Generative Künstliche Intelligenz ist in aller Munde. Im Buch „Ideen auf Knopfdruck“ entwickelt Reid Hoffman Zukunftsperspektiven für GenKI und zeigt, wie man durch intelligente Nutzung sein volles Potenzial entfalten kann.
Spätestens seit ChatGPT wird Künstliche Intelligenz wird für jedermann greif- und erlebbar. Über die vielfältigen Chancen und Möglichkeiten besteht erstaunliche Einigkeit. Weniger einig ist man sich in Bezug auf die Risiken. Verdrängt die Technologie uns oder bringt sie uns weiter?
OpenAI-Investor Reid Hoffman sieht bei KI zwei Möglichkeiten, sagt: Entweder, man lehnt sich zurück und lässt sie einfach mal machen oder man nutzt die laufend besser werdende Technologie, um selbst besser zu werden. Zur zweiten Variante liefert er in seinem Buch vielfältige Inspirationen und Hinweise.
Warum ChatGPT so erfolgreich ist
Kein anderes Internetangebot ist so schnell gewachsen wie ChatGPT. Innerhalb von weniger als vier Monaten hatte der Dienst bereits 100 Millionen aktive Nutzer pro Monat. Hoffman sieht diesen unglaublichen Erfolg vor allem darin begründet, dass der Chatbot die wichtigsten Technologien der vergangenen Jahre – das Internet, Mobilgeräte und die Cloud – auf neue Weise zu einem äußerst nutzerfreundlichen Angebot verbindet.
In einigen Jahren – so seine These – wird dieser Kopilot für die meisten Experten und viele andere Arten von Arbeitnehmern irgendwo zwischen nützlich und unentbehrlich angesiedelt sein.
Die Technologie hinter ChatGPT
ChatGPT ist technologisch gesehen ein Large Language Model (LLM). Es generiert auf Fragen und Anweisungen hin kohärente Textantworten. Dadurch ist die KI nicht nur in der Lage, Fragen zu beantworten, sondern auch konkrete Aufgaben zu erfüllen. Dies eröffnet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten und ermöglicht bedeutende Produktivitätssteigerungen in verschiedenen Bereichen.
Ein LLM kann – auf Basis von Mathematik und Programmierung – Antworten generieren, die statistisch wahrscheinlich sind. Es kann jedoch keine neuen Gedanken hervorbringen. Es besitzt auch kein Bewusstsein, wie es für menschliche Intelligenz charakteristisch ist. Es ist vielmehr die große Menge an verarbeiteten Informationen, die es ermöglicht, kontextsensitive Reaktionen zu erzeugen und dadurch den Eindruck menschlicher Intelligenz zu vermitteln. Grundsätzlich sind jedoch auch falsche Aussagen möglich, die lediglich in den Kontext passen, aber unsinnig sind. Da die Trainingsdaten für LLMs aus öffentlichen Quellen stammen, können sie auch anstößige Antworten aller Art produzieren.
Die große Stärke von ChatGPT & Co.
Die wesentliche Stärke von LLMs liegt in ihrer neuartigen Fähigkeit zur Organisation von Wissen. Daraus ergeben sich aus Sicht von Hoffman zwei Grundprinzipien für die Interaktion mit solchen Systemen:
- Betrachten Sie ein LLM stets als Werkzeug und nicht als Quelle von Intelligenz, Autorität oder absoluter Wahrheit.
- Nutzen Sie ein LLM mit Neugier, erkunden Sie seine Möglichkeiten. Bleiben Sie dabei aber stets kritisch und seien Sie sich bewusst, dass die Verantwortung für das Ergebnis und seine Anwendung ausschließlich bei Ihnen selbst liegt.
ChatGPT als Koautor
Hoffman untersucht nicht nur Anwendungsfälle, sondern hinterfragt auch kritische Bedenken und wirft einen Blick auf zukünftige Entwicklungen. Wie man am besten mit KI umgeht, demonstriert er direkt in seinem Buch: Er lässt ChatGPT große Teile davon verfassen. Dabei überwacht er jedoch genau dessen virtuelle Aktivitäten.
Durch amüsante und faszinierende Dialoge zwischen den beiden Autoren wird deutlich, welche Fähigkeiten KI besitzt. Hoffman zeigt uns dabei, wie wir sie ebenfalls zu unserem Vorteil nutzen können.
KI ist gekommen, um zu bleiben
Beim Lesen wird deutlich, dass es unerlässlich ist, KI zu verstehen, um sie effektiv einzusetzen. Das Ignorieren dieser Technologie ist keine akzeptable Option. Wer KI heutzutage ignoriert, wiederholt denselben Fehler wie jemand, der 2007 das Aufkommen des Smartphones verpasst hat. Doch wer hingegen in entsprechende Fähigkeiten und Kompetenzen investiert, wird in Zukunft davon profitieren.
Egal wie schnell sich ChatGPT und seine Nachfolger auch weiterentwickeln mögen, sie werden stets nur Partner sein und niemals die menschliche Intelligenz ersetzen können. Um mit diesen Partnern Schritt halten zu können, müssen auch wir als Nutzer stetig besser werden.
Bei der Nutzung von KI-Werkzeugen sollten menschliche Kreativität, Urteilsvermögen und ethische Werte stets im Mittelpunkt stehen. KI kann entweder genutzt werden, um weniger zu tun oder um besser zu werden. Nur die zweite Option wird der Menschheit helfen, sich weiterzuentwickeln.
Über den Autor Reid Hoffman
Reid Hoffman ist Internetunternehmer, Risikokapitalgeber und Autor. Er war Mitgründer von LinkedIn und hat sich früh am Unternehmen OpenAI beteiligt, der Firma, die ChatGPT entwickelt hat.
„Ideen auf Knopfdruck“ als Buch oder Zusammenfassung
Das Buch hat 240 Seiten. Sie erhalten es u.a. bei Amazon.
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