Eine aktuelle Studie offenbart, dass Abonnements immer beliebter werden. Dabei geht es aber nicht mehr nur um Streaming und Co.: Physische Abonnements von Verbrauchsprodukten sind groß im Kommen. Ob digital oder analog: Kunden wünschen sich vor allem Flexibilität.

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Abonnements standen lange im Verruf, unflexibel zu sein. Wer konnte, der mied sie. Eine aktuelle Untersuchung des Instituts für Handelsforschung Köln und der Unternehmensberatung KPMG zeigt nun: Sie erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Dabei geht es nicht mehr nur um Streaming – auch Verbrauchsgüter werden inzwischen häufig im Abo bezogen. Das können viele Dinge sein: Zum Beispiel Kochboxen oder automatisierte Nachbestellungen auf Amazon.

Demnach nutzen 57 Prozent der Befragten Abos für Musikstreaming oder haben es zumindest schon einmal probiert. 71 Prozent nutzen solche für das Streamen von Filmen und Serien. Auch physische Abonnements für Verbrauchsprodukte werden beliebter: Fast jeder fünfte Konsument hat schon einmal Verbrauchsprodukte-Abos ausprobiert, 23 Prozent haben sie schon mehrfach genutzt.

Vor allem Lebensmittel (37 Prozent) und Kosmetik (34 Prozent) sind dabei beliebt. Fast jeder vierte Befragte kann sich die Nutzung eines Verbrauchsprodukt-Abos auch in der Zukunft vorstellen. Interesse besteht auch in den Bereichen Haushaltswaren und Tierbedarf.

Warum Kunden Abos nutzen

Die Grafik zeigt uns, warum Kunden Abonnements nutzen. Dabei ist der Vergleich mit den Umfrage-Ergebnissen der Vorgängerstudie von 2017 hilfreich, um zu erkennen, wie sich Wünsche und Ansprüche der Menschen verändert haben.

Bewertung unterschiedlicher Aspekte von Abo-Modellen aus Verbrauchersicht.

So zeigt sich etwa, dass fünf Prozent mehr Kunden als 2017 die Abonnement-Modelle nutzen, um gegenüber dem Einzelkauf Geld zu sparen (Anstieg von 59 auf 64 Prozent).

Ein bemerkenswerter Abstieg lässt sich dagegen bei dem Wunsch erkennen, dass ein Abonnement die Produkte mehrerer Kunden umfassen sollte – ein Fall um neun Prozent von 63 Prozent im Jahre 2017 auf 54 Prozent in der aktuellen Studie.

Nur einen leichten Zuwachs stellten die Autoren bei dem Punkt fest, dass Abo-Modelle besonders deshalb gefielen, weil der Kunde dann nicht mehr an den regelmäßigen Kauf von benötigten Produkten denken muss (Anstieg von drei Prozent im Vergleich zu 2017).

Ganz eindeutig gewandelt hat sich der Wunsch der Verbraucher, dass Unternehmen mehr Produkte in ihre Abonnements aufnehmen sollen: War das 2017 von 40 Prozent der Befragten wichtig, stimmen der Aussage im Jahre 2021 nur noch 28 Prozent zu.

Das sollten Abonnements bieten

Was muss ein Abomodell bieten? 90 Prozent wünschen sich die Möglichkeit, jederzeit kündigen zu können. 84 Prozent widerstrebt eine Mindestlaufzeit. 79 Prozent möchten flexibel pausieren können. Punkten können Abos, wenn sie eine Preisgarantie für einen bestimmten Zeitraum und Preisanpassungen an verfügbare Sonderangebote im Geschäft beinhalten. Auch eine bequeme Lieferung kann überzeugen: Jeder dritte Konsument wünscht sich eine Lieferung nach Hause.

Viele Menschen beziehen bereits mehrere Abonnements und wünschen sich daher weniger Komplexität: Eine Bündelung ab durchschnittlich drei Abonnements für Verbrauchsprodukte hält mehr als die Hälfte der Befragten für sinnvoll. Auch mehr Bequemlichkeit durch eine gebündelte Zahlungsabwicklung (66 Prozent) und eine zentrale Verwaltung aller Abos etwa über eine App (64 Prozent) fänden in der Kundschaft Anklang. Die Lieferung der Produkte sollte zudem in nur einem Versandkarton (65 Prozent) erfolgen.

Der clevere Unternehmer setzt also auch in Zukunft auf Abonnements – aber in einer deutlich kundenfreundlicheren Variante. Über allem steht dabei die Flexibilität, aber auch ein möglichst simples und angenehmes Management der Abos.

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