Spätestens seit der Corona-Krise ist allgemein deutlich geworden, welchen Einfluss Lieferketten auf den Erfolg eines Unternehmens haben. Eine Studie zeigt, wie Künstliche Intelligenz das Lieferketten-Management verbessern und die Profitabilität steigern kann.
Funktionierende Lieferketten sind für Unternehmen von hoher Bedeutung, da sie die effiziente und zeitgerechte Bereitstellung von Rohstoffen und Produkten gewährleisten, was wiederum die Produktionsabläufe optimiert und Kosten minimiert. Sie tragen zur Sicherstellung der Kundenzufriedenheit bei, indem sie eine zuverlässige Lieferung und Verfügbarkeit von Waren ermöglichen. Zudem erhöhen gut funktionierende Lieferketten die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit eines Unternehmens an Marktveränderungen und unerwartete Störungen, was entscheidend für den langfristigen Geschäftserfolg ist.
Vor diesem Hintergrund hat Accenture 3.000 Führungskräfte aus dem Bereich Lieferkette in über 1.000 weltweit tätigen Unternehmen verschiedener Branchen zum Thema „Lieferketten-Management“ befragt.
Die Studie zeigt, dass Unternehmen ihre Fähigkeiten im Lieferkettenmanagement weiter ausbauen müssen, um im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Zeiten von stabilem Wirtschaftswachstum und problemloser Globalisierung sind vorbei. Die bisherigen Ansätze in der Lieferkette, wie Global Low-Cost-Sourcing und spezialisierte Fabriken an kostengünstigen Standorten, sind nicht mehr ausreichend.
Hoher Reifegrad steigert Profitabilität
Für Unternehmen ist es entscheidend, sich schnell an Veränderungen anzupassen und neue Technologien reibungslos zu integrieren. Der Reifegrad einer Lieferkette hängt daher maßgeblich davon ab, in welchem Umfang Unternehmen generative KI, maschinelles Lernen und andere Technologien für autonome Entscheidungsfindung, anspruchsvolle Simulationen und kontinuierliche Verbesserungen in ihren Lieferketten nutzen.
Aspekte wie Effizienz, Flexibilität, Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit sind für das Management von Lieferketten von entscheidender Bedeutung. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Spitzenreiter – die obersten 10 Prozent der Unternehmen mit den höchsten Bewertungen auf der Reifegradskala – zwischen 2019 und 2023 Margen erzielten, die um 23 Prozent über denen ihrer Mitbewerber lagen (11,8 Prozent im Vergleich zu 9,6 Prozent). Zudem erwirtschafteten sie 15 Prozent höhere Renditen (8,5 Prozent gegenüber 7,4 Prozent).
Während der durchschnittliche Reifegrad der Lieferketten von 2019 bis 2023 um mehr als 50 Prozent gestiegen ist, beträgt der Durchschnittswert für alle Unternehmen nur 36 Prozent. Dieser Wert variiert je nach Branche und Land. In Deutschland liegt er bei 45 Prozent, während er in Mexiko bei 22 Prozent und in Japan bei 52 Prozent liegt. Bei Unternehmen im Bereich Konsumgüter beträgt der Reifegrad 31 Prozent, während er in der Automobilindustrie sowie in der Luft- und Raumfahrt- und Verteidigungsindustrie jeweils 40 Prozent erreicht.
Einsatz von KI im Lieferketten-Management
Weltweit setzen nur neun Prozent aller Unternehmen KI und generative KI umfassend in ihren Lieferketten ein, während dieser Anteil in Deutschland bei 11 Prozent liegt. Unter den führenden Unternehmen nutzen 37 Prozent diese Technologien, im Gegensatz zu lediglich sechs Prozent ihrer Mitbewerber.
Bei den Vorreitern ist es zudem achtmal wahrscheinlicher, dass sie die Zeit für die Entwicklung und Markteinführung neuer Produkte um 30 Prozent verkürzen, 8,5-mal wahrscheinlicher, dass sie umweltfreundliche Produkte entwickeln, und sechsmal wahrscheinlicher, dass sie die Effizienz ihrer Entwicklungskapazitäten um 30 Prozent steigern.
Die Marktführer sind dadurch in der Lage, gegenwärtige und zukünftige Schwachstellen sowie Ineffizienzen in wesentlichen Lieferkettenfaktoren wie Kosten, Qualität und Lieferung zu identifizieren und anzugehen.
Lieferketten der Zukunft
Die Neugestaltung von Lieferketten erfordert unter anderem die Fähigkeit, Zulieferer bis zur vierten und fünften Ebene nahezu in Echtzeit zu überwachen. Nur so können Risiken frühzeitig erkannt, Produktionsprozesse kurzfristig angepasst und der gesamte Lebenszyklus eines Produkts simuliert werden.
Die Lieferketten der Zukunft müssen in der Lage sein, sich selbstständig an Veränderungen anzupassen und von Grund auf nachhaltig zu agieren. Unternehmen mit einem Reifegrad im Lieferkettenmanagement von 25 Prozent oder weniger – derzeit fast ein Drittel aller Unternehmen – müssen jetzt schnell handeln, um im zukünftigen wirtschaftlichen und industriellen Umfeld bestehen zu können.
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