Angesichts des demografischen Umbruchs trifft der aktuelle Fachkräftemangel auch den Finanzdienstleistungssektor. Einer Umfrage zufolge tut sich die deutsche Finanzbranche schwer bei der Gewinnung von Nachwuchskräften.
In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Finanzinstitute in teils erheblichem Umfang Personal abgebaut. Angesichts der demografischen Entwicklung ist absehbar, dass vor allem ältere und erfahrene Mitarbeiter die Unternehmen verlassen haben und weiterhin verlassen werden. Dadurch droht vielen Instituten ein Mangel an Fachkräften.
Zudem wurde aufgrund des Kostendrucks häufig zu wenig in die Nachwuchsförderung und die Qualifizierung der Mitarbeiter investiert, obwohl dies angesichts der sich wandelnden Anforderungen dringend notwendig wäre. Gleichzeitig ist der Markt für IT-Experten stark umkämpft.
Finanzinstitute optimistisch in Bezug auf Personalsituation
Vor diesem Hintergrund hat das Center for Financial Studies der Frankfurter Goethe-Universität eine Umfrage unter Fach- und Führungskräften der Finanzbranche durchgeführt, um die aktuelle Situation im Bereich der Nachwuchsförderung und -sicherung zu beleuchten.
55 Prozent der Befragten empfinden die Altersstruktur in ihrem Unternehmen als ausgewogen. 40 Prozent sind der Meinung, dass es zu viele ältere Mitarbeiter gibt.
Angesichts der fortschreitenden Digitalisierung der Arbeitswelt werden hohe Investitionen in Aus- und Weiterbildung als dringend notwendig erachtet. In diesem Bereich zeigt sich jedoch ein gemischtes Bild. Rund 44 Prozent der Teilnehmer halten die Maßnahmen ihres Unternehmens für bedarfsgerecht, während etwa 52 Prozent die Investitionen in diesem Bereich als zu gering (43 Prozent) oder sogar als viel zu gering (9,5 Prozent) einschätzen.
Schwachpunkt Personalrekrutierung
Bei der Gewinnung von Nachwuchskräften (63 Prozent) sowie der Rekrutierung von berufserfahrenen Fach- und Führungskräften (66 Prozent) berichtet die Mehrheit der Befragten von Schwierigkeiten. Nur jeweils etwas über 30 Prozent haben in diesen Bereichen keine Probleme.
Trotz dieser Herausforderungen habe die Finanzbranche nach Ansicht von 90 Prozent der Befragten in den letzten 10 Jahren an Attraktivität als Arbeitgeber im Vergleich zu anderen Branchen gewonnen.
KI kein Personalersatz
Der Finanzsektor ist ein besonders wissensintensives Feld, das insbesondere bei automatisierbaren Aufgaben im Back Office von Künstlicher Intelligenz profitieren wird. In anderen Bereichen wird KI die Produktivität der Mitarbeiter steigern, jedoch nicht deren Aufgaben übernehmen.
73 Prozent der Befragten glauben denn auch, dass KI nur in begrenztem Maße zur Entlastung des Fachkräftemangels beitragen kann. Lediglich 7 Prozent erwarten eine deutliche Verbesserung durch den Einsatz von KI.
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