Auch nach der gescheiterten Fusion zwischen Deutsche Bank und Commerzbank gehen die Diskussionen über Mega-Fusionen im deutschen Banking weiter. Ein Diskussionspapier bringt eine alternative Plattformlösung ins Gespräch.
Die Fusion zwischen Deutsche Bank und Commerzbank ist vom Tisch. Ob endgültig oder nur vorübergehend, wird die Zukunft zeigen. Die Diskussionen über die Notwendigkeit einer deutschen Megabank reißen indessen nicht ab.
Vor allem das deutsche Finanzministerium scheint seine Commerzbankaktien gerne loswerden zu wollen. So war zu lesen, dass Finanzminister Scholz und sein Staatssekretär – Ex Goldman Sachs Investmentbanker Jörg Kukies – noch während der Verhandlungen zwischen Deutsche Bank und Commerzbank Gespräche mit ausländischen Interessenten geführt haben sollen. Unter anderem soll es Treffen mit Vertretern von Unicredit (Italien), BNP Paribas (Frankreich), ING (Niederlande) und UBS (Schweiz) gegeben haben.
Open Banking Plattform als Fusionsalternative
Vor kurzem nun haben Prof. Dr. Volker Brühl vom Center for Financial Studies und Prof. Dr. Jan Pieter Krahnen von der Goethe Universität Frankfurt, ein gemeinsames Diskussionspapier über eine Fusionsalternative vorgelegt.
In ihrem Beitrag machen sie sich Gedanken über die Zukunft von Deutsche Bank und Commerzbank und versuchen einen neuen Zugang zu dem Thema zu entwickeln. Statt einer Fusion schlagen sie eine Teilfusion der Datenzentren vor. Auf diese Weise würde die Grundlage für eine Open Banking Plattform entstehen, an der perspektivisch weitere Finanzinstitute teilnehmen könnten.
Datenkooperation im Banking als GAFA-Alternative
Die über die Daten kooperierenden Institute blieben mit Blick auf Produkte und Dienstleistungen unverändert Konkurrenten. Die Autoren weisen ausdrücklich darauf hin, dass so keine „national champions“ entstehen. Sie sehen vielmehr eine europäische Basis für einen erfolgversprechenden Wettbewerb mit den großen Datenplattformen aus USA und China, die aus ihrer Sicht früher oder später in den Finanzmarkt eindringen werden.
Das vorgeschlagene Modell einer offenen Datenplattform für Banken schütze damit das Kernanliegen der Bankenunion: Die Schaffung eines Finanzsystems, dessen Banken jede für sich ausscheiden können ohne eine systemische Krise auszulösen, und ohne den Steuerzahler zu einer Rettungsaktion zu zwingen.
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