Social Media ist aus dem Marketing-Mix nicht mehr wegzudenken. Hinzu kommen Kundenservice und Vertrieb über soziale Kanäle. Doch immer noch werden Fehler gemacht. Wir zeigen die sieben häufigsten und wie man sie vermeiden kann.
Social Media ist kein Zukunftstrend mehr sondern schon lange Gegenwart geworden. Studien zufolge sind aktuell rund 80 Prozent der deutschen Bevölkerung in sozialen Netzwerken vertreten. Doch Social Media spielt längst nicht mehr nur im privaten, sondern auch im beruflichen Kontext eine immer wichtigere Rolle. Einer Auswertung des Statistischen Bundesamtes zufolge nutzen rund die Hälfte der Unternehmen in Deutschland Social Media.
Die Digitalagentur dc AG hat die sieben häufigsten Fehler von Unternehmen bei der Nutzung von Social Media benannt und Hinweise gegeben, wie sich diese umgehen lassen:
- Chancen von Social Media werden nicht genutzt;
- Fehlende klare Social-Media-Strategie;
- Unzureichendes Social Media-Budget;
- Anforderungen der Zielgruppe werden nicht berücksichtigt;
- Fehlende Kontinuität;
- Unzureichendes Social-Media-Controlling;
- Mangelnde Geduld.
Fehler Nr. 1: Chancen von Social Media werden nicht genutzt
Es gibt viele Unternehmen, die in sozialen Medien immer noch einen Ort sehen, an dem Personen ausschließlich private Dinge austauschen. Social Media hat sich jedoch mit den Jahren verändert: Die starre Trennung zwischen privater und geschäftlicher Nutzung existiert nicht mehr. So sind zum Beispiel LinkedIn und Xing hauptsächlich auf den B2B-Bereich ausgerichtet.
Unternehmen sollten deshalb auf mehreren Plattformen präsent sein und diese mit verschiedenen Themen bespielen. Facebook eignet sich zum Beispiel gut für die direkte Kommunikation mit der Zielgruppe und LinkedIn für Marketing und Vertrieb.
Fehler Nr. 2: Fehlende klare Social-Media-Strategie
Inzwischen besitzen zwar viele Unternehmen Social-Media-Accounts, nutzen sie aber nicht (zielführend). „Dabei sein ist alles!“ reicht schon lange nicht mehr aus. Wer keine klare Strategie für seine Kanäle hat, wird im Social Media Marketing keinen Erfolg haben.
Um die anvisierten Ziele zu erreichen, ist eine Strategie notwendig, die nicht nur auf dem Papier steht, sondern auch aktiv umgesetzt wird. Unternehmen sollten Social Media dabei sinnvoll in ihr Gesamtkonzept integrieren und klare Ziele, Zuständigkeiten und Inhalte definieren.
Fehler Nr. 3: Unzureichendes Social Media-Budget
Geht es um das Social-Media-Budget, sind viele Unternehmen sehr sparsam. Nicht selten übertragen sie den gesamten Bereich einer Person, die diese Aufgabe zusätzlich zu ihrem normalen Tagesgeschäft erledigen soll. Ebenfalls nicht unüblich ist es, die Social-Media-Betreuung wechselnd an Auszubildende beziehungsweise Praktikanten abzugeben. Doch die Logik „Junge Zielgruppe = Junge Mitarbeiter“ funktioniert nicht.
Jemandem diesen wichtigen Themenbereich anzuvertrauen, der weder über das notwendige Wissen, ausreichend Zeit noch Freude verfügt, frustriert eher, als dass es positive Resultate erzielt. Hinzu kommt das beträchtliche Reputationsrisiko durch unbedarfte Social Media Äußerungen.
Deshalb sollten Unternehmen genügend Budget, Personal und Zeit für die Social-Media-Betreuung bereitstellen und sich ggf. professionelle Unterstützung holen – zum Beispiel von einer Agentur.
Fehler Nr. 4: Anforderungen der Zielgruppe werden nicht berücksichtigt
Eine essenzielle Voraussetzung für den Erfolg im Social Media ist die Berücksichtigung der eigenen Zielgruppe. Kennen Unternehmen diese nicht, nutzen nicht dieselben Netzwerke wie sie oder verfehlen das richtige Wording, verpuffen ihre Aktivitäten.
Das gilt sowohl für den B2C- als auch für den B2B-Bereich, denn hinter jedem Unternehmen und allen Geschäftskunden stecken private Personen, sodass es immer um die Kommunikation von Mensch zu Mensch geht.
Unternehmen sollten daher authentisch bleiben und herausfinden, was ihre Zielgruppe von ihnen erwartet. Content, der dem einer Pressemitteilung ähnelt, ist hierbei alles andere als zielführend.
Fehler Nr. 5: Fehlende Kontinuität
Den Algorithmus der Plattformen und die Menge an Mitbewerber sollten Unternehmen keinesfalls unterschätzen. Es genügt nicht, lediglich dann auf Social Media zu posten, wenn es ein Update oder ein neues Produkt gibt. Unternehmen bauen so keine organische Reichweite auf und auch die Follower keine Beziehung.
Regelmäßigkeit ist gefragt. Ein Redaktionsplan kann dabei helfen, kontinuierlich Content zu produzieren und so sichtbar zu bleiben.
Fehler Nr. 6: Unzureichendes Social-Media-Controlling
Unternehmen, die ihren Content nicht auswerten, können sich nicht weiterentwickeln. Damit nehmen sie sich die Chance, ihre Social-Media-Auftritte zu optimieren.
Es ist beispielsweise ratsam, sich nicht starr an einer Social-Media-Strategie festzuhalten, wenn die Auswertung ergibt, dass der Content an die (neuen) Bedürfnisse der Zielgruppe angepasst werden sollte. Auch direkte Umfragen können Unternehmen helfen, ihr Social Media Marketing noch zielgruppenspezifischer aufzustellen.
Fehler Nr. 7: Mangelnde Geduld
Bereits nach wenigen Monaten stellen viele Unternehmen ihre Social-Media-Aktivitäten enttäuscht wieder ein, weil sie nicht die gewünschten Ergebnisse sehen. Im Unterschied zu den Anfängen der sozialen Netzwerke ist es heute bedeutend schwieriger, organische Reichweite zu generieren – insbesondere schnell.
Unternehmen können Social Media Ads nutzen, um beispielsweise auf Kampagnen aufmerksam zu machen – für den langfristigen Erfolg genügt das allein jedoch nicht.
Sowohl die Plattformen als auch die Nutzer bauen erst durch regelmäßige und qualitativ hochwertige Inhalte Vertrauen auf. Daher sollten Unternehmen die Social-Media-Präsenz als Investment in ihre Zukunft betrachten