Wenn es um die wirtschaftliche Performance in der Reputation geht, macht die Börsennotierung den großen Unterschied – zumindest bei den meisten Kreditinstituten. Doch wer bleibt unter seinen Möglichkeiten und wer ist der unangefochtene Platzhirsch?
Die Deutsche Bank hat die beste Reputation in der Wirtschaftlichkeit, und zwar deutlich vor allen anderen großen Instituten in Deutschland. Die Commerzbank und die KfW könnten ebenfalls Spitzenplätze einnehmen, haben allerdings eine unterdurchschnittlich positive Tonalität in der Berichterstattung zu ihrer wirtschaftlichen Stärke – und fallen deshalb in die zweite Reihe zurück.
Dominanz der Deutschen Bank
Die Dominanz der Deutschen Bank hängt an ihrer Börsennotierung und ihrer Omnipräsenz in der Berichterstattung zum Aktienmarkt. Das ist ein zweischneidiges Schert: Bei schlechter Kursentwicklung stürzt die wirtschaftliche Reputation gleich mit ab. Andererseits hätte die Commerzbank gleich gute Chancen, muss sich aber mit einem Platz im Windschatten der Deutschen Bank begnügen. Die KfW als staatliche Förderbank ist eigentlich wenig verdächtig, mit ihrer wirtschaftlichen Stärke glänzen zu müssen – tut das dann aber noch recht erfolgreich im Vergleich mit vielen anderen Instituten, die ihre wirtschaftliche Reputation deutlich weniger pflegen.
Börsennotierung keine Freifahrtkarte für hohe Sichtbarkeit
Die Börsennotierung ist allerdings keine Freifahrtkarte für eine hohe Sichtbarkeit. Die Deutsche Pfandbriefbank enttäuscht in ihrer wirtschaftlichen Reputation. Die Aareal Bank gibt sich auch eher bescheiden.
Die Reputation in der Wirtschaftlichkeit ist ein Hygienefaktor in der Außendarstellung. Es ist ähnlich wie beim Bäcker, von dem Kunden selbstverständlich frische Brötchen erwarten. Er verkauft nicht mehr Brötchen, wenn seine Backware frisch ist. Aber der Umsatz bricht bei fehlender Frische dramatisch ein.
Genauso ist es mit der wirtschaftlichen Reputation bei Kreditinstituten. Sie müssen ein Hort der Sicherheit sein, denn ihnen werden Gelder und Finanzentscheidungen anvertraut. Daher ist die wirtschaftliche Stärke im Reputationsmanagement von Banken und Sparkassen eine existentielle Frage. Hier haben die allermeisten Institute noch Potenzial.
Details zur Studie
Für die Studie „Reputationsbilanz Banken 2023“ hat das IMWF mehr als 340.000 Aussagen zu den 25 größten Kreditinstituten Deutschlands aus dem Jahr 2023 in Nachrichtenportalen und Social Media mit Hilfe von künstlicher Intelligenz analysiert. Damit dürfte die Studie die größte Reputationsanalyse für Banken 2023 sein. Interessierten stellt das IMWF den Berichtsband der Studie gerne zur Verfügung (info@IMWF.de).