Sicher, simpel, praktisch: So wünschen sich die Bundesbürger den digitalen Personalausweis. Das zeigt eine aktuelle Studie. Die Funktion soll laut Innenministerium ab Dezember einsetzbar sein. Auch eine digitale Brieftasche planen die Behörden.
Wussten Sie schon, dass Sie bald auf dem Smartphone einen digitalen Personalausweis führen können? Smart-eID soll das Verfahren heißen, dass nach Angaben des Bundesinnenministeriums ab Dezember einsetzbar sein wird. Falls nicht, grämen Sie sich nicht: Von dieser Einführung haben laut einer Untersuchung der Unternehmensberatung PwC erst die Hälfte aller Deutschen gehört. Für die Umfrage konsultierte man im Juli und August 2.000 Deutsche ab 18 Jahren.
Demnach sind den Befragten drei Punkte besonders wichtig: Datensicherheit und Schutz vor Identitätsdiebstahl (94 Prozent), eine einheitliche Benutzeroberfläche für alle Anwendungsfälle (81 Prozent) und eine einfache Bedienung via App (79 Prozent).
Die Einrichtung muss sich lohnen
Auch darauf, dass es genügend Alltagssituationen gibt, in denen sich der digitale Personalausweis als nützlich erweist, achten die Deutschen. Daran scheitert nämlich die bisherige Online-Ausweis-Funktion, die es schon länger gibt und von der 71 Prozent der Deutschen auch wissen. Die Funktion wird laut der Umfrage aber nur von sieben Prozent der Bundesbürger genutzt. Die Begründung ist eben jenes Problem: Es fehle an konkreten Anwendungsfällen.
79 Prozent ist beispielsweise wichtig, dass sie den Online-Ausweis für Online-Behördengänge nutzen können, etwa bei der Ummeldung des Wohnsitzes oder der Fahrzeugzulassung über das Internet. Die Mehrheit der Bundesbürger würde den Online-Ausweis auch für private Geschäftsangelegenheiten, etwa im Kontakt mit Banken und in Rechtsangelegenheiten (70 Prozent), bei der Online-Steuererklärung (64 Prozent) oder beim Abschluss einer Versicherung (60 Prozent) einsetzen.
Der Wunsch nach Digitalisierung
Die hohen Zustimmungsraten bei fast allen Anwendungsgebieten zeigen das Bedürfnis der Deutschen nach digitalen Lösungen, wie die Autoren der Studie kommentieren. Man sehe den Online-Ausweis als Treiber für den Aufbau von Ökosystemen rund um die digitale Identität der Menschen. Neben europäischen Initiativen solle man jetzt seine digitalen Hausaufgaben auf nationaler Ebene machen.
Gegen den digitalen Personalausweis würden sich nur sieben Prozent der Befragten entscheiden. Zum einen wollen die Skeptiker nicht auf die Funktionsfähigkeit ihres Smartphones angewiesen sein (58 Prozent). Außerdem fürchten sie sich vor einem Datenverlust, was das Smartphone geklaut wird oder defekt ist (54 Prozent).
Die digitale Brieftasche kommt
Beim Online-Ausweis im Smartphone soll es nicht bleiben. Offenbar plant man in der Bundesregierung bereits die digitale Brieftasche, auch Wallet genannt, mit der die Bürger weitere Nachweise auf dem Handy speichern können. Die Idee kam in der Umfrage an: 80 Prozent können sich vorstellen, etwa ihren digitalen Impfnachweis in einer App abzuspeichern. Für jeweils drei Viertel der Deutschen käme der Einsatz der Wallet auch für Flugreisen, bei Bankgeschäften oder der Kommunikation mit ihrem Arzt in Frage.
Sicherheit auch hier höchste Priorität
Wenig überraschend sind den Deutschen auch beim Wallet Datensicherheit und Schutz vor Betrügern wichtig. Aber auch auf die Selbstbestimmtheit achten 90 Prozent der Befragten: Sie wollen selbst entscheiden, welche Daten sie hinterlegen und weitergeben – und welche nicht.
Als Anbieter einer App für die digitale Brieftasche kämen für die Befragten hauptsächlich öffentliche Institutionen in Frage. 35 Prozent können sich am ehesten ein Bundesministerium als Anbieter einer solchen App vorstellen. 24 Prozent regionale Meldeämter und 13 Prozent die Bundesdruckerei. Privatwirtschaftliche Organisationen wie Banken erreichten hier nur neun Prozent.
Die Studie „Der Online-Ausweis auf dem Smartphone und die digitale Brieftasche“ können Sie hier direkt herunterladen.
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