SB-Service wird bei Kreditinstituten groß geschrieben. Eine vom Bank Blog durchgeführte Erhebung ermöglicht erstmals eine umfassende Analyse der Kundenselbstbedienung bei deutschen Banken und Sparkassen.
Wie viele und welche Geräte zur Kundenselbstbedienung gibt es eigentlich bei deutschen Banken und Sparkassen? Diese vermeintlich leicht zu beantwortende Frage ist es in Wirklichkeit nicht. Während Sparkassen und die im BVR organisierten Volks- und Raiffeisenbanken ihre Zahlen jährlich zusammenführen und veröffentlichen, sind andere Institute sehr viel zurückhaltender. Manche machen dazu überhaupt keine öffentlichen Angaben.
Mit viel Geduld und häufigem Nachfassen und nicht zuletzt dank der freundlichen Mithilfe der meisten Banken, der Verbände und Rechenzentren sowie der Deutschen Bundesbank präsentiere ich Ihnen heute die entsprechenden Zahlen für die relevanten Bankengruppen im Retail Banking und damit wohl erstmals eine umfassende Übersicht und Analyse der Kundenselbstbedienung in Deutschland.
Anzahl und Typen von SB-Geräten
Insgesamt stehen bei den Banken und Sparkassen über 115.000 Geräte zur Kundenselbstbedienung, darunter
- Geldautomaten (GAA) mit und ohne Cash-Recyling-Funktion.
- Selbstbedienungs-Terminals (Überweisungsterminals/SBT), im Wesentlichen für Überweisungen und Ausdruck von Kontoauszügen.
- Reine Kontoauszugsdrucker (KAD).
Die folgende Grafik zeigt die Verteilung:
Die Anbieter der Geräte kommen regelmäßig mit neuen auf den Markt, die meist über zusätzliche Funktionen verfügen. In den letzten Jahren haben daher viele Institute alte Kontoauszugsdrucker (KAD) durch neue Kundenselbstbedienungs-Terminals (Überweisungsterminals/SBT) ersetzt. Alleine die Sparkassen haben seit 2009 die Zahl der Kundenselbstbedienungsterminals verdreifacht und im gleichen Zeitraum die Zahl der Kontoauszugsdrucker halbiert.
Und auch bei den Geldautomaten (GAA) gibt es Neuerungen. Gab es früher nur Geldausgabeautomaten, so werden heute zunehmend (teurere) Cash-Recycler eingesetzt.
SB-Geräte nach Institutsgruppen
Interessant ist die Verteilung der Geräte und Gerätetypen nach Institutsgruppen. Dass die Sparkassen und Genossenschaftsbanken den höchsten Gerätebestand aufweisen, ist kein Wunder, schließlich haben sie auch die meisten Filialen. Interessanter ist die jeweilige Anzahl der einzelnen Geräte-Typen.
Die folgende Grafik zeigt die Zahlen:
SB-Geräte je Vertriebsstandort
Eine weitere Grafik zeigt, wie viele SB-Geräte des jeweiligen Typs die einzelnen Bankengruppen bezogen auf die Anzahl ihrer Filialen ausweisen. Hier werden einige Unterschiede deutlich.
Gegenüber Sparkassen und Genossenschaftsbanken setzen Großbanken und regionale Institute mehr auf die Multifunktionalität von SB-Terminals als auf Kontoauszugsdrucker und auch das Angebot der Geldautomaten ist – wenngleich nicht absolut, so doch relativ – größer.
Teure Kundenselbstbedienung
Natürlich verursacht SB-Technik auch Kosten und zwar nicht zu knapp. Nach meinen Recherchen kann von folgenden (Voll)Kosten pro Gerät ausgegangen werden:
- Geldautomat: 12.000 Euro p.a.;
- GAA mit Cashrecycling: 20.000 Euro p.a.;
- SB-Terminal: 8.000 Euro p.a.;
- Kontoauszugsdrucker (KAD): 6.000 Euro p.a.
Dazu ist anzumerken, dass diese Zahlen Durchschnittswerte darstellen und je nach Institut und Auslastung schwanken können.
Rechnet man die Zahlen auf den Gerätebestand um, dann kommen erstaunliche Beträge zusammen. Insgesamt wendet die deutsche Kreditwirtschaft jedes Jahr über 1,2 Mrd. Euro für SB-Geräte auf.
Die folgende Grafik zeigt die Gesamtkosten sowie die Verteilung nach Bankengruppen:
Die letzte Grafik zeigen die Verteilung der Kosten auf die Gerätetypen innerhalb der jeweiligen Bankengruppen:
Analyseergebnisse zum Download
Eine PDF-Präsentation enthält alle Folien der Analyse zur Ausstattung deutscher Banken und Sparkassen mit Geräten zur Kundenselbstbedienung.
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