Während der Corona-Pandemie erlebte der E-Commerce einen enormen Schub. Eine aktuelle Studie zum Konsumverhalten der Deutschen zeigt nun, dass der stationäre Handel unverändert der meistgenutzte Einkaufskanal ist.
Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hat rund 9.000 Menschen aus 25 Ländern befragt, darunter über 500 volljährige Verbraucher aus Deutschland. Die Befragung liefert die Grundlage für eine Studie zu Trends im Konsumverhalten.
Smartphone ergänzt den stationären Vertriebskanal
Die meisten Konsumenten interagieren mit verschiedenen Kanälen während des Einkaufs. Obwohl das Smartphone eine wichtige Rolle bei der Recherche vor dem Kauf spielt, bleibt der stationäre Handel der am häufigsten genutzte Einkaufskanal. 34 Prozent der Deutschen kaufen mindestens einmal pro Woche im örtlichen Geschäft ein, weltweit sind es 41 Prozent.
Das Smartphone ist allerdings für die meisten Menschen unverzichtbar beim Einkaufen und Konsumieren. Fast jeder Vierte tätigt mindestens einmal pro Woche einen Einkauf über sein Smartphone. Und für 48 Prozent der deutschen Verbraucher spielt das Smartphone eine wichtige Rolle bei der Produktrecherche vor dem eigentlichen Kauf. Dabei nutzen die Verbraucher Suchmaschinen im Internet, wie zum Beispiel Google, genauso häufig wie E-Commerce-Plattformen wie Amazon (je 26 Prozent). 38 Prozent lesen Produktbewertungen auf dem Handy, bevor sie einen Kauf tätigen.
Schlussfolgerungen für Unternehmen
Um Konsumenten für sich zu gewinnen, sind für Unternehmen vor allem drei Dinge entscheidend:
- Erstens müssen sie sicherstellen, dass sie über alle Kanäle hinweg eine konsistente Kommunikation über Produkteigenschaften und Preise pflegen.
- Zweitens sollten sie die Produktbewertungen im Internet im Auge behalten und aktiv das Community Management betreiben.
- Und schließlich ist eine vorteilhafte Positionierung bei bekannten Suchmaschinen von großer Bedeutung.
TV-Werbung beeinflusst das Kaufverhalten
In den letzten Jahren sind aufgrund der Pandemie vermehrt Werbeausgaben in Onlinekanäle geflossen. Dennoch übt TV-Werbung immer noch einen starken Einfluss auf die Kaufentscheidung vieler Konsumenten aus, insbesondere bei Menschen mittleren bis hohen Alters.
20 Prozent der Befragten geben an, dass Fernsehwerbespots den größten Einfluss auf ihre Kaufentscheidung haben, gleichauf mit Onlinewerbung, die direkt zum gewünschten Produkt führt. Bei den über 65-Jährigen nennen 30 Prozent TV-Spots als wichtigstes Werbemittel, während es bei den 18- bis 24-Jährigen nur 10 Prozent sind.
Abos sind beliebt bei Konsumenten
Abonnements stellen eine attraktive Möglichkeit für Konsumgüterhersteller und den Handel dar, deutsche Verbraucher an sich zu binden. Konsumenten schätzen diese Angebote, da sie bequem (37 Prozent), kosteneffizient (34 Prozent) und förderlich für einen konsistenten Lebensstil sind, zum Beispiel in Bezug auf eine gesunde Ernährung (32 Prozent). Besonders groß ist das Interesse an Abonnements im Bereich Tierbedarf, Lebensmittel und Pflegeprodukte.
Die häufigsten Gründe für die Kündigung bestehender Abonnements sind die hohen Kosten (40 Prozent) und der Wunsch der Konsumenten, nicht an starre Verträge gebunden zu sein (33 Prozent).
Für Unternehmen, die Kunden durch Abonnements binden möchten, ist es daher entscheidend, kostengünstige Angebote anzubieten und ausreichend Flexibilität in den Verträgen zu gewährleisten. Nur so können Händler langfristig Kundenbindung erreichen.
Digitale Technologien gewinnen an Akzeptanz
Konsumenten passen sich zunehmend an den Umgang mit neuen Technologien und digitalen Lösungen an. Es zeigen sich allerdings geschlechtsspezifische Unterschiede in Bezug auf die Offenheit gegenüber neuen Technologien: Ein Drittel der Männer (32 Prozent) gibt an, dass sie die neuesten Technologien besitzen oder ausprobieren möchten, bevor es die meisten anderen tun. Bei den Frauen teilen nur 22 Prozent diesen Anspruch.
Laut der Umfrage würden 31 Prozent der Befragten die Möglichkeit von Self-Checkouts im stationären Handel häufiger nutzen, wenn das Personal an den Kassen schneller erreichbar wäre, um bei Fragen oder Problemen zu helfen. Um die Nutzung dieser Technologie zu erhöhen, sollte der Handel daher ausreichend Personal bereitstellen, um Unterstützung zu bieten, sowie sicherstellen, dass die Technik einwandfrei funktioniert und verschiedene Zahlungsmethoden akzeptiert werden.
Die Zurückhaltung der Verbraucher in Bezug auf Chatbots nimmt ebenfalls ab. Laut der Umfrage würden 27 Prozent der Deutschen Chatbots nutzen, um vor einem Online-Kauf nach Produktinformationen, Empfehlungen oder Vergleichen zu suchen.
Infografik: Das aktuelle Einkaufsverhalten deutscher Konsumenten
Die folgende Infografik fast wichtige Ergebnisse der Studie zusammen und gibt einen Überblick zu den aktuellen Trends beim Einkaufsverhalten deutscher Konsumenten:
Die Studie „Trendroute Deutschland“ können Sie hier direkt herunterladen.
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