Einer Studie zufolge hat fast jeder zweite Top-Manager Angst davor, dass sein Job durch technologische Entwicklungen im Bereich Künstliche Intelligenz gefährdet ist. Vor allem Mitarbeiter aus dem Finanzsektor befürchten negative Auswirkungen.
Jedes Unternehmen, das am Markt bestehen will, muss sich aktuell Gedanken über die Möglichkeiten und Folgen von Künstlicher Intelligenz (KI) für das eigene Geschäftsmodell machen. Das hat Auswirkungen, auch nach innen.
Vor diesem Hintergrund hat EY in einer aktuellen Studie die Sorgen und Ängste von Mitarbeitern und Führungskräften untersucht. Demnach steigt die Sorge vor einem möglichen Verlust des Arbeitsplatzes durch Künstliche Intelligenz mit höherer beruflicher Position und Einkommen. 24 Prozent der Befragten mit einem Brutto-Jahreseinkommen von mehr als 100.000 Euro befürchten, dass ihr Job durch Anwendungen aus dem Bereich KI in Gefahr sein könnte. Im Vergleich dazu liegt der Anteil der Besorgnis bei den Angestellten mit einem Brutto-Jahreseinkommen von bis zu 40.000 Euro bei weniger als zwölf Prozent.
Arbeitsplatzsorgen unter Top-Managern am höchsten
Die Sorge um den eigenen Arbeitsplatz ist besonders unter Top-Managern ausgeprägt: 46 Prozent befürchten, dass ihre Fähigkeiten aufgrund technologischer Entwicklungen nicht mehr benötigt werden. Bei Angestellten in leitender Position (18 Prozent), angelernten Angestellten (15 Prozent) und Fachangestellten (13 Prozent) sind solche Befürchtungen deutlich weniger ausgeprägt.
Über alle Hierarchieebenen hinweg betrachtet, liegt der Anteil der Angestellten, die sich hinsichtlich ihrer Tätigkeit durch KI-Anwendungen sorgen, bei 15 Prozent. Bei männlichen Mitarbeitern (18 Prozent) ist die Arbeitsplatzangst verbreiteter als bei weiblichen (zwölf Prozent).
Mitarbeiter von Finanzinstituten fürchten sich vor KI
Eine Analyse der unterschiedlichen Branchen zeigt, dass insbesondere Mitarbeiter von Banken und Versicherungen negative Auswirkungen durch Künstliche Intelligenz befürchten: Mit 49 Prozent macht sich fast die Hälfte Sorgen um den eigenen Job aufgrund von KI-bezogenen Anwendungen.
Der Anteil liegt in anderen Branchen deutlich geringer: im Maschinen- und Anlagenbau (25 Prozent), der Automobilbranche (22 Prozent) und im Handel (16 Prozent). Die geringsten Sorgen äußern Mitarbeiter in der Gesundheitsbranche (vier Prozent), der Bauwirtschaft (acht Prozent) sowie der Konsumgüterindustrie (neun Prozent).
Digitalisierung verändert Aufgabenspektrum
Arbeitgeber müssen darauf achten, dass sich ihre Angestellten nicht durch technologische Entwicklungen überfordert fühlen. – Nathalie Mielke, EY
66 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Veränderungen im Aufgabenspektrum im Zuge der Digitalisierung weiter zunehmen werden. Besonders hoch ist die Erwartung einer erheblichen Veränderung bei Mitarbeitern der Banken- und Versicherungsbranche (40 Prozent). Ebenso hoch ist der Anteil in der Kommunikationsbranche (31 Prozent) und im Maschinen- und Anlagenbau (21 Prozent). Die geringsten digitalen Veränderungen werden hingegen von Angestellten in der Bauwirtschaft erwartet (neun Prozent).
In Bezug auf die Veränderung der Arbeitsbelastung durch die Digitalisierung geben vor allem Männer (25 Prozent) an, dass sich diese erhöht hat, während der Anteil bei Frauen mit 22 Prozent geringer ist. Mitarbeiter in den Bereichen Kommunikation (33 Prozent), Energiewirtschaft (32 Prozent) sowie im Banken- und Versicherungswesen (31 Prozent) geben an, dass sich die Arbeitsbelastung nach ihren Erfahrungen am stärksten erhöht hat.
Weiterbildungsangebote noch ausbaufähig
Den Veränderungen, die die Digitalisierung mit sich bringt, fühlen sich nur 26 Prozent der Befragten immer gewachsen. Auch hier liegt der Anteil bei den Männern (31 Prozent) höher als bei den Frauen (23 Prozent).
Lösungen, wie Weiter- und Fortbildungen können Vertrauen bei Mitarbeitern schaffen. Doch Fortbildungsangebote im Zusammenhang mit Digitalisierung sind nicht in allen Branchen gleichermaßen verbreitet: Angestellte in den Bereichen Kommunikation/IT, Banken und Versicherungswesen (jeweils 51 Prozent) sowie Unternehmensdienstleistungen (49 Prozent) geben am häufigsten an, dass ihre Unternehmen Schulungs- und Weiterbildungsangebote in diesem Bereich bereitstellen.
Im Gegensatz dazu berichten Angestellte in der Bauwirtschaft (58 Prozent), im Handel (57 Prozent) sowie im Maschinen- und Anlagenbau (54 Prozent), dass solche Qualifizierungsangebote in ihren Unternehmen nicht existieren.
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