Einer aktuellen Studie zufolge sind junge Erwachsene deutlich optimistischer im Hinblick auf ihre finanzielle Situation als die Gesamtbevölkerung. Bei den Prioritäten in Bezug auf ihre Sparziele unterscheiden sie sich deutlich von anderen Altersgruppen.
Unter den jungen Erwachsenen zwischen 20 und 29 Jahren in Deutschland blicken überdurchschnittlich viele optimistisch auf die eigene finanzielle Situation. Das zeigt eine aktuelle repräsentative Umfrage von Union Investment unter Anlegern in Deutschland, die mindestens eine Form der Geldanlage besitzen.
Die Mehrheit der 20- bis 29-Jährigen sieht Sparen demnach als etwas Positives: 89 Prozent von ihnen genießen das Gefühl, sich durch Sparen etwas leisten zu können. Dieses Empfinden zieht sich durch alle Generationen, da der Durchschnitt aller Befragten bei 87 Prozent liegt.
Junge Deutsche blicken optimistischer in die finanzielle Zukunft
Wenn junge Menschen in Deutschland besorgt auf die wirtschaftliche Lage blicken, liegt das hauptsächlich an den gestiegenen Energiepreisen und der Inflation (jeweils 66 Prozent). 47 Prozent von ihnen erwarten allerdings, dass sich ihre eigene finanzielle Situation innerhalb eines Jahres verbessern wird, während im Durchschnitt aller Befragten nur 28 Prozent diese Erwartung teilen.
42 Prozent der jungen Menschen glauben, dass sich an ihrer finanziellen Lage nichts ändern wird (Durchschnitt: 58 Prozent). Lediglich zehn Prozent schauen pessimistisch in die Zukunft, was unter dem Durchschnitt von 14 Prozent liegt.
Finanzielle Unabhängigkeit als Sparziel
Die Prioritäten beim Sparen unterscheiden sich bei den 20- bis 29-Jährigen etwas von denen anderer Altersgruppen. An erster Stelle steht bei ihnen die finanzielle Unabhängigkeit (87 Prozent), gefolgt von der Altersvorsorge (85 Prozent) und Rücklagen für Notfälle (84 Prozent), die nahezu gleich wichtig sind.
Im Durchschnitt aller Befragten nimmt hingegen die Altersvorsorge den ersten Platz ein, wobei 85 Prozent hierfür sparen. Auf dem zweiten Platz stehen Rücklagen für Notfälle und das Sparen für finanzielle Unabhängigkeit, jeweils mit 78 Prozent.
Im Vergleich zu älteren Generationen sparen jüngere Menschen deutlich häufiger für eine eigene Immobilie: 62 Prozent der Befragten in dieser Altersgruppe legen Geld für den Traum von den eigenen vier Wänden zurück, während der Durchschnitt aller Befragten bei 38 Prozent liegt.
Jüngere Anleger setzen auf Immobilien, Aktien und Fonds
In Einklang mit ihren Sparzielen betrachten junge Menschen Immobilien als besonders attraktive Geldanlage – 72 Prozent stimmen dem zu, während der Durchschnitt aller Befragten bei 64 Prozent liegt.
Auf Platz zwei der bevorzugten Anlageformen der 20- bis 29-Jährigen stehen Aktien, die 61 Prozent als attraktiv bewerten (im Vergleich zu 46 Prozent im Durchschnitt aller Altersgruppen). Danach folgen Investmentfonds, die von 56 Prozent der jungen Menschen bevorzugt werden, gegenüber einem Durchschnitt von 49 Prozent.
Tagesgeld spielt bei jungen Leuten eine vergleichsweise kleine Rolle. In dieser Altersgruppe halten Tagesgeld nur 38 Prozent für attraktiv. Der Durchschnitt aller Befragten liegt bei 46 Prozent.
Darüber hinaus glauben 66 Prozent der jüngeren Befragten, dass aktienbasierte Anlagen mit hoher Wahrscheinlichkeit die besten Erträge erzielen, während dies durchschnittlich 60 Prozent der Gesamtbefragten so sehen.
Fondssparpläne für Vermögensaufbau
Die Beliebtheit von Investmentfonds zeigt sich auch im Besitz von Fondssparplänen. Bei den 20- bis 29-Jährigen haben 56 Prozent einen solchen Plan, was über dem Durchschnitt von 49 Prozent liegt.
Zudem verfolgen viele dieser jungen Menschen einen langfristigen Anlagehorizont: 29 Prozent zahlen bereits seit zwei bis fünf Jahren in ihren Fondssparplan ein. Zwei Drittel von ihnen (66 Prozent) planen, dies noch mindestens zehn Jahre fortzusetzen.