Ein modernes Arbeitsumfeld bietet viel Potential, schafft aber auch neue Aufgaben. So freunden sich zwar viele Unternehmen mit dem Homeoffice an, sind aber bei der Umsetzung nicht konsequent. Das zeigt eine aktuelle Studie.
In einer Umfrage der Unternehmensberatung PwC gaben 78 Prozent der befragten Arbeitnehmer in Deutschland an, langfristig öfter von Zuhause aus arbeiten zu wollen – die Mehrheit an zwei bis drei Tagen in der Woche. In der Vorgängerstudie aus dem Jahr 2020 lag dieser Anteil noch bei 71 Prozent. PwC befragte 600 Arbeitnehmer und 125 Arbeitgeber aus der Industrie, dem Handel, dem Dienstleistungsbereich und dem öffentlichen Sektor in Deutschland.
Auch die Arbeitgeber finden das Homeoffice gut. Sie erwarten auf lange Sicht einen Anstieg der Arbeitstage, die ihre Mitarbeiter Zuhause verbringen. Ihr angedachter zeitlicher Rahmen deckt sich mit jenem der Arbeitnehmer: Durchschnittlich bevorzugen zwei bis drei Tage pro Woche.
Unternehmen arbeiten an neuen Konzepten
Bei bloßen Worten bleibt es nicht: 96 Prozent der befragten Unternehmen entwickeln neue Büroarbeitsplatzkonzepte oder setzten diese bereits um – allen voran der öffentliche Dienst. Solche Konzepte bedeuten, dass sich Unternehmen und Belegschaft auf eine Regelung der Präsenzpflicht einigen. Sie können sich beispielsweise auf bestimmte Tätigkeitsbereiche (44 Prozent) oder auf einen festgesetzten Anteil von Anwesenden im Büro (41 Prozent) beziehen.
Der Grund für die positive Einstellung der Arbeitgeber zum Homeoffice liegt vor allem darin, dass sie kosten sparen, wenn ihre Mitarbeiter von Zuhause aus arbeiten – etwa für Bürofläche oder Bewirtung.
Sowohl die Arbeitgeber als auch ihre Mitarbeiter bewerten die Produktivität im Homeoffice positiver als noch vor einem Jahr – gleiches gilt für den Informationsaustausch und die Zusammenarbeit verbesserte sich. Dennoch sehen 33 Prozent der Beschäftigten den Anstieg an E-Mails, Chats und Anrufen als wachsende Belastung. Vor einem Jahr waren noch 24 Prozent dieser Meinung.
Weniger Budget für technische Ausrüstung
64 Prozent der befragten Mitarbeiter meinten, im Homeoffice angemessen mit Technik ausgestattet zu sein. 2020 gaben dies 57 Prozent der Befragten an. Dieser Anstieg falle nicht so stark aus, wie dies im zweiten Jahr der Corona-Pandemie zu erwarten war, kommentieren die Autoren der Studie.
Insbesondere Industrie- und Handelsunternehmen (35 Prozent und 20 Prozent) drohten, bei der technischen Ausstattung ihrer Mitarbeiter ins Hintertreffen zu geraten. Ein Grund könnte auch darin liegen, dass die befragten Unternehmen mit durchschnittlich 773 Euro pro Mitarbeiter für die Investition in IT-Ausrüstung weniger Budget also noch im Vorjahr bereitstellen. Damals waren es im Schnitt 953 Euro.
Unternehmen korrigieren Pläne zur Flächenreduktion
Maßnahmen wie das verringerte IT-Budget kontrakarieren das Wohlwollen der Unternehmer gegenüber Konzepten wie dem Homeoffice oder hybrider Arbeit. Ebenfalls irritiert, dass nur noch 31 Prozent der befragten Arbeitgeber ihre Flächen um 20 Prozent oder mehr reduzieren wollen. Im Vorjahr wollten dies noch 60 Prozent.
Klar ist: Flächenreduktion lohnt sich für Unternehmen. Eine Modellrechnung aus der Studie legt nahe, dass sich ein Abbau der Flächen bereits ab einer Reduktion von acht Prozent rechne.
Die Studie „Home bleibt Office“ können Sie hier direkt herunterladen.
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