Eine aktuelle Studie untersucht das gegenwärtige Marktumfeld sowie potenzielle zukünftige Entwicklungen, die für die Finanzbranche relevant sind. Sie bietet Banken und Sparkassen eine Anleitung, um ihre Schwachstellen zu bewerten und zu beseitigen.
Strategy& hat das aktuelle makroökonomische Umfeld der Banken unter die Lupe genommen. Nach der globalen Finanzkrise hatten sich die Banken auf ein Szenario eingestellt, das durch übermäßige geld- und fiskalpolitische Anreize gekennzeichnet war. Dies führte zu einem langen Zeitraum niedriger und sogar negativer Zinsen, welche dazu beitragen sollte, die Wirtschaft nach der Corona-Pandemie zu beleben.
Krisen beendeten die Niedrigzinsphase
Das länger anhaltende Niedrigzinsniveau fand ein jähes Ende, als sich die geopolitischen Spannungen mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine verschärften und zu einem starken Anstieg der Gesamtinflation führten, der durch Verzerrungen in den globalen Lieferketten und einen Anstieg der Energie- und Lebensmittelpreise noch verstärkt wurde.
Der Anstieg der Inflation wiederum führte zu einer unerwarteten und schnellen Umkehr der Geldpolitik mehrerer Zentralbanken (u. a. FED, EZB, BoE), die seitdem trotz anfänglicher Zurückhaltung deutliche Zinserhöhungen angekündigt haben.
Höhere Zentralbankzinsen könnten – für sich genommen – sowohl für Banken als auch für institutionelle Anleger positiv sein (wie die gestiegene Rentabilität der Banken im Jahr 2022 zeigt). Eine höhere Nettomittelrendite hängt jedoch auch von der Finanzierungsstruktur der Bilanz, der Absicherung von Durationsrisiken, der Liquidität des Anlageportfolios usw. ab.
Risiken durch Zinsanstieg
In der Folge führten die höheren Zinsen zu niedrigeren Renditen und größeren Risiken:
- Kurzfristig: (un)realisierte Verluste im Anlageportfolio und Durationsrisiken;
- Mittelfristig: Verschlechterung der Qualität der Aktiva (Rating-Migrationen im Unternehmens-/KMU-Portfolio und Wertminderungen) sowie höhere Finanzierungskosten.
Die anhaltend hohe Kerninflation und der sich abzeichnenden weiteren Zinserhöhungen verschärfen zudem den Druck auf das Bankensystem.
Bankensektor unter erheblichem Druck
Das makroökonomische Umfeld, das durch eine hohe Inflation und die sich abzeichnende Möglichkeit weiterer Zinserhöhungen gekennzeichnet ist, setzt den globalen Bankensektor unter erheblichen Druck. Die jüngsten Bankenzusammenbrüche in den USA und in Europa unterstreichen die Notwendigkeit für Banken, ihre Anfälligkeit zu überprüfen und sich auf potenzielle Risiken vorzubereiten.
Die derzeitige Situation in der EU wird zusätzlichen Druck auf die Rentabilität ausüben und letztlich die Eigenkapitalkosten in die Höhe treiben, was zu weiteren Herausforderungen führt.
Neun Indikatoren für Schwachstellen der Banken
Neun Indikatoren sollen den Banken helfen, ihre Schwachstellen zu erkennen. Dazu gehören
- Zinserträge,
- Anlageportfolio,
- Anlagerenditen,
- Qualität der Aktiva,
- Fristentransformation,
- Refinanzierungsstruktur,
- Refinanzierungskosten,
- CoE-Anstieg und
- regulatorische Kapitalanforderungen.
In Anbetracht dieser Schwachstellen müssen die Banken ihr Geschäftsmodell anpassen. Zu den kritischen Bereichen, die es zu prüfen gilt, gehören Geschäftsanbahnung, Risikominderung, Szenarioplanung und Governance.
Fünfstufiger Aktionsplan für Banken
Um diese Herausforderungen zu meistern, empfehlen die Studienautoren den Banken einen fünfstufigen Aktionsplan. Er umfasst
- die Anpassung der Neugeschäfts- und Origination-Strategie,
- die Identifizierung von Schwachstellen,
- Stresstests,
- die Optimierung der Einlagenstruktur und
- die Ausarbeitung geeigneter Kommunikationsmaßnahmen.
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