Beim Banking geht es ums Geld? Auch! Immer mehr aber um Daten und deren Analyse. Es geht darum, Kundenbedarf frühzeitig zu erkennen und richtig zu bedienen. Digitale Technologien können hier wirksam unterstützen.
„Wenn‘s um Geld geht, Sparkasse!“ Das gilt immer noch, wenngleich der Slogan langsam zu verschwinden schein. „Wir bieten mehr als Geld und Zinsen“ versprachen dagegen die Volks- und Raiffeisenbanken, zumindest solange, bis sie lieber „den Weg frei“ machen wollten.
Keine Frage, bei Bankgeschäften geht es (fast) immer ums Geld. In Zeiten zunehmenden Wettbewerbs geht es aber auch darum, zu erkennen, welchen konkreten Bedarf rund ums Geld ein Kunde tatsächlich hat. Um proaktiv auf den Kunden zugehen zu können, sollte eine Bank dies frühzeitig erkennen, d.h. vor dem Wettbewerb und – im Idealfall – bereits bevor der Kunde es selbst merkt.
Zur Analyse von Daten ist digitale Technologie erforderlich
Keine einfache Aufgabe. Doch zum Glück haben Kreditinstitute eine Vielzahl (und Vielfalt) an Daten bereits im Haus, um die sie selbst die großen Technologiekonzerne beneiden. Werden diese mit extern verfügbaren Daten kombiniert, können daraus wertvolle Informationen entstehen.
In der Vergangenheit waren mangelnde Technologien und der Hinweis auf Datenschutz stets die Argumente, warum Banken und Sparkassen nicht mehr aus ihren Daten herausholen konnten. Digitalisierung, PSD2 und DSGVO lassen diese Entschuldigung nicht mehr gelten. Und auch der Verweis auf Kunden als bremsender Faktor gilt nicht mehr, seit feststeht, dass diese durchaus bereits sind, ihre persönlichen Daten zur Verfügung zu stellen. Sie erwarten lediglich eine faire Gegenleistung dafür.
Maßgeschneiderte Digitale Kundenerfahrung bieten
Die Erwartungen der Verbraucher in Bezug auf die digitale Nutzererfahrung steigen. Banken bemühen sich daher immer mehr darum, in ihren digitalen Kanälen – Online-, Mobile- und Tablet-Banking – ein hervorragendes Kundenerlebnis zu bieten.
Mit Big Data, Predictive Analytics und der beispiellosen Menge an Daten, die auf mobilen Geräten zur Verfügung stehen, können Banken ihr digitales Banking auf individueller Ebene anpassen und ihren Kunden ein personalisiertes Serviceniveau bieten.
Mehr dazu hier: Bespoke Digital Banking: the power of Big Data and Predictive Analytics
Bei Künstlicher Intelligenz geht es (auch) um Daten
Künstliche Intelligenz ist derzeit ein Hype-Thema. Die Möglichkeiten scheinen gigantisch. Übersehen wird dabei oft, dass jedes KI-Projekt einen überzeugenden Anwendungsfall benötigt und vor allem einen guten Datensatz, auf dem es aufbauen, lernen und improvisieren kann.
Mehr dazu hier: All AI initiatives have an underlying data story
Datenmanagement wird immer wichtiger
Für Finanzinstitute wird es immer wichtiger, genaue Daten zu erhalten und zu liefern. Doch anstatt nach immer mehr Daten zu suchen, wird es wichtiger, die Möglichkeiten zu verbessern, bereits vorhandenen Daten zu speichern, auf sie zuzugreifen und diese zu verwalten. Banken müssen ihre vielfältigen Datenquellen nutzen, nicht nur um regulatorische Anforderungen zu erfüllen, sondern auch, um Innovationen zu entwickeln, indem Sie diese Daten auf neue und interessante Weise anwenden.
Mehr dazu hier: Making sense of the Data Lake
Girokonten und Machine Learning
Maschinelles Lernen ist ein wichtiger Teilbereich Künstlicher Intelligenz. Ein sinnvolles Einsatzgebiet ist das Girokonto. Sie bieten vielfältige Einblicke in den Alltag der Kunden und eröffnen Kreditinstituten neue Möglichkeiten, den Kundenbedarf zu analysieren und personalisierte Angebote zu offerieren.
Mehr dazu hier: A data gateway to insights: Current accounts and the case for ML
Weitere interessante Themen der Finanzwoche
Es gab aber noch weitere interessante Beiträge:
7 Ansätze zur Abwehr der Bedrohung durch #GAFAs
Google, Apple, Facebook, Amazon (#GAFA) und andere Außenseiter überschreiten zunehmend die Grenzen zur Finanzbranche. Traditionelle Finanzinstitute sollten ihren Anwendungsbereich vereinfachen und eingrenzen. Sieben Ansätze zeigen, wie Banken Ihre einzigartigen strategischen Stärken identifizieren und auf ihnen aufbauen können.
Mehr dazu hier: 7 Ways Banking Providers Must Simplify Before Skinny Fintech Disruptors Eat Them Alive
Dänische Bank bietet Payment-Chip
Die Danske Bank testet FastPay, einen tragbaren kontaktlosen Chip, der vom Kunden an einem beliebigen Armband, Schlüsselring, Schmuckstück oder Uhrenarmband befestigt werden kann, um an einer Ladenkasse mit „Tap-and-go“ zu bezahlen.
Mehr dazu hier: Danske Bank begins wearable chip trials
Bei der Digitalisierung vom Kunden aus denken
Nachdem der Finanzdienstleistungsmarkt in den letzten zehn Jahren viele Turbulenzen erlebt hat, schaltet er endlich um und bewegt sich weg von einer fast zwanghaften Konzentration auf Regulierung und Compliance hin zu einer kundenorientierteren Denkweise. Die Digitalisierung vermag, „goldene Momente“ der Kundeninteraktionen zu schaffen.
Mehr dazu hier: Digitalizing the Client Lifecycle to Create Golden Moments of Client Interactions
Banking für Millenials
Zu wissen, was Verbrauchern wirklich wichtig ist, ist entscheidend für Akquisition, Kundenbindung und Cross-Selling im Bankensektor. Aber Stereotypen über Millennials täuschen häufig Finanzmarketingspezialisten, die ihre Marketingstrategien durch falsche Annahmen durcheinander bringen. Es zeigt sich, dass Millenials Bankfilialen genauso lieben wie Gen X und Baby Boomers. Eines aber haben alle Generationen gemeinsam: Sie erwarten mehr, insbesondere in digitalen Kanälen.
Mehr dazu hier: Banking on Millennials: Balancing Branch Preferences And Digital Expectations