Zu Beginn des Jahres 2024 hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)  die ersten Krypto-Fonds genehmigt. Eine aktuelle Umfrage zeigt, ob und wie sich die Einstellungen der Deutschen dadurch geändert haben und was Investoren von der neuen Form der Geldanlage halten.

Was die Deutschen von der Geldanlage in Krypto-Fonds halten

Was die Deutschen von der Geldanlage in Krypto-Fonds halten.

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Kryptowährungen und -Fonds waren vor wenigen Jahren noch absolute Neuheiten und der Wilde Westen des Finanzmarkts. Inzwischen sind Kryptowährungen auf dem internationalen Markt eine anerkannte Größe, werden jedoch immer wieder von Skandalen erschüttert – der letzte durch die Festnahme von FTX-Gründer Sam Bankman-Fried.

Seit Beginn des Jahres 2024 sind in Deutschland die ersten Krypto-Fonds durch die BaFin genehmigt, ein weiterer Schritt hin zur Normalisierung von Krypto für die Verbraucher. Wir haben das Thema Krypto bereits in vorherigen Artikeln diskutiert und dabei festgestellt, dass die Internetwährung insbesondere bei jüngeren Verbrauchern beliebt ist. Eine aktuelle YouGov-Umfrage zeigt nun, wie sich die Entscheidung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) der Genehmigung von Krypto-Fonds auf die Einstellungen der Deutschen bezüglich einer Investition in digitale Währungen auswirkt.

Wer investiert aktuell schon in Kryptowährung?

Die Zahlen aus der Befragung zeigen, dass Kryptowährung für einen Großteil der Deutschen nicht in Frage kommt. Die große Mehrheit (86 Prozent) gibt an, dass sie aktuell nicht in Kryptowährungen investiert, während nur 10 Prozent dies tun. Jüngere Verbraucher investieren eher in Kryptos, nahezu ein Fünftel der Altersgruppe 25 bis 34 Jahre (18 Prozent) macht diese Angabe. Häufig tun dies auch 35-bis-44-Jährige sowie 18-bis-24-Jährige (jeweils 17 Prozent). Verbraucher ab 55 Jahren geben am seltensten an, dass sie ihr Geld in Kryptos anlegen (4 Prozent).

Verbraucher in Deutschland zwischen 18 und 44 Jahren investieren am ehesten in Krypto-Währungen.

Wer investiert aktuell schon in Kryptowährung?

Mit der Genehmigung von Krypto-Fonds durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zu Beginn dieses Jahres ergeben sich zwar neue Möglichkeiten für Privatanleger. Die Daten zeigen jedoch, dass die Deutschen weiterhin vor Krypto zurückscheuen. 76 Prozent aller Befragten geben an, dass die gesetzliche Genehmigung der Krypto-Fonds sie nicht dazu veranlassen würde, darin zu investieren oder dass dies eher unwahrscheinlich ist. 14 Prozent würden dies wahrscheinlich tun oder planen es konkret.

Die Mehrheit der Deutschen plant nach der BaFin-Genehmigung keine Investitionen in Krypto-Fonds.

 

Ein Blick auf die Altersgruppen hierbei zeigt, dass insbesondere Verbraucher zwischen 18 und 24 Jahren bereits über die Krypto-Fonds in Krypto-Währung investiert haben oder dies konkret planen (8 Prozent), während 25-bis-34-Jährige am häufigsten angeben, dass sie nach der BaFin-Genehmigung der Krypto-Fonds wahrscheinlich in diese investieren werden (19 Prozent).

BaFin-Genehmigung überzeugt (einige) Krypto-Skeptiker

Trotz fortwährender Ablehnung in der Mehrheit der Gesamtbevölkerung scheint die BaFin-Genehmigung der Krypto-Fonds einige Skeptiker zu überzeugen: 8 Prozent derjenigen, die aktuell angeben, bisher nicht in Kryptos zu investieren, haben dies nach der gesetzlichen Genehmigung wahrscheinlich vor.

Die Daten zeigen erwartungsgemäß auch, dass die Potenzialgruppe eher bei jenen liegt, die ohnehin schon in Kryptowährungen investieren: In dieser Zielgruppe sagt mehr als jeder Fünfte (22 Prozent), auch bereits in die neu genehmigten Krypto-Fonds zu investieren oder dies zu planen, für weitere 36 Prozent ist dies wahrscheinlich. Bei insgesamt 58 Prozent dieser Gruppe wecken die neu genehmigten Krypto-Fonds also großes Interesse.

Die „überzeugten Skeptiker” im Profil

Die kleine Gruppe derjenigen, die bisher noch nicht in Kryptos investieren, aber durch die Genehmigung der Fonds Anfang des Jahres überzeugt wurden, (wahrscheinlich) in diese zu investieren („”Überzeugte Skeptiker”), sind häufiger jüngere Verbraucher im Alter von 25 bis 34 Jahren (25 vs. 15 Prozent der Gesamtbevölkerung)

Die kleine Zielgruppe der „Überzeugten Skeptiker” ist im Vergleich zur deutschen Gesamtbevölkerung zwar schneller verunsichert von finanziellen Angelegenheiten (53 vs. 39 Prozent Gesamtbevölkerung). 32 Prozent der Zielgruppe wären aber bereit, ihr Bankkonto aufzugeben und nur Kryptowährung zu verwenden (vs. 11 Prozent Gesamtbevölkerung).

Die „überzeugten Skeptiker” nutzen häufiger mobile Zahlungs- und Deposit-Systeme – nur 11 Prozent geben an, dass sie diese Systeme nicht nutzen (vs. 26 Prozent Gesamtbevölkerung). Beispiele dafür: Google Pay Send (6 vs.2 Prozent der Gesamtbevölkerung) sowie die Zahlungsapp Zelle (4 vs. 1 Prozent der Gesamtbevölkerung) nutzt diese Verbrauchergruppe häufiger im Vergleich zur deutschen Gesamtheit.

Für knapp die Hälfte der „Überzeugten Skeptiker” (49 Prozent) ist es auch wahrscheinlich, in den nächsten sechs Monaten zusätzliche Leistungen von Finanzdienstleistern in Anspruch zu nehmen (49 vs. 29 Prozent der Gesamtbevölkerung).

Vielversprechende Zielgruppe

Es lässt sich also zusammenfassen: Anlagen in Kryptowährungen setzen sich in der Bevölkerung nicht wirklich durch, und selbst eine Neugenehmigung von Krypto-Fonds schafft es nicht, eine größere Gruppe davon zu überzeugen. Allein unter jenen, die ohnehin schon in Kryptos investieren, sind die Fonds interessant.

Diejenigen jedoch, die bisher zwar noch nicht in Kryptowährung investiert haben, dies aber nach der BaFin-Zulassung der Krypto-Fonds tun wollen, zeigen Potential: Diese Verbraucher sind jung, planen bereits weitere Leistungen von Finanzdienstleistern in Anspruch zu nehmen und könnten in Zukunft den Finanz- und Investorenmarkt zunehmend dominieren. Die Tatsache, dass knapp jeder Zehnte der vorherigen Krypto-Skeptiker durch die Genehmigung überzeugt werden konnte, kann man also auch als vielversprechend interpretieren. Schließlich ist das Gesetz erst Anfang des Jahres in Kraft getreten, dies macht Hoffnung auf weitere Investoren, die durch stabile gesetzliche Rahmenbedingungen überzeugt werden könnten.


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