In einer aktuellen Studie geht es um aktuelle Entwicklungen der Finanzbranche. Vor allem in Sachen Bezahlen und nachhaltiger Geldanlage tut sich etwas. Doch es bleibt zu erkennen: In Deutschland mahlen die Mühlen der Veränderung langsamer als anderswo.
Corona-Pandemie und Digitalisierung stellen den Alltag der Kunden, Händler und Dienstleister auf den Kopf – doch was tut sich da genau? Das Marktforschungsunternehmen YouGov hat mit einer Umfrage einen genaueren Blick gewagt. Das erste, was die Studienautoren feststellen: In Deutschland wandelt sich vieles – jedoch meistens langsamer als andernorts.
Zum Beispiel beim Thema „Bezahlen“: 69 Prozent der befragten Deutschen gaben an, in den vergangenen drei Monaten mit Bargeld gezahlt zu haben. Im Kontrast dazu zahlten nur 12 Prozent mit einer digitalen Geldbörse in einem Geschäft. Öfter als die deutschen Bundesbürger zahlten nur die Singapurer (73 Prozent) oder Spanier (73 Prozent) mit Bargeld. Das Vereinigte Königreich liegt mit Deutschland gleichauf (69 Prozent). Genau so selten wurde das Digital Wallet in Frankreich gezückt. Auf europäischer Ebene ist hier Dänemark der Spitzenreiter (31 Prozent).
In asiatischen Märkten ist digitales Bezahlen verbreiteter: Am häufigsten zahlten die Umfrage-Teilnehmer aus Hongkong (53 Prozent), Indien (43 Prozent) sowie China und Singapur (jeweils 42 Prozent) mit einer digitalen Geldbörse.
Hohes Alter, viel Bargeld
Wie sieht es im Altersvergleich aus? Umfrage-Teilnehmer ab 55 Jahre gaben am häufigsten an, während den vergangenen drei Monaten eine Zahlung mit Bargeld vorgenommen zu haben (81 Prozent). Die 25 bis 34-Jährigen liegen deutlich darunter (47 Prozent). Die über 55-Jährigen sind es auch, die das Digital Wallet am seltensten nutzen (sieben Prozent) – die 18 bis 24-Jährigen zücken es am häufigsten (21 Prozent).
Nachhaltige Geldanlagen liegen im Trend
Außerdem gehen die Studienautoren noch auf das Trendthema „Nachhaltigkeit“ ein: So hätten acht Prozent der Befragten angegeben, ihr Geld innerhalb der vergangenen drei Monate nachhaltig angelegt zu haben – also etwa in nachhaltige Wertpapiere investiert zu haben. Auch hier hinken die Deutschen hinter dem Durchschnitt her: Hierzulande sind es sechs Prozent. In Europa liegen bei diesem Aspekt die Schweden vorn (10 Prozent).
In Asien ist man grundsätzlich eher gewillt, nachhaltig anzulegen, so etwa in Indonesien (18 Prozent), Indien (16 Prozent), China oder den Vereinigten Arabischen Emiraten (jeweils 14 Prozent).
Grundsätzlich geht der Trend aber in Richtung umweltbewusstes Anlegen: In den kommenden 12 Monaten planen die Befragten noch häufiger, in nachhaltige Geldanlagen zu investieren (12 Prozent vs. acht Prozent in den vergangenen drei Monaten). In Deutschland steigt dieser Wert nur leicht um zwei Prozentpunkte auf acht Prozent.
Die Studie „The Future of Financial Services“ können Sie hier beziehen.
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