Chancen und Herausforderungen für die privaten Banken

Ein Ausblick auf 2019

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2019 wird kein leichtes Jahr. „The Times they are a-changin.” Selten war Bob Dylans Songtext aktueller. Handelskrieg, Brexit, Digitalisierung. Die Welt ist im Wandel. Für die privaten Banken ergeben sich Herausforderungen, aber auch Chancen.

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Was erwartet Banken und Sparkassen im Jahr 2019?

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Wie begegnen die privaten Banken diesen Herausforderungen? Indem sie sich dem Wettbewerb stellen, denn Wettbewerb gehört zu unserer DNA. „You better start swimmin or you´ll sink like a stone”, heißt es bei Dylan. Die privaten Banken nehmen diese Vorreiterrolle etwa bei der Europäisierung und Digitalisierung der Kreditwirtschaft an. Sie tragen damit erheblich zur Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands bei. Doch fünf Monate vor der für den ganzen Kontinent wegweisenden Europawahl und nicht einmal 100 Tage bis zum Brexit lässt sich auch politisch sagen, die Zeiten sind nicht einfacher geworden.

Trotz oder gerade wegen Brexit: Europa als Heimatmarkt

Auch wenn der Finanzplatz Frankfurt davon profitiert und mehr als 30 ausländische Banken bereits neue Banklizenzen für Frankfurt beantragt haben, überwiegt in den nächsten Wochen unsere Sorge, dass vor dem Austritt Großbritanniens aus der EU der harte ungeordnete Brexit wahrscheinlicher denn je geworden ist. Wenn im britischen Unterhaus weiterhin keine Mehrheit für den Austrittsvertrag zustande kommt, müssen Unternehmen und Banken in den Notfallmodus übergehen. Wir sind vorbereitet: Dieser Notfallmodus war immer unser Plan B und wir haben ihn vom ersten Tag an mitgedacht und vorbereitet. Leider müssen wir jetzt davon ausgehen, dass er Realität wird.

Wie geht es dann weiter? Große Hoffnungen setzen die privaten Banken darauf, dass die Europäische Union nach den Wahlen im Mai 2019 den Finanzbinnenmarkt entschiedener vorantreibt, und damit die Chancen Europas nutzt. Klar ist: Europa ist unser Heimatmarkt, wirtschaftlich wie politisch. Daher brauchen wir mehr und ein besseres Europa und keinen Rückfall in national abgeschottete Märkte. Viel zu oft enden die Finanzierung der Wirtschaft und der Vertrieb von Finanzprodukten für Privatkunden an nationalen Grenzen. Großen Raum und damit Herausforderung wie Chance zugleich wird die EU-Umsetzung der auf Baseler Ebene beschlossenen Bankenaufsichtsregeln sein – kurz Basel IV. Hier ist es uns besonders wichtig, dass die Besonderheiten der europäischen Banken berücksichtigt werden. Und Handlungsbedarf sehen wir auch bei der Digitalisierung. Deren Dynamik kann für grenzüberschreitende Geschäfte nur genutzt werden, wenn wir einen europaweit einheitlichen rechtlichen Rahmen schaffen.

Digitalisierung – entscheidend für Zukunftsfähigkeit der Banken

Diesen Rahmen brauchen wir und diesem Rahmen müssen und werden die privaten Banken nutzen. Denn die für mich entscheidende Frage für die Zukunftsfähigkeit von Banken ist, ob sie in der Lage sind, sich weitgehend digital zu positionieren. Viele private Banken bieten bereits heute innovative Angebote für Privat- wie Unternehmenskunden. Zudem stellen sie sich erfolgreich dem Wettbewerb mit Nicht-Banken-Anbietern. Und: Die Zeichen stehen hier vielfach auch auf Kooperation – bei den privaten Banken, wie auch beim Bankenverband mit seinen mittlerweile über 20 FinTech-Mitgliedern.


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Über den Autor

Andreas Krautscheid

Andreas Krautscheid ist Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken in Berlin. Dort ist er zuständig für die Bereiche Recht und Verbraucherschutz, Steuern, Zentrale Dienste/Personal, Retail Banking, Banktechnologie, Politik und Kommunikation. Zuvor war der Rechtsanwalt für die CDU u.a. Mitglied im Deutschen Bundestag, im Bundesrat und im Landtag von Nordrhein-Westfalen. Im Kabinett des Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers war Krautscheid zunächst Staatssekretär, und von 2007 bis 2010 Minister für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien. Zwischenzeitlich hatte Krautscheid verschiedene Managementpositionen inne, so bei der Readymix AG/RMC plc, der Deutsche Telekom AG sowie der T-Systems International GmbH.

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