Künstliche Intelligenz fördert Angst vor Jobverlust

Auswirkung von Technologie auf die Zukunft der Arbeit

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Wird Künstliche Intelligenz (KI) in Zukunft die Arbeit erleichtern oder sie ersetzen? Eine aktuelle Studie zeigt, dass viele Menschen in Deutschland Angst vor Jobverlust durch KI haben.

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Künstliche Intelligenz ist im Bewusstsein einer breiten Gesellschaft angekommen. Die Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten für Künstliche Intelligenz und vor allem die rasche Entwicklung konkreter und komplexerer Anwendungen übertreffen alles bisher Dagewesene in der Geschichte der Technik. Dies hat das Potenzial, die Arbeitswelt zu revolutionieren. Es ergeben sich zahlreiche Chancen für Unternehmen, Mitarbeiter und Kunden.

Gleichzeitig ist es klar, dass sich Arbeitsprofile verändern werden: Neue Berufe entstehen, während andere überflüssig werden. Und obwohl viele Umfragen zeigen, dass die meisten Menschen eine positive Haltung zu KI haben, gibt es auch Bedenken.

Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt

Eine aktuelle Studie von EY hat sich mit den möglichen Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt befasst. Dazu wurden weltweit mehr als 21.000 Menschen befragt, darunter 1.000 in Deutschland.

Laut eigener Aussage mangelt es den Menschen in Deutschland nicht an grundlegendem Hintergrundwissen zum Thema: 76 Prozent geben an, dass sie zumindest ein grundlegendes Verständnis von Künstlicher Intelligenz haben. Weltweit teilen 68 Prozent diese Meinung.

Fast ein Viertel der Deutschen sorgt sich um den Job

In Deutschland haben fast ein Viertel der Beschäftigten (23 Prozent) Bedenken, dass sie von Maschinen oder Technologien ersetzt werden könnten. Weltweit teilen 35 Prozent diese Sorge.

Die größte Angst vor Jobverlust aufgrund technologischer Entwicklungen besteht in Saudi-Arabien (56 Prozent), Indien (52 Prozent) und China (48 Prozent). In Italien hingegen ist der Anteil der Beschäftigten, die Angst um ihren Arbeitsplatz haben, am geringsten. Hier befürchten nur 15 Prozent der Arbeitnehmer, dass Maschinen in Zukunft ihre Arbeit übernehmen könnten.

Vielfältige Potentiale von KI

Bereits heute kann Künstliche Intelligenz Mitarbeiter konkret bei ihren Aufgaben unterstützen. Sowohl einfache Tätigkeiten als auch komplexe Aufgaben können von intelligenten Anwendungen schneller bewältigt werden. Dies kann nicht nur die Arbeitsleistung steigern, sondern möglicherweise auch dazu führen, dass Unternehmen ihren Mitarbeitern neue Arbeitszeitmodelle wie zum Beispiel eine Vier-Tage-Woche anbieten können. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob dies tatsächlich umgesetzt wird. Was jedoch sicher ist: KI hat das Potenzial, die Effizienz zu steigern und die Arbeitsbelastung zu verringern.

Bestimmte Bereiche werden von diesem Wandel stärker betroffen sein als andere, und bestimmte Aufgaben werden höchstwahrscheinlich nicht mehr von Menschen bearbeitet werden müssen. Gleichzeitig werden neue Arbeitsfelder entstehen. Daher ist es wichtig, den Strukturwandel, der durch KI erfolgen wird, sinnvoll durch Weiterbildung und Qualifizierung zu begleiten.

Mehrheit der Deutschen fühlt sich sicher

Die Mehrheit der Deutschen hat keine Befürchtungen. 67 Prozent sind überzeugt, dass KI-Anwendungen sie niemals vollständig werden ersetzen können. Damit liegen die Menschen hierzulande leicht unter dem weltweiten Durchschnitt (70 Prozent). Dass Maschinen und Technologien mit KI-Bezug den eigenen Job leichter machen werden, sagen in Deutschland 43 Prozent. International sind es sogar 63 Prozent.

In Deutschland sind 51 Prozent der Meinung, dass KI-optimierte Automatisierung in der Zukunft Fehler reduzieren und Personalkosten senken wird. Weltweit glauben dies 64 Prozent. 29 Prozent der Befragten in Deutschland halten eine kürzere Wochenarbeitszeit aufgrund von Fortschritten im Bereich Künstlicher Intelligenz für möglich, weltweit sind es 42 Prozent.

Menschen wünschen sich Regulierung und Kontrolle

Darüber hinaus sind 48 Prozent der Menschen in Deutschland der Meinung, dass der Einsatz von Künstlicher Intelligenz durch Regierungsregulierung kontrolliert werden sollte. Weltweit unterstützen sogar 61 Prozent diese Aussage.

Ein Beispiel dafür ist die Frage, ob Künstliche Intelligenz zur Bekämpfung von Kriminalität eingesetzt werden sollte. Hier haben fast die Hälfte der Befragten in Deutschland (47 Prozent) Bedenken. Im Gegensatz dazu fühlen sich in Indien (83 Prozent), Saudi-Arabien (79 Prozent) und Japan (73 Prozent) die meisten Menschen wohl dabei, wenn auf intelligenter Software basierende Programme oder Maschinen zur Verbrechensbekämpfung eingesetzt werden würden.

Konsequenzen für Politik und Wirtschaft

Es ist von großer Bedeutung, die Sorgen der Menschen ernst zu nehmen und frühzeitig Maßnahmen zur Weiterbildung und Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu ergreifen. Die bisherige Erfahrung zeigt, dass technologische Neuerungen, einschließlich der Digitalisierung als Ganzes, nicht zu einer Verringerung, sondern zu einer Steigerung der Arbeitsplätze geführt haben. Dennoch verläuft dieser Prozess nicht immer reibungslos.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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