Ein erster Ausblick auf Technologien im Banking 2020

Lesenswertes über Banking KW 49-2019

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Technologien spielen eine immer wichtigere Rolle im Banking. Welche Entwicklungen werden die Branche im kommenden Jahr beeinflussen? Einige zeichnen sich bereits ab.

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Der heutige Wochenrückblick auf spannende Beiträge aus der internationalen Finanzszene ist einem ersten Ausblick auf 2020 gewidmet. Im Mittelpunkt stehen Entwicklungen im Technologiebereich.

Technologien, die 2020 das Banking verändern könnten

In 2019 wurde wieder einmal deutlich, dass Technologie eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Bankenlandschaft spielt, von FinTechs über Open Banking, bis hin zu den neuesten KI-Tools. Angesichts eines solchen Fortschritts in der gesamten Branche werden sich im kommenden Jahr weitere disruptive Trends abzeichnen. Was können wir also erwarten?

Jim Marous gibt in Financial Brand einen Ausblick )The Biggest Technology Trends That Will Disrupt Banking in 2020), aus dem ich einige Trends herausgreife.

5G revolutioniert das mobile Internet

Während die hierzulande noch über Milchkannen diskutiert wird, ist weltweit der Rollout von 5G-Netzen im vollen Gang. 5G wird die Tür für aufregende Anwendungsfälle und branchenübergreifende Kooperationen öffnen, von denen in der Vergangenheit nur geträumt wurde. Diese neuen Anwendungsfälle werden Geschäftsmodelle verändern, eine Plattform für Innovationen bieten und Möglichkeiten zur Monetarisierung bieten.

Finanzinstitute – wie alle Branchen – müssen die geschäftlichen Auswirkungen eines überall verfügbaren superschnellen und stabilen Internetzugangs verstehen. Die größte anfängliche Auswirkung wird sein, dass alle Komponenten im Internet der Dinge (IoT) in der Lage sind, eine nahtlose Verbindung herzustellen und mehr Daten als je zuvor zu sammeln und zu übertragen. 5G wird auch über Kabel verfügbar sein, was zur Konvergenz von Festnetz- und Mobilfunktechnologien führt.

Die höheren Geschwindigkeiten können das Kundenerlebnis und die Bankinfrastruktur verbessern. Beispielsweise können virtuelle Assistenten, die durch höhere Datenverarbeitungsgeschwindigkeiten unterstützt werden, in Echtzeit mehr kontextbezogene Empfehlungen abgeben. Es wird auch möglich sein, die Sicherheit der Kommunikation durch verbesserte biometrische Daten zu erhöhen.

Von der öffentlichen und privaten Cloud zur verteilten Cloud

Die Akzeptanz von Cloud Computing nimmt weiter zu, da immer mehr Finanzinstitute auf eine Cloud-Lösung migrieren. Cloud-Computing entwickelt sich zum Mainstream, wobei die Hauptakteure AWS (Amazon Web Services), Microsoft Azure und Google Cloud den Markt dominieren.

Im Vergleich zu einer öffentlichen Cloud, die einem Drittanbieter von Cloud-Diensten gehört und von diesem betrieben wird, stellt eine verteilte Cloud öffentliche Cloud-Dienste für externe Standorte bereit, wobei der ursprüngliche Anbieter weiterhin für die Architektur, Bereitstellung, den Betrieb und die Updates von Cloud-Diensten verantwortlich ist.

Dies bietet Finanzinstituten mehr Flexibilität, mehr Bereitstellungsoptionen und eine bessere Optimierung hinsichtlich Infrastruktur, Sicherheit und Compliance. Es reduziert auch das Risiko von Netzwerkausfällen.

Mehr dazu hier: Cloud 2.0: What to expect in financial services?

Nimmt Blockchain Fahrt auf?

Der Hype um Blockchain-Technologien scheint verflogen, doch viele erwarten, dass sich dies 2020 ändern könnte. Sicher ist, dass Blockchain-Initiativen aufgrund von Regulierung, Skalierbarkeit und Interoperabilität immer noch mit Vorsicht zu betrachten sind. Allerdings finden im Privat- und Firmenkundengeschäft erheblich mehr Blockchain-Tests statt, da das Vertrauen gestärkt, Transparenz geschaffen und potenziell Kosten gesenkt, Transaktionszeiten verkürzt und der Cashflow verbessert werden können.

Mehr dazu hier: 3 Major Roadblocks to Blockchain Adoption in Banking

Weitere Tech-Trends in der Bankbranche

Eine große Anzahl von FinTechs hat nur eine begrenzte Anzahl von Finanzprodukten im Angebot, was ihr Wachstumspotenzial einschränkt. Zum Ausgleich werden einige ihre Produktvielfalt ausweiten und Alleinstellungsmerkmale herausarbeiten, um bestehenden Kunden zu binden und gleichzeitig das Interesse potenzieller Neukunden zu wecken.

