Noch ist der Hype um generative Künstliche Intelligenz ungebrochen. Allerdings werden unverändert konkrete Anwendungsgebiete gesucht. Einer aktuellen Studie zufolge hat GenKI erhebliches Potential im Bereich der Softwareentwicklung.
Eine aktuelle Studie des Capgemini Research Institutes hat den Einfluss von generativer Künstlicher Intelligenz (Generative KI/GenKI) auf die Softwareentwicklung untersucht. Demnach könnte der Anteil der Software-Entwickler, die GenKI nutzen von heute 50 Prozent in den kommenden zwei Jahren auf 85 Prozent steigen. Möglichkeiten der Unterstützung werden vor allem in den Bereichen Software-Design, -Entwicklung und -Testen gesehen.
Veränderung der Arbeit im IT-Bereich
Darüber hinaus prognostizieren 80 Prozent der IT-Experten eine wesentliche Veränderung ihrer Rolle durch Tools und Lösungen mit generativer KI. Diese Technologien sind in der Lage, einfache, sich wiederholende Aufgaben zu automatisieren, wodurch Fachkräfte mehr Zeit für komplexere und wertvollere Tätigkeiten gewinnen.
Mehr als drei Viertel der Software-Entwickler sind zudem überzeugt, dass generative KI die Zusammenarbeit mit Teams aus nicht-technischen Unternehmensbereichen verbessern kann.
Vorteile von GenKI bei der Softwareentwicklung
Obwohl die Integration generativer KI in der Softwareentwicklung noch in den Anfängen steckt – neun von zehn Unternehmen haben die Skalierung noch nicht erreicht – zeigt die Studie, dass Unternehmen mit aktiven Gen-AI-Initiativen bereits zahlreiche Vorteile nutzen.
Besonders hervorzuheben sind die Unterstützung bei Innovationen (61 Prozent der befragten Unternehmen weltweit, 53 Prozent in Deutschland) und die Verbesserung der Softwarequalität (49 Prozent weltweit, 60 Prozent in Deutschland). Zudem berichten diese Unternehmen von einer Produktivitätssteigerung von durchschnittlich 7 bis 18 Prozent, wobei bei bestimmten fachspezifischen Aufgaben die Zeitersparnis bis zu 35 Prozent betragen kann.
Auch steigert die Nutzung von GenKI die Mitarbeiterzufriedenheit. Sowohl erfahrene als auch junge Fachkräfte in der Softwareentwicklung berichten von einer gestiegenen Zufriedenheit durch den Einsatz generativer KI (69 bzw. 55 Prozent) und betrachten diese Technologie als ein leistungsstarkes Werkzeug, das ihre Motivation erhöht.
GenKI ermöglicht Zeit für andere Dinge
International planen die befragten Unternehmen, die durch generative KI gewonnene Zeit für zukunftsorientierte Aktivitäten wie die Entwicklung neuer Software-Features (50 Prozent) und Weiterbildung (47 Prozent) zu nutzen. In Deutschland möchten die Befragten diese Zeit vor allem für komplexe, wertschöpfende Aufgaben (54 Prozent) und zur Optimierung ihrer Technologiekompetenzen (49 Prozent) einsetzen.
Die Reduzierung der Mitarbeiterzahl wird dagegen selten in Betracht gezogen (4 Prozent international, 5 Prozent in Deutschland). Zusätzlich entstehen neue Rollen, wie GenKI-Entwickler, Prompt-Writer und GenKI-Architekt.
Gefahren durch GenKI
Laut der Studie nutzen derzeit 46 Prozent der Software-Ingenieure GenKI-Tools zur Unterstützung ihrer Arbeit. Von diesen gaben jedoch 63 Prozent der internationalen und 48 Prozent der deutschen Software-Experten an, dass sie in ihrer Arbeit nicht autorisierte KI-Tools zur Unterstützung nutzen.
Die rasche Verbreitung von GenKI ohne angemessene Governance und Kontrolle bringt Unternehmen funktionale, sicherheitsrelevante und rechtliche Risiken mit sich, wie etwa Code-Halluzinationen, Datenlecks und Urheberrechtsverletzungen.
Perspektiven von GenKI in der Softwareentwicklung
Generative KI etabliert sich schnell als leistungsstarke Unterstützungstechnologie für Software-Ingenieure. Ihre Vorteile in Bezug auf Effizienz und Code-Qualität sind nachweisbar und vielversprechend, auch für andere Bereiche der Softwareentwicklung. Es ist jedoch wichtig, im Blick zu behalten, dass nur ein ganzheitlicher Ansatz im Software-Engineering den vollen Mehrwert dieser Technologie entfalten kann.
Es gehe darum, Business-Anforderungen mit fundiertem und durchdachtem Design zu erfüllen. Entscheidend sind dabei vollständig ausgestattete Entwicklungsumgebungen mit integrierten Assistenzsystemen sowie die Implementierung von Quality- und Security-Gates, um leistungsfähige Software-Teams zu fördern. Trotz der Begeisterung für diese Technologie muss eine konsistente Strategie zur Integration von generativer KI verfolgt werden – weit über den bloßen Einsatz einzelner neuer Tools hinaus – um den maximalen Wert zu schaffen.
Infografik: Potenzial generativer KI in der Softwareentwicklung
Die folgende Infografik fasst wichtige Studienergebnisse zusammen und zeigt, wie Unternehmen das volle Potenzial generativer KI für die Softwareentwicklung ausschöpfen können.
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