Unternehmen und Banken für den digitalen Euro

Vorteile der Digitalwährung überzeugen die Manager

Abonnieren Sie den kostenlosen Bank Blog Newsletter

Die Debatte um den digitalen Euro nimmt Fahrt auf. Die deutsche Wirtschaft jedenfalls steht ihm mit Wohlwollen gegenüber. Das ergab eine aktuelle Studie. Die Umfrage zeigt, welche Vorteile die Unternehmen erwarten – und welche Nachteile sie fürchten.

Aktuelle Trends, Studien und Research zu Aufsicht, Regulierung und Compliance

Aufsichtsrechtliche Anforderungen, Regulierung und Compliance werden von den meisten Banken und Sparkassen als Last empfunden. Dabei sichern diese die Sicherheit und damit die Existenz unseres modernen Bankensystems und ermöglichen, richtig genutzt, auch Chancen im Kundengeschäft. Im Bank Blog finden Sie aktuelle Studien zu Trends und Entwicklungen in diesem Bereich.

Partner des Bank Blogs

F24 ist Partner des Bank Blogs

Weltweit prüfen die Notenbanken digitale Zentralbankwährungen. Die Europäische Zentralbank hat erst vor wenigen Wochen ein zweijähriges Projekt zur Evaluation einer Einführung eines digitalen Euro angekündigt.

Deutschlands Wirtschaft steht der Einführung eines solchen digitalen Euro offen gegenüber: Einer kürzlich veröffentlichten Studie des Digitalverbandes Bitkom zufolge würden 78 Prozent der befragten Unternehmen befürworten, wenn die Europäische Zentralbank die Digitalwährung auf den Weg bringt. Nur 20 Prozent halten nichts von den Plänen.

Bei den Banken sind es sogar 80 Prozent, die eine Einführung befürworten. Lediglich 16 Prozent stehen dem Vorhaben ablehnend gegenüber.

Mehrheit der deutschen Unternehmen für den digitalen Euro

Eine Mehrheit der deutschen Unternehmen und Banken spricht sich für den digitalen Euro aus.

Die Vorteile des digitalen Euro

Die Begründungen für das Wohlwollen der Wirtschaft sind vielfältig. So sehen 40 Prozent der Firmen in der Industrie einen Bedarf eines digitalen, programmierbaren Euro, um Zahlungsprozesse zu automatisieren. 60 Prozent erwarten, dass eine solche Währung der EZB in Krisenzeiten ermöglicht, geldpolitische Instrumente wie Negativzinsen effektiver durchzusetzen. 64 Prozent fänden es vorteilhaft, dass den Bürgern auch bei abnehmender Bedeutung von Bargeld der direkte Kontakt zur Zentralbank erhalten bliebe.

Dass durch tokenisierte Wertpapiere auf dem Kapitalmarkt nahtlose Zahlungs- und Abwicklungsprozesse möglich würden, nannten 69 Prozent als Begründung. Und 78 Prozent der Unternehmen befürworten den digitalen Euro, weil sonst andere staatliche oder private Digitalwährungen zum Einsatz kämen, die europäische Werte untergraben könnten.

Die Nachteile des digitalen Euro

11 Prozent gaben in der Umfrage an, dass der digitale Euro ihrer Meinung nach überhaupt keine Vorteile brächte. Sie gehören zu den Zweiflern, die freilich auch ihre Gründe haben. So bemängelten 65 Prozent der Befragten, dass Datenschutzrisiken aufkämen, wenn die Europäische Zentralbank tiefe Einblicke in die Zahlungsprozesse erhielte. 49 Prozent befürchten eine Gefährdung der Finanzstabilität, weil durch den digitalen Euro der Einfluss sinken würde, den Banken in Krisenzeiten derzeit haben.

Zehn Prozent sehen keinen Bedarf für einen digitalen Euro. Acht Prozent der Unternehmen meinen, die Wirtschaft solle selbst Lösungen für den Zahlungsverkehr der Zukunft entwickeln.

Europäische Zentralbank prüft alle Optionen

Ob letztlich die erwarteten Vorteile oder dann doch die Nachteile des digitalen Euro überwiegen, zeigen die nächsten zwei Jahre: Die Europäische Zentralbank kündigte kürzlich an, den digitalen Euro und seine Auswirkungen prüfen zu wollen. Bis dahin muss sich auch Deutschlands Wirtschaft gedulden.

Über den Autor

Jannik Wilk

Jannik Wilk ist als freiberuflicher Redakteur für Der Bank Blog tätig. Er ist freier Journalist und Student in Heidelberg.

Vielen Dank fürs Teilen und Weiterempfehlen


Mit dem kostenlosen Bank Blog Newsletter immer informiert bleiben:

Anzeige

Get Abstract: Zusammenfassungen interessanter Businessbücher

Kommentare sind geschlossen

Bank Blog Newsletter abonnieren

Bank Blog Newsletter abonnieren