Die grüne Transformation benötigt bessere Finanzierungsstrukturen

Maßnahmen und Prioritäten für Netto-Null

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Um das Ziel der Dekarbonisierung zu erreichen, sind erhebliche Investitionen notwendig. Eine Studie stellt Maßnahmen und Prioritäten vor, um die hierfür notwendigen Mittel durch verbesserte Finanzierungsstrukturen erheblich zu reduzieren.

Studien rund um die grüne Transformation, Nachhaltigkeit und ESG

Im Kampf gegen den Klimawandel sind die grüne Transformation für mehr Nachhaltigkeit und die Umsetzung der ESG-Kriterien zu zentralem Aufgaben für Wirtschaft, Staat und Gesellschaft geworden. Studien zu den neuesten Trends und Entwicklungen und wie darauf reagiert werden kann finden Sie im Bank Blog.

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Um die Treibhausgasemissionen bis 2050 auf Null zu reduzieren, sind laut einer Studie von Deloitte jährliche globale Investitionen im Energiesektor von fünf bis sieben Billionen Dollar erforderlich. Derzeit werden jedoch jedes Jahr weniger als zwei Billionen Dollar investiert.

Aktuell entfallen weniger als die Hälfte der grünen Investitionen auf den globalen Süden. Gründe sind erhöhte Risiken und strengere öffentliche Budgetbeschränkungen für Energieübergangsprojekte. Dabei sei es erforderlich, in Entwicklungsländern bis zum Jahr 2030 70 Prozent der Investitionen zu tätigen, um das Ziel der Netto-Null-Emissionen zu erreichen.

Die Schließung dieser Finanzierungslücken ist ein wichtiger Schlüssel zur Beschleunigung der Dekarbonisierung und der Erreichung der in Paris vereinbarten Ziele.

Mehr Geld für grüne Projekte

Die Verfasser der Studie sind der Meinung, dass grüne Projekte derzeit unterfinanziert sind und nicht die erforderlichen Renditen erzielen, da private Investoren grüne Technologien im Vergleich zu alternativen Investitionen als riskanter einschätzen.

Daher sollten Regierungen, Finanzinstitutionen und Investoren gemeinsam Mechanismen entwickeln, um die Kosten dieser Projekte zu reduzieren. Erforderlich seien vielfältige, kostengünstige Finanzlösungen, die private Investitionen aktivieren und gleichzeitig wirtschaftliches Wachstum sowie Klimaneutralität fördern, insbesondere in Schwellenländern.

Förderung von Klimainvestitionen in Entwicklungsländern

Um die finanzielle Belastung des globalen Südens weiter zu reduzieren, ist es erforderlich, dass Regierungen, Finanzinstitute und internationale Organisationen kostengünstiges privates Kapital für den Klimaschutz mobilisieren. Dies kann einerseits durch die Minimierung der Investitionsrisiken und andererseits durch verstärkten Einsatz von Mischfinanzierungen und innovativen Finanzierungsstrukturen erfolgen.

Die Studie zeigt, wie insbesondere in Entwicklungsländern durch den Einsatz konzessionärer Finanzierungen die Kosten für die kapitalintensive Umstellung auf Netto-Null um 40 Prozent gesenkt werden könnten.

Einsparungen von 50 Billionen Dollar

Die Schaffung neuer, ansprechender Finanzinstrumente könnte die erforderlichen weltweiten Investitionen zur Dekarbonisierung erheblich verringern und einen gerechten Übergang zu sauberer Energie fördern. Das Ziel sollte darin bestehen, das Risiko für umweltfreundliche Projekte im globalen Süden zu mindern und gleichzeitig die Anziehungskraft von Investitionen in diese Projekte zu steigern.

Global abgestimmte Maßnahmen und bessere Finanzierungsstrukturen könnten zu Einsparungen bei den Kosten für die Dekarbonisierung von 50 Billionen Dollar bis 2050 führen und würden damit die jährlich benötigten Investitionen um mehr als 25 Prozent reduzieren.

Vier Maßnahmen zur Förderung von Klima-Investitionen

Politische, markt- sowie transformationsbedingte Barrieren verhindern, dass die grüne Finanzlücke geschlossen werden kann. Die Studienautoren schlagen vier Maßnahmen vor, die von Regierungen ergriffen werden können, um politische Barrieren zu beseitigen, Risiken zu begrenzen und ein Umfeld zu schaffen, das Investitionen fördert und den Übergang zu Netto-Null erschwinglicher macht:

1. Klarere strategische Ausrichtung der Klimaschutzmaßnahmen

Wichtig sei eine aktive Aktualisierung der Energiewendepolitik, um eine klare und strategische Ausrichtung zu gewährleisten.

2. Transparenter und effizienter Regulierungsrahmen

Es gelte, einen transparenten und effizienten Regulierungsrahmen für Klimainvestitionen zu schaffen, um rechtliche Unklarheiten und mögliche Korruption zu reduzieren. Dies erfordert die Berücksichtigung der Bedeutung grüner Technologien und ihrer Anwendbarkeit in energieintensiven Sektoren für die Festlegung angemessener Ziele und klarer Vorschriften.

3. Beseitigung von Markthindernissen

Markthindernisse müssten überwunden werden, insbesondere durch die Schaffung nachhaltiger und grüner Märkte, anhand derer Investoren Projekte bewerten können. Dies beinhaltet die Klarstellung von Normen und technologischen Anforderungen für die Bereitstellung von Technologien wie grünem Wasserstoff.

4. Bewältigung von Transformationsbarrieren

Die Strominfrastruktur in Ländern mit schlechter Versorgung muss verbessert und es sollten qualifizierte Arbeitskräfte für grüne Energiegewinnung gewonnen werden. Gleichzeitig müssen langfristige Beschäftigungsmöglichkeiten für Arbeitnehmer in fossilen Brennstoffindustrien geschaffen werden, deren Arbeitsplätze schrittweise abgebaut werden.

3 Prioritäten für die erfolgreiche Lenkung von Investitionen

Gemäß der Studie ist es entscheidend, dass globale Führungskräfte folgende Prioritäten setzen, um Investitionen erfolgreich in nachhaltige Projekte zu lenken:

1. Risikominderung für grüne Projekte

Die Reduzierung von Risiken in der Investitionslandschaft kann kostengünstige Finanzierungsmöglichkeiten freisetzen, die eine kapitalintensive Energiewende ermöglichen. Mischfinanzierungen können beispielsweise dazu beitragen, Projektrisiken zu mindern und den kommerziellen Kapitalfluss in grüne Projekte zu erleichtern.

2. Überbrückung der Kostendifferenz zwischen grünen und fossilen Energieträgern

Wichtige Instrumente hierfür sind die Einführung von Vorab-Investitionsförderungsmechanismen für Forschung und Entwicklung sowie die Bereitstellung von Investitionshilfen und/oder Betriebsprämien für umweltfreundliche Anlagen. Gleichzeitig sollten emissionsintensive Anlagen sanktioniert werden.

3. Abbau fossiler Brennstoffe

Die Abschaffung von Subventionen für fossile Brennstoffe und die finanzielle Unterstützung für den frühzeitigen Ausstieg aus ihrer Nutzung sind von entscheidender Bedeutung. Gleichzeitig sollte der Wechsel von Arbeitnehmern, die in der fossilen Energiewirtschaft tätig sind, erleichtert werden, um sicherzustellen, dass der Übergang weder individuelle noch wirtschaftliche Nachteile mit sich bringt.

Die Studie „Financing the Green Energy Transition“ können Sie hier direkt herunterladen.


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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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