Der Klimawandel ist eine der dringlichsten Herausforderungen unserer Zeit. Der Umbau hin zu einer nachhaltigeren Wirtschafts- und Lebensweise läuft auf Hochtouren. Banken und Sparkassen unterstützen ihre Kunden dabei tatkräftig und können wertvolle Impulse geben.
Der Veränderungsdruck auf Unternehmen und Verbraucher steigt – in den Heizungskellern, in den Garagen und auf den Dächern. Der anstehende Umbau zur Klimaneutralität ist in vielerlei Hinsicht historisch: Die Dekarbonisierung verlangt von der deutschen Wirtschaft Investitionen in Billionenhöhe. Und auch die energetische Sanierung der Wohnungen in Deutschland wird ein finanzieller Kraftakt. Der Umbau zu mehr Nachhaltigkeit ist somit das größte Investitionsprogramm unserer Zeit.
Der Staat allein kann das nicht stemmen. Die meisten Maßnahmen stehen in den Privathaushalten und Unternehmen an. Und die benötigen dafür eine gute Finanzberatung, ausreichend Kreditmittel und nachhaltige Geldanlagen. Banken als Partner haben daher eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, den Wandel zu einer nachhaltigen Ökonomie mitzugestalten.
Wandel und große Wenden
Um Deutschland zukunftsfähig zu machen, stehen gleich mehrere große Themen an:
- Die Energiewende,
- die Verkehrswende und
- die Wärmewende.
Dafür müssen ökologische, soziale und wirtschaftliche Belange in Einklang gebracht werden. Sonst verlieren wir die Akzeptanz der Bevölkerung für den erforderlichen Wandel. Darüber hinaus mussten wir gerade schmerzvoll erfahren, wie wichtig es ist, nicht von unzuverlässigen und ungeeigneten Partnern abhängig zu sein. Die unbekümmerte Globalisierung ist Geschichte – wir stehen also vor einer Mammutaufgabe.
Die Banken sorgen dafür, dass der notwendige Wandel finanzierbar wird und möglichst viele davon profitieren. Und sie fungieren als Lotse beim Navigieren durch die schier unzähligen nachhaltigen Geldanlagen, nachhaltigen Investitionen und Förderungen.
Bauen und Sanieren fürs Klima
Für einen großen Teil der Emissionen sind Gebäude verantwortlich. Allein in diesem Bereich ist sehr viel zu tun und zu finanzieren. Ansonsten würden innovative Bauprojekte wie z.B. in Hamburg das Holzhochhaus Roots in der Hafencity oder Oberbillwerder, das antritt, Europas nachhaltigster Stadtteil zu werden, nicht entstehen. Viel Kapital wird auch für die energetische Modernisierung von Bestandsimmobilien benötigt. Dazu kommt eine gute Absicherung gegen Klimaschäden.
Die staatlichen Vorgaben und Anreize bleiben jedoch stark in Bewegung, wie die intensiven und detailreichen Debatten der Wärme- und Verkehrswende zeigen. Wer hier den Überblick behalten will, muss sich täglich mit dem Thema befassen. Viele Banken haben daher eigene Fördermittelspezialisten, die die regionalen, nationalen und internationalen Programme im Blick behalten und in die Finanzierungsstrategien der Kunden einbauen.
Banken als Sparringspartner
Klar ist: Auf dem Weg zur Klimaneutralität liegen nicht nur Risiken, sondern auch gewaltige Geschäftschancen. Banken und Sparkassen sind hierbei ein wertvoller Sparringspartner:
- Sie haben viele Fragestellungen bereits im eigenen Haus beantwortet. Schließlich sind sie selbst in Lieferketten eingebunden und unterliegen einer starken Bankenaufsicht.
- Sie haben ein vitales Eigeninteresse, dass ihre Kunden zukunftsorientiert aufgestellt sind.
- Sie stehen mit einer Vielzahl von Unternehmen im Austausch, was ihnen einen exzellenten Überblick über den Status quo in den Branchen und der Region verschafft. Dieser ermöglicht wertvolle Benchmarks zur Orientierung, aber auch die Vernetzung ihrer Kunden im Rahmen strategischer Partnerschaften.
Transparenz bei der Unternehmensstrategie
Es ist daher von Vorteil, den Dialog mit der Hausbank zu suchen bzw. zu intensivieren. Denn die Zeiten eines isolierten Kreditantrags sind vorbei. Nur wer eine weitreichende Transparenz über die Vorhaben im Kontext der Unternehmensstrategie herstellt, kann künftig eine optimale Beratung und gute Konditionen erwarten. Das beginnt mit einem intensiven Abgleich der Perspektiven über den Transformationsbedarf im Unternehmen – vom Sanierungsbedarf der Betriebsgebäude bis zum Anpassungsbedarf beim Geschäftsmodell.
Auch Akquisitions- und Nachfolgefragen gehören auf den Tisch. Kurzfristige Einzelmaßnahmen können so in einen strategischen Investitionsplan überführt werden. Und breit aufgestellte, gut vernetzte Hausbanken können ihre volle Fachkompetenz einbringen. Der Bankberater kann die ESG-Risiken taxieren und künftig auch vermehrt die Konditionsgestaltung darauf abstellen. Und er kann Kontakte ins Spiel bringen, die auf dem Weg behilflich sind.
Übrigens – die Banken haben ihrerseits ein steigendes Interesse, den Anteil „grüner“ Finanzierungen und Kunden in den eigenen Büchern zu erhöhen. Unternehmerinnen und Unternehmer sollten daher nicht zögern, aussagekräftige Daten aktiv auf den Tisch zu bringen. Dadurch machen sie sich nicht nur für die Banken zu attraktiven Geschäftspartnern.
Der Beitrag ist Teil des Jahrbuchs 2023/24 des Vereins Finanzplatz Hamburg e.V.. Das Jahrbuch können Sie hier direkt herunterladen.