Innovation trifft Förderung

Die faszinierende Reise einer Förderbank in die digitale Zukunft

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Förderbank und Innovation – auf den ersten Blick scheint das so gut zusammen zu passen wie Pferdekutsche und Elektroauto. Viele denken wohl eher an verstaubte Akten und meterhohe Papierstapel Doch Förderbanken können auch innovativ und digital sein.

Förderbanken können innovativ und digital sein

Digitalisierung und Innovation bei der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank).

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Wie behaupten sich traditionelle Institutionen im digitalen Zeitalter? Die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) zeigt, wie es geht. Die dynamische Förderbank mit über 550 Mitarbeitern meistert den Balanceakt zwischen Tradition und Innovation eindrucksvoll.

Mit Finanzierungslösungen wie zinsverbilligten Darlehen, Zuschüssen, Landesbürgschaften und Beteiligungen unterstützt die WIBank eine große Bandbreite an Projekten. Ihre vier Hauptgeschäftsfelder versprechen spannende Einblicke:

  • Versorgen und Modernisieren: Hier stehen nachhaltige Energie- und Infrastrukturprojekte im Fokus.
  • Bauen und Wohnen: Bezahlbarer Wohnraum und moderne Stadtentwicklung sind die zentralen Anliegen.
  • Gründen und Wachsen: Start-ups und Unternehmen erhalten finanzielle und beratende Unterstützung für ihre Wachstumspläne.
  • Bilden und Beschäftigen: Bildungseinrichtungen und Arbeitsmarktinitiativen profitieren von innovativen Förderkonzepten.

Innovation und Digitalisierung als wichtige Aufgabe

Innovation und Digitalisierung sind zentrale Bestandteile des Aufgabengebiets der WIBank. Sie unterstützt täglich Unternehmen, Bürgerinnen und Bürger, Kommunen sowie Landwirtinnen und Landwirte in Hessen dabei, digital und innovativ zu agieren.

Dazu bietet die WIBank über 30 Förderprogramme an, die Innovation und Digitalisierung unterstützen. Beispielsweise den Innovationskredit 2023, mit dem innovative bzw. schnell wachsende mittelständische Unternehmen und Gründende gefördert werden.

Darüber hinaus ist die WIBank Mitgründerin der Start-up Hubs TechQuartier und ryon. Das TechQuartier unterstützt vor allem Start-ups aus dem Finanzbereich und bringt diese mit Unternehmen zusammen, um deren Problemstellungen zu lösen. Als Green Tech Accelerator konzentriert sich ryon auf Start-ups, die Laborausstattung benötigen.

Und zu guter Letzt beteiligt sich die Förderbank Hessens über ihre Tochtergesellschaft BMH an Start-ups, insbesondere in frühen Entwicklungsphasen.

Digitalisierung@WIBank

Die WIBank unterstützt andere sehr intensiv dabei, innovativ und digital zu werden. Wie sieht es nun innerhalb der Bank aus? Auch intern hat die WIBank die Digitalisierung konsequent vorangetrieben. Mit der Einführung der eAkte wurden dafür 2019 die Grundlagen geschaffen – gerade rechtzeitig vor der Corona-Pandemie.

Seitdem wird die Digitalstrategie weiterentwickelt und kontinuierlich umgesetzt. Dabei sieht sich die WIBank meist als smart follower, hin und wieder auch als first mover. Im Mittelpunkt stehen dabei die Kundinnen und Kunden sowie das Land Hessen, als Auftraggeber der Bank. Die „WIBanker“ möchten dabei jeden Kontaktpunkt der Kundinnen und Kunden mit ihrer Bank zu einem positiven Erlebnis machen. Dies gilt insbesondere für die digitalen Schnittstellen.

So hat die Förderbank ein Kundenportal eingeführt und damit ein System geschaffen, das die papierlose Antragstellung von Förderungen ermöglicht. Genauso digital erfolgt die interne Weiterbearbeitung, die Bewilligung, die Auszahlung und die Prüfung des Verwendungsnachweises.

