Einer aktuellen Umfrage zufolge befürwortet die deutsche Finanzbranche mehrheitlich den kompletten Ausschluss aller russischen Banken aus SWIFT. Zudem werden erhebliche Belastungen durch den Ukraine-Krieg gesehen.
Seit dem Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine wurden durch die Europäische Union verschiedene Sanktionspakete verabschiedet, die auch den Finanzsektor einbeziehen. Diese betreffen u.a. den Zugang russischer Banken zum internationalen Zahlungsinformationssystem SWIFT, das Einfrieren von Währungsreserven der russischen Zentralbank sowie ausgewählter Personen und Unternehmen.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob die bis dato getroffenen – den Finanzsektor betreffenden – Sanktionen ausreichen und welche Auswirkungen auf den europäischen Bankensektor und die globale Finanzstabilität zu erwarten sind. Im Rahmen einer Umfrage des Center for Financial Studies der Frankfurter Goethe-Universität zu den Auswirkungen der Ukraine-Krise auf die Stabilität des deutschen Finanzsektors wurden Antworten auf diese und andere Fragen gefunden.
Russland-Sanktionen sind wirkungsvoll
62 Prozent der Befragten halten die bisherigen Sanktionen gegen den russischen Finanzsektor für wirkungsvoll, knapp 29 Prozent sind gegenteiliger Ansicht.
Fast 60 Prozent der Befragten sprechen sich für einen vollständigen Ausschluss aller russischen Banken aus SWIFT aus. Etwas mehr als ein Viertel der Umfrageteilnehmer sind dagegen.
Finanzmarktstabilität in Gefahr
Die bisherigen Verwerfungen auf den internationalen Finanzmärkten haben vor allem die Volatilität der Märkte erhöht. Starke, dauerhafte Einbrüche bei den wichtigen Indizes sind bislang ausgeblieben
Zwei Drittel der Befragten schätzen die Belastungen für deutsche Banken jedoch als mittel bis hoch ein. Nur knapp 23 Prozent halten sie für gering. Und immerhin rund 44 Prozent glauben, dass die Ukraine-Krise die globale Finanzstabilität gefährden könnte. 54 Prozent der Umfrageteilnehmer glauben dies nicht.
Forderung nach Zinswende wird lauter
Schon länger wird die Frage diskutiert, ob die EZB angesichts der hohen Inflationsraten trotz der Ukraine-Krise und der damit verbundenen wirtschaftlichen Risiken eine Zinswende einleiten sollte. Hier ist die Meinung eindeutig. 88 Prozent der Teilnehmer fordern die Einleitung einer zeitnahen Zinswende. Nur 8 Prozent der Befragten sehen dies anders.
Inzwischen wird erwartet, dass die Europäische Zentralbank im Juli die Zinsen erhöhen wird, zumal die Andeutungen von EZB-Ratsmitgliedern zunehmend deutlicher werden.
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