Der digitale Reifegrad im Finanz- und Rechnungswesen

Ungenutzte Potentiale digitaler Technologien

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Eine Studie zeigt: Für viele Unternehmen stehen die Potenziale moderner Technologien im Finanz- und Rechnungswesen nicht im Fokus. Und das, obwohl Zukunftsfähigkeit als Digitalisierungsmotiv immer wichtiger wird. Insbesondere zwei Technologien werden vernachlässigt.

Aktuelle Trends, Studien und Research zur Digitalisierung

Die Digitalisierung erfasst unseren Alltag und die gesamte Wirtschaft ist davon betroffen. Die Geschäftsmodelle ganzer Branchen werden dadurch – teilweise dramatisch – verändert. Auch Banken und Sparkassen können sich diesem Trend nicht entziehen. Studien zu den aktuellen Trends und Entwicklungen in diesem Bereich finden Sie im Bank Blog.

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Der Digitalisierungsschub durch die Corona-Pandemie hat auch im Finanz- und Rechnungswesen für mehr Transparenz im Hinblick auf die Potentiale digitaler Technologien gesorgt. Gleichwohl steht für viele Unternehmen die Nutzung moderner Technologien für die Abschlussprüfung nicht im Mittelpunkt. Das betrifft insbesondere Künstliche Intelligenz (KI) und Process Mining.

Dies zeigt eine aktuelle Studie „Digitalisierung der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland für die 100 große und mittelständische deutsche Unternehmen befragt wurden. Demnach glauben nur 42 Prozent der Befragten, dass sie sich beim Technologieeinsatz im Durchschnitt vergleichbarer Unternehmen befinden.

Transformation der Finanzfunktion

Der Anteil derjenigen Unternehmen, die an einer umfassenden Transformation der Finanzfunktion arbeiten ist von 61 auf 67 61 Prozent gestiegen. Allerdings ist nur bei knapp der Hälfte der Befragten die Digitalisierung der Abschlussprüfung klarer Bestandteil dieser übergreifenden Transformation.

Bei den Motiven der Digitalisierung, so ein weiteres Studienergebnis, stehen Effizienzgewinne klar an oberster Stelle. Mit 90 gegenüber 61 Prozent im Vorjahr nannten indes deutlich mehr Befragte eine erhöhte Zukunftsfähigkeit als wichtigen Beweggrund für die Digitalisierung.

Die Hälfte lässt KI links liegen

Für mehr Effizienz könnte unter anderem auch Künstliche Intelligenz sorgen. Allerdings beschäftigen mehr als 50 Prozent weiterhin nicht mit der Technologie. Viele Projekte seien zu ambitioniert und würden nicht über die Konzeptphase hinauskommen.

Erfolgversprechender sei es, wenn Unternehmen die Technologie erst für vermeintlich kleinere Anwendungsfälle einsetzen, etwa bei der Extraktion und beim Mappen von Daten aus Standarddokumenten oder Reports auf Datenmodelle. KI ist kein Allheilmittel, so viel ist in den letzten Jahren klar geworden. Die Entwicklungen sind häufig langwierig und funktionieren meist unter Integration weiterer Systeme.

Unternehmen unterschätzen Process-Mining

Viele Unternehmen haben in den vergangenen Jahren erwartet, dass Technologien die Abschlussprüfung sehr deutlich verändern werden. Diese Erwartungen waren – und sind – zum Teil gegenüber dem tatsächlichen Reifegrad überzogen.

Besonders groß sind die Veränderungserwartungen bei Datenaustausch und -verwendung während der Prüfung (82 Prozent). Und 67 Prozent erwarten deutliche Veränderungen bei der Prüfung von Geschäftsprozessen.

Die Studienautoren sehen daher insbesondere für Process-Mining-Lösungen Potenzial. Denn diese Technologie könne sämtliche Geschäftsprozesse durchleuchten, Redundanzen identifizieren und Systembrüche aufzeigen, die den Prüfungsmandaten helfen, Optimierungen vorzunehmen.

Bei einer stärker datengetriebenen Finanzfunktion und datengetriebenen Geschäftsmodellen sollten Unternehmen die Daten gezielt für die Abschlussprüfung optimal nutzen – zumal die internen und externen Anforderungen an das Reporting stetig steigen.

Die Studie „Digitalisierung im Finanz- und Rechnungswesen 2022“ können Sie hier herunterladen.


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PwC ist die führende Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft in Deutschland und Partner des Bank Blogs.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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