Künstliche Intelligenz ist in aller Munde. Doch wie sehen die Auswirkungen auf die Führung aus? Eine Umfrage hat die Einstellungen von Führungskräften zur Rolle und zum Einsatz von KI in der Führung erfragt.
Ende 2022 schaltete das Unternehmen OpenAI sein Programm ChatGPT für die allgemeine kostenlose Nutzung frei. Seitdem ist rund um das Thema Künstliche Intelligenz ein wahrer Hype entstanden. Kaum ein Unternehmen, das nicht angibt, die Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen und in KI zu investieren. Die Erwartungen scheinen mitunter grenzenlos zu sein.
Das Institut für Führungskultur im digitalen Zeitalter (IFIDZ) befragt regelmäßig Führungskräfte zu aktuellen Fragestellungen. Die letzte Umfrage betraf das Thema „Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Führung und hat u.a. untersucht, welche Chancen KI den Unternehmen beispielsweise zum Neugestalten und Optimieren ihrer Geschäftsprozesse bietet und welche Gefahren von einem verstärkten KI-Einsatz ausgehen.
KI als Unterstützung der Führungsarbeit
66 Prozent der Führungskräfte sind der Auffassung sind, dass KI nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken sei. Lediglich drei Prozent folgen der Überzeugung, dass die aktuelle KI-Debatte lediglich ein Hype sei, der sich bald legen wird.
Eine deutliche Mehrheit von 93 Prozent der befragten Führungskräfte ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz (KI) sie in ihrer Führungsarbeit unterstützen kann. Für 56 Prozent der Befragten besteht die Erwartung, dass KI-Systeme Führungskräfte von „langweiligen, repetitiven Aufgaben“ entlasten können.
Darüber hinaus glauben sind 51 Prozent, dass KI sie und ihre Mitarbeiter dabei unterstützen kann, Entscheidungsprozesse „effizienter“ zu gestalten und „bessere Entscheidungen“ zu treffen.
Allerdings ist die Auseinandersetzung mit KI noch weitgehend theoretischer Natur. Obwohl die meisten Führungskräfte KI begrüßen, setzen aktuell nur 12 Prozent von ihnen tatsächlich KI-Tools in ihrem Führungsalltag ein.
Menschen lassen sich nicht durch KI ersetzen
Die Führungskräfte gehen nicht davon aus, dass sich durch den verstärkten Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) ihre Rolle und Verantwortlichkeiten grundlegend verändern werden. Lediglich zwei Prozent glauben, dass KI-Tools oder -Systeme mittel- bis langfristig menschliche Führungskräfte ersetzen können.
Im Gegensatz dazu setzen sich 57 Prozent der Führungskräfte dafür ein, dass ihre Organisation offener für den Einsatz von KI in der Führung wird – sowohl zur Lösungsfindung als auch zur Zielerreichung. Zudem wünschen sie sich, dass bestehende Vorbehalte gegenüber KI abgebaut werden, damit diese „selbstverständlich eingesetzt und genutzt wird“.