Parallel zur Schließung konventioneller Bankfilialen könnten mehr und mehr kleine Beratungsfilialen entstehen, in den Kunden Produkte und Online Banking Services erklärt werden.

Auch virtuelle Bankberater, z.B. Chatbots könnten an Bedeutung gewinnen. Technologien und deren Einsatz könnten zum differenzierenden Faktor im Bankgeschäft werden.

Mehr dazu hier: What trends will shake up the Banking Tech sector in 2020?

Weitere interessante Themen der Finanzwoche

Es gab aber noch weitere interessante Beiträge:

5 Risiken einer Partnerschaft mit Google

Google hält Ausschau nach zusätzlichen Bankpartnern für sein neues Girokonto. Aber Google ist zusammen mit Facebook und anderen großen Tech-Unternehmen ein „Werbe-System“, das für Finanzinstitute teuer werden könnte, wenn sie keine Schritte unternehmen, um die Risiken zu minimieren.

Mehr dazu hier: 5 Risks Banks and Credit Unions Face By Partnering With Google

Eine Strategie für Datennutzung

Immer mehr Unternehmen erkennen den Nutzen von Daten und die Möglichkeiten ihrer Erhebung und Nutzung nehmen exponentiell zu. Um Verbraucher dazu zu bewegen, eigene Daten bereitzustellen und dem Zugriff auf neue Dienste zu vertrauten, muss sichergestellt sein, dass Transparenz und Ethik die Grundlage einer Nutzung dieser Daten bilden.

Mehr dazu hier: Driving a data innovation strategy in a digital world

Wie Banken und FinTechs erfolgreich zusammenarbeiten

Banken und FinTechs arbeiten weiter an Innovationen. Gelingt dies, werden die potenziellen Vorteile von Partnerschaften nur attraktiver. Andrea Melville, Lloyds Bank, gibt einige Hinweise, wie Banken und FinTechs für beide Seiten vorteilhafte Partnerschaften eingehen können.

Mehr dazu hier: How to build a successful bank/Fintech partnership

Berichte aus Banken und FinTechs

Auch in der vergangenen Woche gab es einige Berichte über Aktivitäten in der Finanzbranche sowie einzelner Institute, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.

Spanische Kunden mögen Mobile Banking

50 Prozent der Kunden der spanischen BBVA nutzen Mobile Banking-Dienste und 56 Prozent werden als digitale Kunden bezeichnet. Ähnlich wie bei deutschen Kunden werden dafür jedoch Zeiten präferiert, zu denen auch Filialen geöffnet sind.

Mehr dazu hier: BBVA passes 50% mobile tipping point

Bezahlen mit dem Schlüsselanhänger

Die britische NatWest testet einen Schlüsselanhänger, mit dem Kunden kontaktlose Zahlungen von bis zu £100 ohne Verwendung einer Bankkarte oder eines Mobiltelefons per Fingerabdruck  vornehmen können.

Mehr dazu hier: NatWest tests biometric payment fob

Apple schaltet Express-Payment frei

Apple führt eine Express-Payment-Option für Reisende im Londoner Transitnetz ein. Benutzer müssen ihre Zahlung nicht mehr mit Face ID oder der Touch ID authentifizieren, sondern können ihr iPhone oder die Apple Watch einfach auf dem gelben Kartenleser berühren, um ihre Reise fortzusetzen.

Mehr dazu hier: Apple enables Express Mode for tap and go journeys across London

Startup will Studentenkredite mit Blockchain ermöglichen

Figure Technologies, ein in San Francisco ansässiges Blockchain-FinTech hat eine Finanzierung von 103 Millionen US-Dollar für den Eintritt in den 1,4 Billionen Dollar schweren Studentendarlehensmarkt erhalten. Mit Figure können Konsumenten Kredite gegen eine Beleihung ihres Eigenheims aufnehmen, ohne den bürokratieintensiven 45-Tage-Prozess, den herkömmliche Kreditgeber benötigen. Der gesamte Prozess wird über die eigene Blockchain-Plattform Provenance abgewickelt.

Mehr dazu hier: Figure Technologies aims for $103 million fund raise

Niederländische Bank schließt die Hälfte ihrer Geldautomaten

ABN Amro hat 479 Geldautomaten stillgelegt und geleert, als Reaktion auf einen starken Anstieg von Sprengstoffangriffen. Man will nach sicheren Standorten suchen.

Mehr dazu hier: ABN Amro shuts down half of its ATM estate in response to escalating violence

Zu guter Letzt: Chef von chinesischer Kryptobörse verschwunden

Der CEO der chinesischen Kryptowährungsbörse Idax ist weit Ende November verschwunden. Benutzer der Plattform fürchten nun um ihre virtuellen Assets. Die Börse hatte Ein- und Auszahlungen ausgesetzt, nachdem einige Tage zuvor ein Run auf die Bestände verzeichnet wurde.

Mehr dazu hier: Head of Chinese crypto exchange disappears

Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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