Eine Studie zeigt: Die Edelsteinindustrie hat sich nach dem Beginn der Corona-Pandemie rasch erholt und 2021 ein großartiges Geschäftsjahr hingelegt. Weltweit schossen Verkaufszahlen und Gewinnmargen in die Höhe. Doch Händler und Minenbetreiber sollten auf der Hut sein.
Das vergangene Jahr war ein gutes für die Diamantenindustrie: 2021 stieg der Verkauf von edlem Schmuck um durchschnittlich 29 Prozent auf insgesamt 84 Milliarden US-Dollar. Europa verzeichnete ein Plus von 18 Prozent – in China waren es 19 Prozent, in den Vereinigten Staaten von Amerika 38 Prozent. Das ist Ergebnis einer Studie der Unternehmensberatung Bain & Company.
Demnach hatten die Minenbetreiber im vergangenen Jahr ein Absatzplus von 62 Prozent sowie eine Ausweitung der Gewinnmarge um neun bis elf Prozent erfahren. Die verarbeitenden Unternehmen seien auf 55 Prozent und einem Margengewinn von drei bis fünf Prozent gekommen. Gleichzeitig sei bei geschliffenen Steinen zu einer Preiserhöhung von neun Prozent gekommen. Angesichts der Nachfrage-Booms seien die Lager der Minenbetreiber zuletzt nahezu leergefegt gewesen, wie die Studienautoren schreiben. Der Handel habe ein Margenplus von sechs bis acht Prozent verzeichnet.
Damit erhöhte sich der Gewinn aller Beteiligten 2021 insgesamt um rund sieben Milliarden US-Dollar. Zugute sei der Diamantenindustrie nicht nur die guten Marktbedingungen, sondern auch, dass sie ihre Effizienzprogramme konsequent umgesetzt hätten, wie die Autoren der Studie kommentieren.
Absprung mit Ansage
Schon im vierten Quartal 2020 hatte sich ein Wiedererstarken der globalen Diamantenindustrie angedeutet – auf den beiden wichtigsten Märkten (USA und China) gab es steigende Nachfrage. Das chinesische Neujahrsfest sowie ein absatzträchtiger Valentinstag hatten den Trend angekurbelt. Geld für Schmuckstücke habe ausreichend zur Verfügung gestanden, wie die Studienautoren schreiben – nicht zuletzt deshalb, weil luxuriöse Reisen aufgrund der Corona-Beschränkungen kaum möglich gewesen seien.
Zwar zog die Produktion 2021 wieder an, noch liege sie jedoch rund 20 Prozent unter Vorkrisenniveau. Dadurch hätten sich selbst kleine und qualitativ schlechtere Steine gut verkauft. Und nachdem die Preise für Rohdiamanten seit 2019 gesunken waren, schnellten sie 2021 um 21 Prozent in die Höhe.
Für die Edelsteinindustrie gilt: Nachhaltig arbeiten!
Die Studienautoren weisen zuletzt noch auf das Trendthema „Nachhaltigkeit“ hin – es werde in Zukunft auch in der Edelsteinindustrie an Bedeutung gewinnen. Wer teure Preziosen kauft, fordert zunehmend die Einhaltung von ESG-Standards (Environmental, Social, Governance) ein, wie sie schreiben. Dazu gehörte etwa die Herkunft der Steine, Umweltschutz oder die Wahrung der Menschenrechte bei Abbau und Verarbeitung.
Alle Beteiligten müssten bei der Einhaltung von ESG-Standards eng miteinander kooperieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben, wie die es in der Untersuchung heißt. Dies werde den Unternehmen zunehmend bewusst.
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