetheitserklärungen um 45 Prozent bei gleichzeitigem Anstieg der Beratungsbögen um ca. 30 Prozent). Dank des hohen Automatisierungspotenzials konnten Kontrollprozesszeiten hier signifikant gesenkt werden.

Effekte in Millionenhöhe verstecken sich in den komplexen Verästelungen des Aktivbereichs. Nach zahlreichen Projekten sind – je nach Bilanzsumme – Senkungen der Eigenmittelanforderung um mehrstellige Millionenbeträge möglich, während die Ausgaben für den Beitrag an den Garantiefonds deutlich gesenkt werden konnten. Ein positiver Nebeneffekt derartiger Projekte sind etwa die vollständige Prozessautomatisierung im Bereich der Sicherheitenüberprüfung oder die sukzessive Überführung von Kreditverträgen zur Realkreditprivilegierung durch die systemgestützte Qualifizierung entsprechender Bestandsverträge.

Daten für eine zukunftsorientierte Strategie

Banken und Sparkassen haben schon leichtere Zeiten erlebt. Es ist an jedem Kreditinstitut, die vorliegenden Daten systematisch, intelligent und automatisiert zu kontrollieren sowie im Anschluss gezielt zu nutzen. Auf allen möglichen Ebenen in allen möglichen Kombinationen etablieren Institute bereits effiziente, revisionssichere und risikoorientierte Digitalisierung mit nachhaltigem Nutzen. Die Herausforderungen unserer Zeit erfordern eine zukunftsorientierte Strategie.

Über den Autor

Olaf Pulwey

Olaf Pulwey ist Vorstandsvorsitzender der FOCONIS AG, Hersteller des führenden Kontrollprozess-Systems FOCONIS-ZAK®. Er zeichnet dort für die Bereiche Vertrieb, Beratung, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich. Der Wirtschaftsinformatiker unterstützt Unternehmen aus der Finanzwirtschaft bei der digitalisierten, automatisierten Umsetzung von Kontrollprozessen, um die Basis für intelligente Predictions im Rahmen der Kundenberatung mittels Machine Learning und Künstlicher Intelligenz zu schaffen.

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