Derzeit arbeitet die WIBank daran, Förderprogramme in ein Baukastensystem zu überführen, so dass künftig die Auftraggeber, die hessischen Ministerien, aus einer Art Menü ihr Komponenten wählen können. Genauso wie man es von bekannten Schnellrestaurants kennt: z.B. Cheeseburger, große Pommes und kleines Getränk. So können neue Förderprogramm deutlich schneller und effizienter ins Kundenportal integriert werden.

Innovation@WIBank

Die Digitalisierungsstrategie der WIBank gleicht eher einem Marathon als einem Sprint. Es finden, wie bei vielen Unternehmen, permanent Diskussionen über Budgets, Umfang und Zeitpläne von Projekten statt. Und auch das gilt für die hessische Förderbank: viele Ideen ersetzen nicht den langen Atem bei der Umsetzung.

Mit der schnellen Umsetzung solcher Ideen beschäftigt sich seit einiger Zeit die WIBank Zukunftswerkstatt – ein Innovation Lab, welches Entscheidungsfreiräume abseits der Linienorganisation genießt und mit einem eigenen Budget ausgestattet ist. Nur das sogenannte Innovation Board muss überzeugt werden.

Die Zukunftswerkstatt identifiziert technologische Trends schnell und systematisch und macht diese für die WIBank nutzbar, wie eine Art Schnellboot.

Innovation hat die WIBank dabei bewusst breit definiert: alles, was auf die Zukunftsfähigkeit der WIBank einzahlt und die Zufriedenheit von Kundinnen und Kunden sowie den Auftraggebern erhöht.

Es geht jedoch für die WIBank nicht nur darum, neue Technologien für sich nutzbar zu machen bzw. schnell auf Schmerzpunkte zu reagieren, sondern auch darum, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für digitale und innovative Themen zu begeistern und neue Arten der Zusammenarbeit auszuprobieren. Das Team der Zukunftswerkstatt arbeitet beispielsweise hybrid zusammen und ist organisatorisch in zwei Abteilungen angesiedelt, um übergreifendes Wissen zu nutzen.

Die erste Innovationschallenge zum Thema Kundenschmerzpunkte brachte über 100 Lösungsansätze hervor. Die Top-Ideen wurden vor dem Innovation Board gepitcht und die Siegeridee – ein KI-gestützter Förderfinder – befindet sich aktuell in der Testphase.

Weitere Innovationen: eine App für Landwirtinnen und Landwirte, die bei der digitalen Erfassung ihrer Ackerflächen unterstützt und eine digitale Namensschuldverschreibung sind schon in den Startlöchern. Darüber hinaus hat die WIBank damit begonnen intensiver mit Start-ups aus dem Ökosystem zusammenzuarbeiten um Lösungen für die WIBank zu finden.

Weit weg von verstaubten Akten

Die WIBank zeigt, dass Innovationsgeist und Agilität keineswegs allein Start-ups vorbehalten sind. Als Förderbank setzt sie neue Standards in der digitalen Ära, indem sie nicht nur andere auf ihrem Weg zur Digitalisierung unterstützt, sondern auch intern einen zukunftsorientierten Ansatz verfolgt.

Mit Unterstützung von Gründenden und dem effektiven Einsatz eines breiten Innovationsökosystems generiert die WIBank einen zusätzlichen Nutzen für Kunden und Auftraggeber. Dank eines engagierten Teams und einer Fokussierung auf Digitalisierung und Innovation agiert die WIBank proaktiv, um Hessen stärker und zukunftsfähiger zu machen.

Über den Autor

Judith Mandel

Judith Mandel ist Mitglied der Geschäftsleitung der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank), zuständig für IT und Organisation, Finanzen und Risikomanagement. Die studierte Betriebs- und Volkswirtin war lange Zeit in verschiedenen Fach- und Führungspositionen für die Landesbank Baden-Württemberg tätig, zuletzt als Mitglied der Geschäftsleitung zweier Tochterunternehmen.

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